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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Lösung des Reizstoffes angewendet, um ganz sicher zu gehen. Er
wollte nicht nochmal versagen, dazu stand zuviel auf dem Spiel. Tschin würde
ihn liquidieren, wenn er auch diesen Auftrag vermasselte.
    Er verließ
das Zimmer, schloß die Tür mit dem Nachschlüssel ab und spazierte mit elegantem
Gang über den knallroten Läufer. Kon Lun trug die Kleidung eines
Zimmerkellners. Über dem linken Arm trug er ein blitzsauberes, frischgestärktes
Handtuch.
    Er ging zum
Aufzug. Bevor er den Lift betrat, vergewisserte er sich, daß ihn niemand
beobachtete. Der Gang vor ihm war leer. Niemand kam die Treppe herauf, niemand
ging hinunter.
    Die beiden
Türhälften vor ihm glitten zusammen.
    Kon Lun fuhr
bis zum Heizungskeller hinunter. In einer kahlen, verlassenen Ecke zog er sich
um. Er verstaute die Kleidung des Zimmerkellners in einer Aktentasche und zog
den einfachen grauen, etwas abgetragenen Straßenanzug wieder an. Er klemmte
sich die Tasche unter den Arm und verließ wenig später durch den
Lieferanteneingang das Hotel China.
    Auf einem
Umweg gelangte Kon Lun zu dem Auto, das er ein wenig abseits vom Hotelparkplatz
abgestellt hatte. Aufatmend ließ er sich in die harten Polster sinken und warf
die Aktentasche einfach hinter sich.
    Sekundenlang
schloß er die Augen. Die letzte Stunde war anstrengende Arbeit gewesen, doch
nun hatte er es hinter sich. Das hieß: ganz erledigt war der Auftrag noch
nicht. Die Weichen waren erst gestellt, nun mußte er auch dafür sorgen, daß der
Zug abfuhr. Das, was jetzt noch vor ihm lag, war eine Kleinigkeit.
    Er hielt
Ausschau nach dem grünen Bentley. Der Wagen war noch nicht auf dem Parkplatz zu
sehen.
    Von seinem
Standort aus hatte er einen sehr guten Überblick über die Parkfläche. Es war
ausgeschlossen, daß ihm auch nur ein Wagen entging.
    Sobald der
Fremde, der sich Henry Ferguson nannte, vor dem Hotel eintraf, mußte Kon Lun
erneut tätig werden. Es galt die tödliche Fracht, die er in seinem Wagen hatte,
in dem Bentley unterzubringen.
     
    ●
     
    Während der
letzten dreißig Stunden schien er um zehn Jahre gealtert zu sein.
    Professor
Wang saß zusammengekauert auf der Liege, die in dem kahlen Kellerraum stand.
    Die
fensterlosen Wände schienen ihn zu erdrücken. Man wollte ihn weich machen.
Niemand kam oder sprach zu ihm. Und doch wußte er, daß es schon bald zu einer
Situation kommen würde, wo er sich vor Fragen, die man auf ihn abschoß, nicht
mehr retten konnte.
    Sie – wer
waren sie?
    Der Professor
erinnerte sich der letzten Minuten, bevor es zu der ungewöhnlichen Entführung
gekommen war. Er hatte noch ein Telefongespräch mit der amerikanischen
Botschaft geführt. Sean Howard war an der Strippe gewesen und hatte ihm
zugesichert, daß er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um das Leben und
die Arbeit von Professor Wang zu schützen. Wang war an einem Wendepunkt in
seinen Forschungen angelangt, und er hatte gleichzeitig bemerkt, daß sich offenbar
Agenten aus Rotchina für seine wissenschaftliche Arbeit zu interessieren
begannen.
    Die
amerikanische Botschaft in Hongkong erschien ihm als ein sicherer Zufluchtsort.
Sein Plan war es gewesen, seine Arbeit an ein Land preiszugeben, das ihm die
Gewißheit gab, daß er frei und ungefährdet weiterforschen konnte. Noch war
nicht alles abgeschlossen, es blieb noch viel zu tun.
    Wang seufzte.
Sein hageres, asketisches Gesicht spannte sich.
    Er war nicht
mal bis zur Botschaft gekommen. Irgend jemand mußte sein Telefongespräch mit
Sean Howard belauscht haben. Zehn Minuten später schon fuhr ein Wagen vor, der
mit einer Nummer und einem Wimpel der Botschaft versehen gewesen war. Doch Wang
sollte nicht dazu kommen, mit dem angekündigten Mittelsmann in Verbindung zu treten.
Zwei Männer holten ihn ab. Professor Wang bemerkte zu spät, daß sie nicht von
Sean Howard geschickt worden sein konnten. Er wurde niedergeschlagen, bemerkte
nicht mehr, wie man ihn zum Wagen brachte und wohin man ihn entführte.
    Befand er
sich außerhalb Hongkongs? War er bereits auf rotchinesischem Boden? Dann war
alles verloren.
    Professor
Wang verbarg sein hageres Gesicht in den schmalen Händen. Er durfte sich nicht
vorstellen, was aus den Früchten seiner Arbeit geworden war. Es war für ihn eine
unabänderliche Tatsache, daß seine geheimnisvollen Gegner das Labor durchsucht,
daß sie seine Papiere und Aufzeichnungen durchwühlt hatten. Wenn ihnen die
Behälter und die Anleitungsbeschreibungen in die Hände gefallen waren, dann
konnte es zur

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