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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Katastrophe kommen.
    In seinem
Gesicht arbeitete es. Er erhob sich plötzlich von seiner Liege und ging in der
düsteren Zelle auf und ab.
    Unruhe und
Zweifel erfüllten ihn. Er dachte an die Verhöre in der ersten Stunde. Seine
Entführer wollten von ihm die Formel für das Gegenpräparat wissen. Das gab ihm
zu denken.
    Wußten sie
schon alles über den Stand seiner bisherigen Arbeit? Wenn die Erkenntnisse, die
er in langen Jahren strengster Forschung entwickelt hatte, in die Hände einer
kleinen, machtgierigen Gruppe gefallen waren, dann sah es bedenklich aus.
Professor Wang hatte das Staatenleben der Bienen und Ameisen studiert. Er
wollte eine ähnliche Gemeinschaft auch unter den Fliegen herbeiführen. Lange
hatte er experimentiert, ehe es zu einem kleinen, sichtbaren Erfolg kam. Er
erkannte, daß mit der Entwicklung seines Reizstoffes eine solche Möglichkeit
gegeben war. Das winzige Gehirn der Fliegen reagierte auf die Chemikalien mit
einem Zustand der Raserei. Sie kamen in riesigen Schwärmen herbei. Angelockt
durch den rätselhaften Stoff, dem er die Bezeichnung YP-300 gegeben hatte. Doch
in dem Rauschzustand, in dem sich die Fliegen durch die Chemikalien befanden,
wurden sie zu reißenden Ungeheuern. Der Professor hatte die Feststellung
gemacht, daß sie große Tiere anfielen und wie Piranhas zerfleischten. Es hing
damit zusammen, daß die Körperwärme eines Tieres oder eines Menschen die
Wirkung des Reizstoffes YP-300 verstärkte.
    Professor
Wang war sich bewußt, daß er auf eines der größten Geheimnisse der modernen
Biologie gestoßen war, und daß seine Erfindung – wenn sie in falsche Hände fiel
– zu einer schrecklichen Waffe werden konnte. Lautlos konnte man sie anwenden,
gegen ganze Volksgruppen, gegen Vereinigungen, die bestimmte Ziele verfolgten
und mit denen der Herr über das YP-300 nicht einverstanden war. Man konnte
Druck ausüben, auf eine schreckliche, grauenvolle Weise. Niemand würde in einer
Stubenfliege den Mörder sehen. Einige Umstände allerdings gab es immer noch:
das Gegenpräparat mußte nach dem erfolgten Einsatz von YP-300 an Ort und Stelle
versprüht werden, weil es eine sehr geringe Reichweite hatte. Seine Gegner
mußten das erkannt haben, und ihnen war offenbar auch nicht entgangen, daß er
an diesem Manko gearbeitet hatte und eine Formel entwarf, die die Schwächen des
Gegenpräparates beseitigte. Für diese Formel gab es keinen schriftlichen
Vermerk. Durch sie konnte man eine chemische Verbindung schaffen, die in Form
einer wäßrigen Lösung direkt in die Blutbahn eines Menschen gespritzt werden
konnte. Diese Injektion wirkte über ein volles Jahr wie eine Impfung und machte
immun gegen die Angriffe von Fliegenschwärmen, die durch YP-300 in einen
Zustand der Raserei versetzt worden waren.
    Seine Gegner
wollten diese Formel.
    Professor
Wang fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. Angst packte ihn. Er war der
einzige, der Aufklärung und eventuell Hilfe bringen konnte, wenn es schon zu
einem tödlichen Zwischenfall gekommen war.
    Wieder stieg
drängend der Wunsch in ihm auf, herauszufinden, wo er sich befand. Er konnte
einfach nicht fassen, daß man ihn über die Grenze geschafft hatte. Seine
Entführer wären anders mit ihm umgesprungen. Doch sie behandelten ihn wie mit
Samthandschuhen, waren äußerst vorsichtig.
    Doch es würde
der Zeitpunkt kommen, wo man ihn folterte und quälte, um hinter das Geheimnis
zu kommen. Im Augenblick aber war das Wissen seine einzige Lebensversicherung.
Und er beschloß, aus dieser Tatsache Kapital zu schlagen. Er wußte nicht, wie
weit er damit kommen würde, und ob ihm überhaupt ein Erfolg beschert war, aber
es war besser, etwas zu tun, als die Hände in den Schoß zu legen. Er wollte
Gewißheit über einige Dinge haben, auch wenn eine Flucht sinnlos erschien.
Gewißheit aber konnte seine Situation von Grund auf verändern. Er war
eingesperrt, von der Öffentlichkeit abgekapselt, er wußte nicht, was sich in
den letzten dreißig Stunden außerhalb dieser kahlen, nackten Kellerwände
ereignet hatte.
    Der Professor
schrie plötzlich auf, als leide er unter qualvollen Schmerzen, er stöhnte,
wälzte sich auf dem Boden, schlug und hämmerte gegen die Metalltür, die sich
kaum merklich von der übrigen Wand abzeichnete.
    »Schnell!«
rief er. »Einen Arzt, einen Arzt!«
    Schritte
näherten sich auf dem Gang vor der Tür, eine Klappe im oberen Drittel der
Metalltür wurde zurückgeschoben. Ein glänzendes, breites Gesicht

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