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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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zog den Burschen in die Höhe. In diesem Moment flog die Tür des Lagerschuppens auf. Taschenlampen von der Stärke eines Standscheinwerfers flammten auf. Ich kniff die Augen zusammen, um die Eintretenden zu erkennen. Auf diesen Augenblick hatte der Mischling gewartet.
    Mit einem Salto aus dem Stand befreite er sich aus dem Polizeigriff. Seine Schuhe flogen dabei gegen mein Kinn. Mein Waffe polterte zu Boden.
    Ich versuchte, mich auf den Beinen zu halten. Der Lagerschuppen drehte sich vor meinen Augen wie ein Karussell, und ich war ganz benommen. Ich suchte mit beiden Händen nach einem Halt. Aus dem Getrampel der Schuhe schloss ich, dass sich mehrere Männer auf mich stürzten.
    Ich parierte ihre Schläge nur noch mit einer matten Abwehrbewegung.
    Meine Fäuste hingen kraftlos herunter.
    Die Burschen deckten mich mit Aufwärtshaken und Geraden ein.
    Ich fiel ihnen in die Arme. Sie fingen mich auf, stellten mich wieder auf die Beine und schlugen weiter auf mich ein. Schließlich verlor ich die Besinnung.
    ***
    Meine Sinne kehrten langsam zurück. Jemand half mit Fußtritten nach. Ich versuchte, meine verquollenen Augen aufzureißen. Es gelang mir nicht.
    Meine Hände waren nicht zu gebrauchen. Sie lagen auf dem Rücken, gefesselt. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen im Kopf und in allen Körperteilen. Ich versuchte, mich zu erinnern. Die Burschen hatten mich übel zugerichtet.
    Ich lag auf einer Fläche, die hin und her schaukelte. Mein Geruchssinn kehrte zurück. Teergestank stach mir in die Nase. Wellen klatschten gegen den Rumpf des Schiffes. Ich versuchte, die Beine zu bewegen. Sie waren zusammengebunden.
    »He, Crange, wach auf! Wir haben dir einige Fragen zu stellen, die uns ein Toter nicht beantworten kann«, brummte eine Stimme, die mir bekannt vorkam.
    Ich erinnerte mich, dass ich Fred Crange hieß und als Lastwagenfahrer bei Marvin arbeitete.
    Die Stimme gehörte William Akers.
    »He, Crange mach deine himmelblauen Augen auf! Wir haben dich lange genug schlafen lassen«, brüllte Akers.
    Ich klappte die Augenlider auf und blinzelte in das Licht einer Schiffslaterne, die an einem Mast baumelte.
    »Na also, warum nicht gleich so«, knurrte Akers Ich starrte auf eine Galerie von Gangstervisagen.
    »Welcher Narr hat dich zu Marvin geschickt?«, begann Akers das Verhör.
    »Niemand«, entgegnete ich.
    »Okay. Wir werden dich zum Reden bringen«, knurrte Akers.
    Er drehte sich um und gab den Befehl an die Gangster: »Anbinden und langsam ’runterlassen!«
    Die Matrosen packten mich und zerrten mich in die Höhe.
    Jemand spannte einen Gurt um meine Brust. Auf der Rückseite des Gurtes befand sich ein Stahlring.
    Ein Matrose zog ein Tau durch diesen Ring und verknotete es.
    Das Tau lief über eine Rolle, die sich an der Spitze eines Auslegers befand.
    Als der Steamer vom Stapel lief, hing ein Rettungsboot an diesem Holzmast, der weit über die Reling ragte.
    Auf Akers’ Kommando zogen zwei Matrosen am anderen Ende des Seils. Ich verlor den Boden unter den Füßen, schwebte und pendelte plötzlich über dem Wasser. Die Situation war alles andere als rosig. Ich war an Händen und Füßen gefesselt.
    »So verfährt man mit Leuten deines Schlages«, schrie Akers und sah mich starr an, »du machst jetzt eine Tiefseereise. Gibt acht, dass dich die Haie nicht erwischen.«
    Mit der linken Hand gab er ein Zeichen. Zwei Matrosen ließen das Tau langsam durch ihre Hände rutschen.
    Ich näherte mich dem Wasser. Erst tauchten meine Füße ein. Das Wasser war angenehm warm.
    Die Wellen schlugen um meine Hosenbeine. Der Stoff legte sich wie ein nasser Sack um meine Knochen. Das Wasser kroch an meinem Körper hoch.
    Ruckartig ließen mich die Burschen Zoll für Zoll in den Mexikanischen Golf. Als mir das Wasser bis zum Hals stand, reckte Akers sein aufgedunsenes Gesicht über die Reling.
    »He, Bürschchen, willst du jetzt plaudern?«, schrie er.
    »Ich werde dein Gesicht nicht vergessen. Hab keine Sorge!«, brüllte ich zurück.
    Ich bekam keine Antwort. Akers schwieg. Ich hörte Stimmen, Schreie, Befehle. Ich wurde wieder hochgezogen. Baumelte in Höhe der Reling, dann verlor ich die Besinnung. Als ich zu mir kam, lag ich auf dem Deck, und viele Leute umstanden mich. Ein Mann beugte sich zu mir. Er schrie Befehle.
    »Besorg einen Anzug. Der hat ja keinen trockenen Faden mehr am Leib«, knurrte ein Mann im weißen Anzug.
    Ich hatte diesen Mann noch nicht gesehen. Akers warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Dann schoss er seitwärts

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