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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Tür auf und kam in eine Art Windfang hinein. Es war vollkommen
dunkel. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, öffnete er die andere
vor sich.
    Ein schmaler,
länglicher Raum, in dem ein paar alte Stühle, ein Tisch und eine Liege standen,
breitete sich vor ihm aus. In der Ecke saß ein Mann. Die Glut seiner Zigarette
bildete einen dunkelroten Fleck in der Finsternis.
    »Tschin?«
fragte Kon Lun leise. Er verhielt in der Bewegung.
    Eine dumpfe
Stimme antwortete ihm aus der Ecke. »Ja, ich bin es.«
    Pause. Eine
erdrückende Stille, die Kon Lun unangenehm war. Tschin hatte hier gewartet.
    Das war
verständlich. Er wollte Gewißheit haben, ob alles glattgegangen war.
    »Nun, was
hast du mir zu sagen? Warum bist du allein gekommen? Wo ist Hsi?«
    Kon Lun biß
sich auf die Lippen. Diese unangenehmen Fragen hatten kommen müssen. Und er
mußte sie beantworten, er konnte ihnen nicht ausweichen. Mit stockender Stimme
berichtete er von den Vorfällen, die sich ereignet hatten.
    Die Gestalt in
der dunklen Ecke erhob sich langsam. Sie kam auf Kon Lun zu. Dieser sah die
Glut der Zigarette vor sich.
    Tschins Hand
wischte durch die Luft. Kon Lun fühlte die beiden kräftigen Schläge im Gesicht,
die ihn förmlich zurückwarfen. Er stürzte, fiel auf einen Stuhl, der unter
seinem Gewicht krachend zusammenbrach.
    »Idiot!«
Tschins Stimme klang hart und eiskalt. Er zog Kon Lun eigenhändig in die Höhe
und packte ihn am Kragen. Tschin war ein Chinese mit außergewöhnlicher Kraft,
er überragte Kon Lun um fast zwei Köpfe. Tschins Augen blitzten. »Was habt ihr
mit dem Mädchen gemacht?« wollte er wissen, und er ließ Kon Lun nicht los. »Wieso
stieß sie überhaupt auf euch?«
    Kon Lun
zuckte die Achseln. Sein Atem ging stoßweise. »Sie muß uns schon beobachtet
haben, als wir uns in Professor Wangs Labor umsahen«, stieß er hervor. »Sie
gaben uns den Auftrag, dort noch einmal nachzusehen, vielleicht gäbe es doch
einen Hinweis für das Verschwinden des Professors. Von dort aus fuhren wir
direkt zu dem Versteck, wo wir den toten Löwen verborgen hielten. Wir begruben
ihn, als sie auftauchte. Es kam zu einer Schießerei. Sie stürzte in die Grube.
Und dann kam der Fremde. Er machte alles zunichte.«
    Tschin
schüttelte Kon Lun. Wieder kam seine Rechte hoch. Lun wollte sie abwehren. Er rutschte
mit seiner Hand ab und streifte Tschins Gesicht. Er fühlte die kalte, feste
Haut, und ein Schauer lief über seinen Rücken. Es war, als ob er den Körper
eines Fisches berühre, als ob kein Tropfen warmes Menschenblut durch die Adern
in dieser Haut floß.
    »Wer war der
Fremde?« wollte Tschin wissen. Er strahlte eine Erregung aus, die Kon Lun
beinahe körperlich spürte.
    »Ich weiß es
nicht.«
    Tschin stieß
Lun einfach von sich. Mit einer wütenden Bewegung warf er die glimmende
Zigarette zu Boden, zertrat sie mit dem Absatz seines Schuhs. »Es ist nicht zu
fassen«, sagte er rauh. »Die einfachste Sache der Welt, und die Kerle
vermasseln sie. Die Chinesin, auf die ihr gestoßen seid, ist nach deiner
Beschreibung zu urteilen niemand anderes als Su Hang. Sie hat einen Auftrag von
mir, einen anderen, als du vielleicht denken magst. Sie gehört nicht zu uns,
nein. Sie ist Privatdetektivin, sie arbeitet für mich. Sie sucht die Spur
Professor Wangs. Offenbar kehrte sie noch mal in das Labor zurück, stieß dort
auf euch und wurde aufmerksam.
    Dann hat sie
euch verfolgt. Su Hang ist wichtig für uns, auch wenn sie nicht weiß, für wen
sie arbeitet. Ein Mittelsmann überbringt ihr die Aufträge und die Honorare. Su
Hang arbeitet gut.
    Ihre Hinweise
sind Gold wert. Ich hoffe nur, daß sie keinen Zusammenhang zwischen den Dingen
sieht, das wäre unangenehm. Ich würde eine gute Mitarbeiterin liquidieren
müssen. Schlimmer aber ist das, was der Fremde gesehen hat. Wir müssen
herausfinden, wer er ist und wo er sich aufhält. Wenn er ein bißchen logisch zu
denken vermag, dann wird er ohne große Schwierigkeiten eins und eins
zusammenzählen können, und er wird die Polizei in Hongkong rebellisch machen.
Er hat den Löwen und die Grube gesehen, er wird von den rätselhaften
Todesfällen in dieser Stadt gehört haben. Jeder spricht davon, das lag in
unserer Absicht. Aber all diese Dinge können sich jetzt als ein gefährlicher
Bumerang gegen uns wenden, wenn der richtige Mann zu schalten beginnt. Jetzt
besteht die Gefahr, daß man sieht, daß die Todesfälle, die dem Löwen
zugeschrieben wurden, gar nichts mit dem Raubtier zu

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