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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Anhöhe. An das
Grundstück schloß sich eine herrliche Bucht von malerischer Schönheit an. Man
konnte direkt auf sie herabsehen. Auf dem kaum bewegten Wasser glitt ein mit
farbigen Lampions geschmücktes Boot. Dunkle Gestalten zeichneten sich unter den
Lichtern ab. Die Stimmen junger, fröhlicher Menschen klangen durch die Nacht.
Leise Musik erklang, Lachen…
    Professor
Wang drückte sich an den schwarzen Baumstamm, der sich neben dem kleinen
Teehaus, das an den vordersten Rand des Grundstückes gebaut war, aus dem Boden
erhob.
    Durch seine
Adern schien plötzlich Eiswasser zu fließen. Zitternd schloß er die Augenlider
und konnte die Wirklichkeit nicht begreifen.
    Er befand
sich in Hongkong, diese Bucht hier kannte jedes Kind. Man hatte ihn nicht über
die Grenzen verschleppt!
    War das
bisherige Geschehen nur ein Vorspiel? Wurde er hier in diesem Haus
gefangengehalten, bis entsprechende Anweisungen von der anderen Seite
erfolgten?
    Wie im Traum
bahnte er sich einen Weg durch den parkähnlichen Garten. Niemand hinderte ihn
daran, niemand begegnete ihm. Alles lag da wie ausgestorben. Professor Wang
konnte es nicht fassen, daß er das Grundstück ungesehen und ungehindert
verlassen konnte. Die leere Straße lag wie eine dunkle, leblose Riesenschlange
vor ihm. Er lief schneller und erreichte die nächste Straßenecke, gelangte von
dort in ein belebteres Viertel. Irgendwo kläffte ein Hund. Professor Wang
befand sich wie in einem Rauschzustand. Dies war Hongkong. Er kannte die
Geschäfte, die Gasthäuser, die Straßennamen.
    Er winkte ein
Taxi an den Fahrbahnrand, stieg ein, nannte das Fahrtziel und konnte es noch
immer nicht fassen, daß er sich in Freiheit befand.
    Hatte er es
wirklich geschafft?
     
    ●
     
    Die
Ereignisse, die unmittelbar durch die Begegnung mit Su Hang ausgelöst worden
waren, hatten Larry Brents Pläne auf den Kopf gestellt.
    Das Gespräch
mit dem Tierbesitzer Tao hatte sich von selbst erledigt. Larry suchte den
greisen Chinesen erst gar nicht auf. Kaum in die Stadt zurückgekehrt, begab er
sich in die nächste Telefonzelle und rief Captain Henderson an. Dieser befand
sich mitten in einer Besprechung.
    »Wann kann
ich Sie unter vier Augen sprechen, Captain?« fragte Larry.
    »Die nächsten
beiden Stunden läßt sich das schwerlich einrichten, Mister Ferguson«, ertönte
es vom anderen Ende der Strippe. »Ich will mir nach der Besprechung noch mal
den Hinterhof ansehen, in dem man das tote Kind gefunden hat. Irgend etwas ist
mir da nicht ganz geheuer. Alles redet vom Löwen, aber wir finden nicht den
geringsten Hinweis.«
    Larry nickte.
Er mußte sich erst wieder daran gewöhnen, daß man ihn mit Ferguson ansprach.
Seit dem letzten Gespräch mit Su Hang stand seine Identität auf dem Spiel. Er
erwähnte, daß er durch Zufall auf eine interessante Spur gestoßen war. »Schicken
Sie einen Beamten dorthin!« fuhr Larry fort. »Sie werden Ihren Löwen finden!
Tot! Das Tier war unmöglich heute nachmittag in der Stadt.« Larry hörte, wie
Captain Henderson die Luft durch die Nase stieß.
    »Ich werde der
Sache nachgehen, Mister Ferguson. Das ist ungeheuerlich.«
    »Wir sehen
uns dann, in etwa zwei Stunden? Verbleiben wir doch so: Ich bin in spätestens
zwei Stunden an der Stelle, wo der tote Junge gefunden wurde, einverstanden?«
    »Natürlich,
Mister Ferguson.«
    Larry Brent
hängte ein. Er wollte die nächste Stunde nutzen, um persönlich ein Gespräch in
der amerikanischen Botschaft zu führen. Dazu mußte er erst in sein Hotel und
sich umziehen.
    In dem
Aufzug, in dem er sich befand, konnte er unmöglich dort vorsprechen. Seine
Kleidung war zerknittert, verdreckt und verraucht. Und sie war durch und durch
feucht. Larry hatte den Wunsch, ein heißes Bad zu nehmen und sich frisch
anzuziehen.
    Genau acht
Minuten später fuhr er mit dem grünen Bentley auf dem Parkplatz des Hotel China
vor und suchte sein Zimmer auf. Er wußte nicht, daß aufmerksame Augen seine
Ankunft registriert hatten. Ein dunkler Schatten schlich zwischen den
dichtstehenden Wagen auf den grünen Bentley zu, ein langer, schmaler Schlüssel,
der an eine Haarklammer erinnerte, rutschte lautlos in das Wagenschloß. Es
klickte leise, dann schwang die Tür langsam nach außen auf. Eine gelbe Hand
stellte die flache Schachtel unter den Rücksitz, ein Beutel mit dunklen,
krabbelnden Stubenfliegen wurde im Handschuhfach verborgen.
    Dann zog sich
der Mann ebenso lautlos, wie er gekommen war, wieder zurück. Kun Lun hatte
seinen Auftrag

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