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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gefühl, plötzlich von einem unsichtbaren
Blick hypnotisiert zu werden. »Mörder warten in der Stadt auf Sie, viele
Mörder, zahllose Mörder, ich…« Esmeraldas Finger zitterten. »Der Tod wartet auf
Sie! Ein grausiger Tod, Fremder.«
    Ihre Stimme
war mit den letzten Worten immer leiser geworden. Larry stand wie zur Salzsäule
erstarrt. Was ging hier vor? Was bedeutete das Theater?
    Burt kam aus
der Kochnische gesprungen, in der Hand einen großen Kochlöffel, halb so groß
wie er selbst. Sein altkluges Gesicht war ernst. Elvira setzte sich auf den
Rand des flauschigen Diwans. Ihre fleischigen Beine schimmerten rosarot
zwischen den dicken, prallen Kissen hindurch, mit denen sie sich umgeben hatte.
Su Hang stand wie erstarrt da. Mit aufgerissenen Augen blickte sie auf Larry
Brent. Und über allem schimmerte rötliches Licht, das aus der Decke über ihnen
hervorzuquellen schien. Rötlich und doch aufreizend, so daß es die Sinne in eine
Phase sensibler Aufnahmefähigkeit versetzte.
    Und dann
erklang nochmals Esmeraldas Stimme. Sie schien aus unendlicher Ferne zu kommen.
»Todesgefahr in Hongkong, Fremder! Mörder, hundert Mörder… tausend Mörder… und
Sie… allein! Sie werden auf dieser Erde sterben, Fremder!«
    Su Hang
schrie auf.
    Larry
schüttelte das Grauen, das ihn packen wollte, wie eine zweite Haut ab. Der
Schrei der jungen Chinesin riß ihn in die Wirklichkeit zurück. »Unsinn«,
murmelte er und wischte sich über die feuchte Stirn. Es war warm und schwül in
diesem kleinen Raum, auf den den ganzen Tag über die pralle Sonne geschienen
hatte. »Sie erzählt Unsinn, die Alte.«
    Da unterbrach
ihn Su Hang. Mit einem beinahe kreischenden Laut stürzte sie auf ihn. »Nein,
Mister Ferguson! Es ist nicht wahr, es ist kein Unsinn. Esmeralda lügt niemals,
verstehen Sie!«
    Er fühlte den
warmen Körper zwischen seinen Händen.
    Su schmiegte
sich an ihn. »Sie sind in Gefahr«, murmelte sie. »Vielleicht gerade durch mich.
    Sie wurden
Zeuge eines Vorganges, den Sie besser niemals gesehen hätten. Esmeralda verfügt
über den sechsten Sinn, Mister Ferguson. Vertrauen Sie auf das, was sie sagt!
Sie mag nur eine Showfigur aus dem Abnormitätenkabinett des Mister Harringson
sein. Aber sie ist eine Abnormität mit hervorstechenden Eigenschaften. Sie kann
weissagen, ist eine Prophetin. Sie hat Einzelschicksale preisgegeben, von denen
Sie sich keine Vorstellung machen können. Esmeralda hat die politischen
Entwicklungen vorausgesehen, sie hat den Tod des amerikanischen Präsidenten Kennedy
geweissagt. Täglich greift sie sich wahllos Menschen aus den Besuchern des
Kabinetts heraus und prophezeit ihnen die Zukunft. Seit fünfzig Jahren erzählt
sie den Menschen das Schicksal, das auf sie wartet. Ich kenne keinen Fall, in
dem sich ihre Weissagungen nicht erfüllt hätten, Esmeralda ist ein Phänomen!
Sie hat Visionen von ungeheurer Stärke. Sie versucht diese zu deuten und in
einer uns verständlichen Sprache wiederzugeben. Auch mich hat sie gewarnt. Es
geht irgend etwas vor. Der geheimnisvolle Besucher, der sich an meinem Wagen zu
schaffen machte, hat seine Bedeutung.« Sie sah ihn lange an, und für den
Bruchteil eines Augenblicks vergaß Larry die Welt um sich herum. Er versank im
Blick dieser dunklen, vielversprechenden Augen. »Esmeralda hat gesagt, daß Sie
nicht der sind, für den Sie sich ausgeben. Sie hat recht damit, nicht wahr?«
    Sie ließ
seinen Blick nicht los, und ihre Stimme war so leise, daß nicht einmal die
Umstehenden sie verstehen konnten. »Ich will keine Antwort von Ihnen. Sie
werden bestimmte Gründe haben, wenn Sie unter einem falschen Namen hier in
Hongkong sind. Vielleicht hängt es mit Ihrer Mission zusammen, und es ist nicht
nur rein private Neugierde, die Sie auf die Spur Patrick Fergusons geleitet
hat. Wer immer Sie auch sein mögen, Sie dienen einem guten Zweck. Wie sagte
doch Esmeralda: Sie sind ein guter Mensch.«
    »Und Sie
glauben ihr, Su? Uneingeschränkt?«
    »Uneingeschränkt!«
    Esmeralda
stöhnte leise. Sie preßte ihre knöchernen Hände vor den faltigen Mund und
schien nicht zu bemerken, was um sie herum vorging. Ein Zustand der Ekstase
hatte sie gepackt. »Die Bilder werden nicht deutlicher, sie verschwimmen«,
krächzte sie. »Ich versuche die Mörder zu erkennen, doch sie geben ihre Gestalt
nicht preis. Ein großer, schwarzer Schleier liegt über allem. Doch jetzt…
jetzt…« Die Erregung spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. »Der Schatten wird
lichter – ich sehe

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