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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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klatschten herab, daß der Boden um ihre Füße im Nu überspült war.
Die Grube füllte sich mit Wasser, und die lockere, über den toten Löwen
geworfene Erde wurde in Sekunden von dem starren, gelblich-braunen
Raubkatzenkörper abgespült.
    Larry packte
Su, nahm sie auf seine Arme und stürmte in raschen Sätzen durch die Senke auf
den grünen Bentley zu, der am Wegrand stand.
    Er riß die
Tür auf, schob Su auf den Sitz und kroch, völlig durchnäßt, in den warmen
Wagen. Der Regen trommelte auf das Blechdach.
    In dem Bentley
warteten sie den heftigen Schauer ab, der keine Viertelstunde anhielt. In
dieser Zeit unterhielten sich Su und Larry, und die junge Chinesin faßte immer
mehr Zutrauen zu dem sympathischen Mann an ihrer Seite.
    Sie entschloß
sich, ihn ins Vertrauen zu ziehen. Die Abenteuerlust, die Begeisterung und die
Unvoreingenommenheit, mit der er an die Dinge heranging, imponierten ihr.
    »Ich habe
keine dreißig Meter von hier entfernt meinen Wagen stehen«, sagte sie, während
sie die Tür des Bentleys öffnete. »Fahren Sie mir nach, Henry!«
    Sie stieg aus
und reckte ihr bleiches Gesicht der feuchten Luft entgegen. Es hatte kaum
abgekühlt. Das Gewitter war ausgeblieben. »Ich hoffe, Sie haben Zeit, um sich
meine Story anzuhören.«
    Sie entfernte
sich vom Wagen, und Larry blickte ihr nach. »Ja, ja, ich habe Zeit«, rief er
hinterher. »Ich bin schließlich zu meinem Vergnügen in Hongkong.« Er
beobachtete sie, wie sie den Weg hinablief. Die zerfetzte Bluse bedeckte ihren
schlanken Oberkörper nur halb. Ihre Bluejeans waren völlig durchnäßt und
umspannten ihre wohlgeformten Beine wie eine zweite Haut. Larry nickte. »Und
ich bin dazu hergekommen, um die Reize dieser Stadt zu genießen«, fügte er
schelmisch grinsend hinzu, ohne den Blick von Su Hang zu wenden.
     
    ●
     
    Kon Lun fuhr
wie der Teufel. Er atmete heftig und erregt. Alles war schiefgegangen. Und er
hatte Meldung zu erstatten. Wie würde Tschin das aufnehmen?
    Hongkong lag
wie eine Festung hinter Kon. Er sah die grauen Häuser im Rückspiegel hinter
sich. Eine Kette von Lichtern erhellte die Stadt. Es hatte aufgehört zu regnen,
und von Westen her wurde der Himmel wieder hell.
    Die schmale,
gepflasterte Straße reflektierte das Licht der Scheinwerfer des Wagens, den er
fuhr. Die Karosserie klapperte, aber der Motor war noch in Ordnung. Kon Lun
konnte die Geschwindigkeit auf 120 km/h hochschrauben. Im Augenblick fuhr er
90, ein halsbrecherisches Tempo für die Straßenverhältnisse.
    Doch Kon Lun
hatte keine Zeit. Er wollte so schnell wie möglich am verabredeten Ort sein.
    Sein Gesicht
hatte eine leichte Tönung ins Olivgrüne. Er fühlte sich nicht wohl, da er
wußte, wozu Tschin fähig war, wenn etwas mißlang. Bei ihm mußte alles nach Plan
laufen. Und es wäre auch gegangen, wenn die kleine Chinesin nicht aufgetaucht
wäre. Doch auch hier hätte er noch reinen Tisch machen können. Die größte
Verwirrung war dem Fremden zu verdanken, der im ungünstigsten Augenblick auf
der Bildfläche erscheinen mußte.
    Kon Lun
zweigte von der Straße ab. Er fuhr einfach über das steinige Feld, das sich
seitlich der Straße ausbreitete. Im Hintergrund, verwahrlost und verkommen,
zeichneten sich die Umrisse dicht nebeneinanderstehender Häuser ab. Beim
Näherkommen war zu erkennen, daß es sich um flache Quartiere handelte, in denen
irgendwann mal Menschen gewohnt hatten.
    Seit Jahren
jedoch lebte niemand mehr hier, und man hatte sich nicht die Mühe gemacht, die
Häuser abzureißen.
    Schräg hinter
den verwitterten Gebäuden lief ein stillgelegtes Gleis, von dem aus noch eine
Verbindung zu den Gleisen der jetzigen Bahnlinie führte. Irgendwann hatte hier
eine kleine Fabrik gestanden, von der noch einige Überreste zu sehen waren. Sie
war an anderer Stelle wiedererbaut worden, und dieser Schienenstrang, auf dem
die Güter in die Waggons verladen worden waren, war nicht mehr gebraucht worden
und in Vergessenheit geraten.
    Armselige
Mauerreste, von Moos und Gras bewachsen, säumten den nicht gerade kleinen
Fabrikhof. Steine lagen herum, in tiefen Bodenmulden standen schmutzige
Pfützen.
    In der
hintersten Ecke des Hofes stand ein schwarz geteerter, ausrangierter Waggon,
von dem man die vier Räder abmontiert hatte.
    Kon Lun
löschte die Scheinwerfer und fuhr in den Fabrikinnenhof, lenkte den Wagen
seitlich an eine hohe Mauer, dicht neben dem schwarzen Waggon, heran, schlug
die Tür zu und eilte zum Eisenbahnwagen hinüber.
    Kon Lun
drückte

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