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023 - Der Flug der Phaeton

023 - Der Flug der Phaeton

Titel: 023 - Der Flug der Phaeton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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gedreht hatte. Als Chandler Chans suchenden Blick zur Kuppel sah, meinte er etwas undeutlich am Pfeifenstiel vorbei:
    »Die Kreuzer hatten alle Stealth-Eigenschaften. Für das Auge und die Ortung sind sie nahezu unsichtbar. Wenn die Reaktorkatastrophe die Außenhülle nicht aufgerissen hätte, würden wir glatt vorbeifliegen, ohne sie zu bemerken! Hier«, der Kapitän deutete auf einem großen dunklen Fleck in der Kuppel, der sich kaum vom nachtschwarzen Hintergrund des Alls abhob, »das ist sie!«
    Er drückte einige Schalter auf seiner Sitzkonsole und der Schatten bekam plötzlich düstere Konturen.
    »So, das ist alles, was ich tun kann! Ich habe die Restlichtverstärker auf höchste Leistung gestellt und die Laserscheinwerfer auf den Kreuzer gerichtet. Der Computer projiziert nun seine Auswertung über das sichtbare Bild in der Kuppel.«
    Man konnte jetzt Details des fremden Schiffes erkennen. Die GERHARD SCHRÖDER ähnelte einem antiken Flugzeugträger. Nur gab es keine Landebahn, sondern eine große Landeröhre für Trägereinheiten. Die Aufbauten hatten unmögliche Winkel und Kanten und vermieden es, einen rechten Winkel zu bilden. Zusammen mit dem Hightechanstrich, der alles Licht zu schlucken schien und selbst die grellen Laserscheinwerfer kaum reflektierte, war dies die effektivste Waffe der Kreuzer gewesen. Sie hatten sich unbemerkt jedem Ziel nähern können; ihre Jagdstaffeln waren dann über dieses Ziel hergefallen, bevor irgendjemand an Gegenmaßnahmen auch nur hatte denken können. Dass dies allerdings nicht immer funktioniert hatte, zeigte ein großes ausgefranstes Loch in der Landeröhre, das deutlich heller leuchtete: Ein Raumtorpedo hatte trotz der Stealth-Eigenschaften sein Ziel gefunden.
    Die Silhouette der SCHRÖDER wurde größer, und immer mehr Details wurden erkennbar. Die Außenhülle zeigte an vielen Stellen Beschädigungen. Die Stümpfe von abmontierten Aufbauten und Waffentürmen machten deutlich, dass jahrzehntelang nicht nur Kleinstmeteoriten, sondern auch Schrotthändler dem Schiff zugesetzt hatten.
    »Es ist nur noch eine Reststrahlung festzustellen. Ich denke, wir können das Schiff gefahrlos betreten.« Jean sah kurz von seinen Monitoren hoch und zog die Augenbrauen zusammen. »Aber ich habe eine seltsame punktuelle Energieortung in der Landröhre. Genauer: in dem Einschlagskrater.«
    »Wie?« Der Kapitän schoss geradezu aus seinem Sessel und hinter Jeans Kontursitz. Fieberhaft betätigten seine Finger die Kontrollen der Ortung, um mehr Details abzurufen.
    »Das ist seltsam! Auf der SCHRÖDER ist doch schon lange nichts mehr zu holen. Noch nicht einmal für Schrotthändler.«
    »Wir werden angerufen, Sir!« Jean starrte ungläubig auf eine blinkende Anzeige vor sich, als ob er versuchen wolle, sie mit purer Geisteskraft zum Verlöschen zu bringen. »Die Frequenz ist ungebräuchlich. Soll ich antworten? Hoffentlich sind es nicht die Aliens!« Jean erblasste bei dem Gedanken.
    Chandler musterte mit zusammengekniffenen Augen die Frequenzanzeige. »Hm, die haben bisher sofort gefeuert; dass sie vorher anrufen, ist unwahrscheinlich. Außerdem ist das eine alte Flottenfrequenz. Sie wird kaum noch benutzt, da sie eine zu geringe Reichweite hat. Genauer gesagt, meine alte Flottenfrequenz! Die Pyramidenheinis können die gar nicht kennen. Los, antworte schon auf den Ruf!«
    Skeptisch drückte Jean den Annahmeknopf auf dem Monitor. Sofort erfüllte eine scharfe, dröhnende Stimme die Kuppel:
    »An das fremde Schiff! Identifizieren Sie sich sofort oder ich feuere! Ich wiederhole …«
    »Jack? Mein Gott, das ist Jack! Wir haben Verbindung mit dem Jenseits!«
    Chan hatte den Kapitän noch nie so verdattert gesehen. Sogar die Pfeife war ihm unbemerkt aus seinem vor Verblüffung weit geöffneten Mund auf Jeans Rücken gefallen, der hektisch Glutnester von seiner bis dato pieksauberen Uniform entfernte.
    Die fremde Stimme schien genauso überrascht zu sein. »ABC? Du? Bei allen Raumgöttern, dass ich das noch erleben darf! Komm rüber, du falsche Verrechnungseinheit, damit ich dich eigenhändig mit deinen Eingeweiden erwürgen kann! Darauf freue ich mich schon seit über zwanzig Jahren!«
    »Aber, Jack, ich habe doch persönlich deinen Tod dem Oberkommando gemeldet! Du kannst das damals doch gar nicht überlebt haben …« Chandlers Stimme war immer leiser geworden.
    »Das war gottlob etwas verfrüht. Ich lebe, wenn auch nicht unbedingt wegen meines unfähigen Staffelführers. Hast du nicht

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