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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bedrückt und unsicher. Er erkannte auf
einmal viele Einzelheiten, aber er konnte sich noch kein vollständiges Bild
machen. Zuviele Widersprüche traten offen zutage.
    Er versuchte
sich wieder auf die leise Stimme der hübschen Chinesin zu konzentrieren. Sie
erzählte über Professor Wang.
    »Tschin ist
der Ansicht, daß sich Professor Wang diesmal sicher nicht auf einer Reise
befindet. Wang stand vor dem entscheidenden Abschluß einer geheimen Arbeit. Es
könnte sein, daß man ihn entführt hat. Er muß sich aber noch hier in der Stadt
befinden.«
    Mit
zunehmendem Unbehagen sah Larry Brent ein, daß er zu diesem Zeitpunkt über
mindestens sechs Arme und Beine hätte verfügen müssen, um an all den Orten
gleichzeitig zu sein, die für den Fall interessant erschienen. Er hätte sich
jetzt noch einmal intensiv mit Captain Henderson besprechen und einen Blick in
die Labors des Professors werfen müssen.
    Und er mußte
unbedingt in der amerikanischen Botschaft vorsprechen, um einiges über die
Arbeit des Professors in Erfahrung zu bringen. Es war anzunehmen, daß dort –
über Patrick Ferguson offenbar – etwas zur Sprache gekommen war. Hatte Patrick
Ferguson ein Geheimnis gekannt? Als einziger vielleicht? Das wäre eine
Erklärung für den Mord an ihm gewesen. Alle Todesfälle waren Morde! Es gab
nichts mehr, was Larry Brent davon abhielt, diesen Gedanken als Tatsache
hinzunehmen.
    Wie aber
paßte in diese Mordserie der Tod des kleinen Jungen im Hinterhof? Auch dieser
Frage galt es nachzugehen.
    »Jetzt sind
wir gleich da, Mister Ferguson«, hörte er Su Hangs Stimme wie aus weiter Ferne,
und er zuckte zusammen. »Vielleicht kann ich Ihnen die eine oder andere Frage
noch beantworten. Bei einer Tasse Tee in meinem Wagen läßt es sich leichter
plaudern. Und außerdem muß auch ich Sie noch einiges fragen. Mir ist da
Verschiedenes nicht klar.«
    Su Hangs
Wohnwagen war nicht sehr groß. Er stand in unmittelbarer Nähe von Elviras
Wohnwagen. Ein schwerer, roter Traktor trennte die beiden fahrbaren Unterkünfte
voneinander. Hier hinten, auf der anderen Seite des Platzes, waren die
Bodenverhältnisse etwas besser. Es war still und düster. Der Abend brach rasch
herein, eine dicke Regenfront schluckte die späten Sonnenstrahlen, die über den
Abhang und die Baum- und Buschreihen darauf hereinfielen.
    Larry wollte
etwas sagen, als eine leise Stimme durch das Dunkel klang.
    »Sss – Su
Hang?!«
    Die zierliche
Chinesin verharrte in der Bewegung und warf einen Blick am Wagen der fast
viereinhalb Zentner schweren Riesenfrau hoch. Der Vorhang an dem großen Fenster
bewegte sich wie unter einem leichten Windhauch. Die dunkle Silhouette des
großen Gesichts wurde erkennbar. Der Raum dahinter war durch ein rötliches,
warmes Licht in einen gemütlichen Schein getaucht. Doch es war so schwach, daß
von der Wageneinrichtung kaum etwas wahrzunehmen war.
    »Elvira?«
fragte Su Hang ebenso leise zurück.
    »Komm rein,
Su! Rasch!«
    Su zog das
dünne Jäckchen über ihre verletzte Schulter und ging um den Wagen herum.
    »Kommen Sie
mit, Mister Ferguson, Elvira will mir offensichtlich etwas sagen! Sie tut sehr
geheimnisvoll!«
    Sie stieg die
vier schmalen Holzstufen hoch, öffnete die Tür. Larry folgte ihr. Der Geruch,
als würde eine herzhafte Fleischbrühe gekocht, schlug ihm entgegen.
    Larry zog die
Tür leise hinter sich zu. Er war überrascht über die Geräumigkeit des
Wohnwagens.
    Su Hang
schlug einen Vorhang beiseite, und sie traten geradewegs in das mit rötlichem
Licht ausgeleuchtete Wohnzimmer. Elvira saß auf einem breiten, flauschigen
Diwan, der direkt unter dem Fenster stand. Sie war von großen Federkissen umgeben,
in denen sie fast versank. Nur Elviras wuchtiger Schädel, ihr breiter
Oberkörper und ihr mächtiger Busen, der alle Dimensionen sprengte, ragten wie
ein Fels aus dem Kissenmeer.
    Larry Brent
mußte sich später eingestehen, daß er in diesen Sekunden wie ein kleiner,
neugieriger Junge reagierte. Er hatte eine solche Abnormität niemals zuvor in
seinem Leben gesehen. Allein Elvira war das Eintrittsgeld in Mr. Harringsons
Kabinett wert.
    Sie war ein
Fleischberg von unvorstellbaren Ausmaßen. Doppelt so breit wie Larry, und ihr
Kopf war zweieinhalb mal so groß. Elvira sah aus wie eine vierzigjährige Frau,
aber sie hatte gerade erst das sechsundzwanzigste Lebensjahr vollendet. Eine
Drüsenfehlfunktion hatte den Riesenwuchs angeregt. Elviras Lebenserwartung lag
bei etwa 35 Jahren, und sie wußte, daß sie bald

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