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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Pfützen standen zwischen den
Ständen. In Gummistiefeln wateten die Männer hindurch.
    Su Hang wählte
mit sicherem Gespür den günstigsten Weg. Sie benutzte die aufgeschütteten
Schottersteine, die wie flache Inseln aus dem Pfützenmeer ragten, schritt auf
Zehenspitzen über die wackligen Bohlen.
    Larry blieb
ihr dicht auf den Fersen. Um seinen energischen Mund spielte ein kaum
merkliches Lächeln.
    Einmal
blickte sich Su um und sah dieses Lächeln. Es schien, als ob sie es richtig
deutete.
    »Sie wundern
sich, daß ich hier zu Hause bin, nicht wahr?« fragte sie leise.
    Larry
grinste. »Vielleicht.«
    »Ich gehörte
lange Zeit selbst einem Wanderzirkus an und bin unter den fahrenden Leuten zu
Hause, Mister Ferguson. Wenn Schausteller in der Stadt sind, dann kann ich es
nicht lassen, mir den Wind dieser etwas versponnenen, merkwürdigen Welt um die
Nase wehen zu lassen. Durch meine Tätigkeit in dem Zirkus – bis vor etwa vier
Jahren, wurde ich mit einem Verbrechen konfrontiert. Der englische Geheimdienst
wandte sich an mich mit der Bitte, bei der Aufklärung zu helfen. Ich wurde
praktisch als Lockvogel eingesetzt.« Um welches Verbrechen es sich gehandelt
hatte, verriet sie nicht. »Das Detektivspielen macht mir seitdem Spaß. Ich ließ
mich ausbilden und machte mich hier in Hongkong selbständig. Ich lebe in der
Stadt, aber wenn Schausteller da sind – wie bereits gesagt, dann bin ich hier
zu Hause. Sie wissen viel zu erzählen, sie kommen überall herum. Und manchmal
profitiere ich sogar davon.«
    »Ich habe das
Gefühl, daß Sie noch einiges mehr auf Lager haben.
    Sie sind eine
junge Frau voller Überraschungen, Su.«
    Diesmal
antwortete sie mit einem: »Vielleicht.«
    Sie gingen um
die Geisterbahn herum. Eine Kette von blauen und grünen Lichtern glühte über
ihren Häuptern, unheimlich beleuchtete Gestalten zierten die knallrote
Außenfassade, schreckliche Fratzen bewegten riesige Billardaugen. Der Weg vor
der Geisterbahn war zu einem sumpfigen Acker geworden, den eine Anzahl Männer
ebenfalls mit langen, dicken Bohlen abzudecken versuchten.
    Larry faßte
Su unter. Sie hatte in ihrem Auto eine dünne Jacke übergeworfen, so daß ihre
Verletzung und die zerfetzte Bluse nicht gleich ins Auge fielen.
    Sie hätte
sicherlich unter den zahllosen Männern, die ihren Weg kreuzten, eine Anzahl
Fragen über sich ergehen lassen müssen.
    Su Hang
berichtete von ihrer Arbeit als Privatdetektivin. Sie erwähnte auch den Auftrag
eines gewissen Mr. Tschin.
    »Ich kenne
ihn nicht und erhalte alle Instruktionen und meine Honorare über einen
Mittelsmann. Daß der Name Tschin bei dem Zwischenfall vorhin erwähnt wurde,
befremdet mich ein wenig. Ich bin sehr nachdenklich geworden. Der Auftrag, den
ich habe, scheint in irgendeinem Zusammenhang mit den Vorfällen um den
entsprungenen Löwen zu stehen.«
    »Welchen
Auftrag haben Sie, Su?«
    Sie erklärte
es ihm in knappen Worten. »Ich soll Professor Wangs Aufenthaltsort
herausfinden.«
    »Wer ist
Wang, was tut er?«
    »Er ist
Insektenforscher und beschäftigte sich speziell mit der Verhaltenspsychologie
von Ameisen, Bienen und Fliegen.« Während sie noch weiter erklärte, daß
Professor Wang ein sehr merkwürdiger Mensch sei, der selten zu Hause
anzutreffen war, der sich viel auf Reisen im Ausland befände und Vorträge
halte, hörte Larry Brent nur noch mit halbem Ohr zu. Er hatte in den
Ausführungen Su Hangs das Wort Fliegen gehört, und seltsame Assoziationen
erfüllten seine Gedankenwelt. Ein unheimliches Gefühl stieg in ihm auf, als er
an die großen Fliegenschwärme dachte, die ihm im Hinterhof bei dem toten Kind
aufgefallen waren. Er mußte an die Berichte denken, die ihm durch X-RAY-1
übermittelt worden waren. Die Untersuchungsergebnisse hatten nicht
verschwiegen, daß man bei allen Toten – bei Betsy, bei Chung und bei dem
Botschaftssekretär Patrick Ferguson – auf eine große Zahl Fliegen aufmerksam
geworden war. Tote Fliegen im Raum der Stripteasetänzerin, als hätte sie sich
verzweifelt gegen die Plagegeister gewehrt.
    Eine
Gänsehaut lief ihm über den Rücken, als ihm eine fast phantastisch anmutende
Vorstellung in den Sinn kam. Er mußte gleichzeitig an die Szene in Captain
Hendersons Büro denken. Die Fliegen, denen die Giftkugeln an der Decke nichts
ausgemacht hatten. Die Blutstropfen auf Hendersons Stirn. Waren sie wirklich
durch eine unbeherrschte Bewegung des Polizeibeamten zustande gekommen? Detail
reihte sich an Detail. Larry fühlte sich

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