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023 - Der Flug der Phaeton

023 - Der Flug der Phaeton

Titel: 023 - Der Flug der Phaeton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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mich in diesem elenden Loch, das wir ›Refugium‹ nennen, am Leben und bei Laune gehalten. Ich fürchte, das musst du mir noch genauer beweisen, bei einer oder zwei Flaschen Daniels. – Aber langsam sollten wir aufhören zu reden, bevor diese Pyramiden auftauchen. Habt ihr noch Platz auf eurem Riesending? Ich bin hier mit einem kleinen Beiboot, das mit, äh, Fundstücken beladen ist. Das Schiff ist herrenlos! Sogar der Treibstoff gehört dem Finder. Also, äh, ich habe an die dreißig kaum noch strahlende Antimateriebehälter für die alten Kreuzertriebwerke. Die braucht doch sowieso keiner mehr. Wegen der Pyramiden weigert sich mein ›Geschäftspartner‹, mich abzuholen. Ich wäre nicht undankbar, wenn mich jemand hier mitnehmen würde, denn meine Umweltautomatik hat nur noch für eine Woche Luft. Okay, okay, ich würde sogar dem Teufel anbieten, meine Seele zu nehmen, wenn er mich nur hier fortschafft, bevor mich die Pyramiden finden. Also, was ist? Könnt ihr mich mitnehmen? Ich würde sogar in Betracht ziehen, einen oder zwei Behälter als Bezahlung herzugeben.«
    Nur mühsam unterdrückte die Besatzung der PHAETON ein Jubeln. Wenn es gelang, das Beiboot in einem der beiden Hangars zu bergen, waren ihre Treibstoffprobleme fast gelöst und ihrer Flucht zur Venus stand nichts mehr im Wege.
    Chandler hatte sich längst wieder gefasst und zog auch schon wieder heftig an seiner Pfeife. Nur seine feuchten Augen verrieten seine Erregung. Verwundert stellte Chan fest, dass er Chandler noch nie so aufgeregt gesehen hatte, noch nicht einmal während des gewagten Manövers, mit dem sie den Kyphorern entkommen waren. Doch seine Stimme hatte wieder den alten lauten und sonoren Klang, als er ins Mikrofonfeld schrie:
    »Okay, du kannst herkommen. Aber langsam! Ich will keine Waffe sehen. Und pass schön auf den Treibstoff auf. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich auf unser Wiedersehen freue!«
    Kurz darauf sah Chan, wie ein kleiner, kurz aufglühender Punkt den Einschlagskrater auf der GERHARD SCHRÖDER verließ und sich langsam der PHAETON näherte.
    Die Spannung wurde von Jean unterbrochen.
    »Ich rufe seit Stunden die Venus. Unser großer Bordsender müsste längst Kontakt hergestellt haben. Aber der Mechanics-Stützpunkt meldet sich nicht über G-Kom!«
    »Sind es auch die richtigen Frequenzen?« Chan überflog zum wiederholten Mal die Einstellungen des Dechiffriermoduls.
    »Ich empfange nur das!« Jean schob einen Regler auf dem Bildschirm nach rechts. Monoton tönte es aus den Lautsprechern: »Und dein Wort sei ja, ja und nein und frei ohne Lug!«
    »Das ist Matthäus 15!«, grummelte Chandler und fügte hinzu, als er die fragenden Blicke der Crew bemerkte: »Das Freizeichen von ›Freie Seelen‹!«
    Als ob der unbekannte Funker seine Worte gehört hätte, brach das stereotype Bereitschaftszeichen plötzlich ab und konnte auch durch die hektische Tätigkeit von Jean nicht mehr empfangen werden.
    »Denen wird doch nicht etwas passiert sein? Sind die Pyramidenraumer auch schon auf der Venus?«, flüsterte Tanja und schmiegte sich unwillkürlich enger an Chan, der sie nur ungern von sich schob.
    »Versuchen Sie mal das!«
    Chan tippte blitzschnell eine lange Zahlenreihe in das Dechiffriermodul.
    »Das ist ein Geheimcode von Flibo. Die betreiben auf der Venus auch eine geheime Station. Wir wollten herausfinden, zu welchem Zweck, weshalb Fischer mich vor meiner Mondmission beauftragt hatte festzustellen, was die vielen heimlichen Landungen bei den Maxwell Montes bedeuten. Leider wurde ich zum Star Gate abgezogen, bevor ich konkretere Ergebnisse vorweisen konnte. Aber wenigstens habe ich mir die Geheimcodes gemerkt, mit denen die Flibos kommunizieren. Ich fürchte, das ist unsere letzte Chance!«
    »Sie sagen es: Unsere letzte Chance! Auf zur Venus, und zwar mit Höchstgeschwindigkeit«, dröhnte Chandler. »Wenn Jack angekommen ist, filzt ihn ordentlich nach Waffen und führt ihn sofort in mein Privatquartier! Ich fürchte, wir haben einiges zu besprechen. Dann füllt ihr umgehend die Antimateriebehälter um. Ich will sofort weiter zur Venus, bevor die Pyramiden wieder auftauchen oder uns der Sauerstoff ausgeht.«
     

6. Venus meldet sich nicht
     
    Einige Tage später stand ein Mann, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, vor einer riesigen Scheibe aus dickem, durchsichtigem Panzerplast. Auf den ersten Blick hätte man glauben können, er wäre dem Foto »Soldat des Jahres« aus dem in einschlägigen

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