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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erschien
hinter den Gitterstäben, und für einen Augenblick sah es so aus, als würde der
Mond aufgehen.
    Professor
Wang wälzte sich am Boden. »Einen Arzt«, jammerte er.
    »Ich brauche
mein Medikament, ich habe einen Herzanfall!« Erröchelte.
    Der Riegel
wurde zurückgeschoben. Knarrend öffnete sich die Tür. Ein riesiger Chinese trat
ein. Er war glatzköpfig, und die Art, wie er seine Muskelpakete bewegte, ließ
auf den ersten Blick erkennen, daß er ein Catcher war.
    »Was ist?«
herrschte er den Professor an. Seine Stimme hallte wie Donnergrollen durch den
Kellerraum, kehrte als dumpfes Echo zwischen den zahllosen Gängen und Gewölben
zurück.
    Eine
Taschenlampe blitzte auf, der Strahl stach Professor Wang in die Augen.
    Er stöhnte und
preßte die Hände auf die Brust – in Höhe des Herzens. Japsend rang er nach
Luft, während er gleichzeitig mit allen Sinnen seine Umgebung registrierte und
die Reaktion des Catchertyps beobachtete.
    In dessen
stumpfen, etwas dümmlichen Augen zeichnete sich Unwillen, aber auch eine
gewisse Besorgnis ab. Man sah ihn an, daß er mit der Situation nichts
anzufangen wußte. Er hatte den Auftrag, den Professor zu bewachen, dafür zu
sorgen, daß ihm nichts zustieß.
    »Einen Arzt,
einen Arzt… meine Tabletten, sie müssen doch noch auf…« Der Professor sprach
nicht zu Ende. Seine Stimme war nur noch ein Wispern.
    Der
Catchertyp machte zwei Schritte in den kahlen Kellerraum hinein und bückte
sich. Professor Wang wußte, daß er gegen diesen Mann nicht die geringste Chance
gehabt hätte.
    Der andere
war ihm haushoch überlegen. Er hätte es mit zehn Wangs gleichzeitig aufnehmen
können. Der Professor konnte den Muskelprotz nur mit einer List überwinden.
    Und er wandte
diese an. Er rollte sich blitzschnell auf die Seite, noch während sich der
Catcher bückte. Mit einer raschen Handbewegung schlug der Professor dem
Chinesen die Stablampe aus der Hand. Das Abdeckglas über der Birne zersprang,
die Birne platzte mit einem hellen, peitschenähnlichen Knall, und es wurde
stockfinster.
    Professor Wang
war blitzschnell auf den Beinen und an der Tür, noch ehe der Muskelprotz
begriff, was eigentlich geschehen war. Der Professor schlug die schwere
Metalltür zu und schob den Riegel vor.
    Ein langer
Gang lag vor ihm. Am Ende befand sich eine schwarze, gewundene Treppe,
schwacher, gelblicher Lichtschein…
    Professor
Wang rannte los. Er erreichte die Treppe, noch ehe der Catchertyp wie ein
Wilder gegen die Tür trommelte und mit lautstarker, dröhnender Stimme sämtliche
Götter verfluchte.
    Der Professor
hastete die Treppen hinauf. Seine Augen waren dabei in ständiger Bewegung.
Erstaunt registrierte er, daß auf die Schreie des Wächters, den er in seiner
Zelle eingesperrt hatte, niemand anders aufgetaucht war. Diese Tatsache
befremdete ihn, machte ihm aber auch gleichzeitig Hoffnung.
    Vom Ende der
Treppe her gelangte er direkt in einen kleinen Raum. Es roch nach Tabak, und
abgestandener Rauch lag noch in der Luft. Auf einem flachen, klobigen Tisch
stand eine schirmlose Lampe, deren Schein ihm den Weg gewiesen hatte. Mehrere
bunte Magazine lagen auf dem Tisch – neben einem Glas und einer Saki-Flasche.
Das Magazin enthielt ausschließlich Aktaufnahmen hübscher Mädchen. Der Catcher
schien sich damit die Zeit vertrieben zu haben.
    An der Seite
des kleinen Raums stand eine Leiter, und an der Decke war deutlich das Rechteck
einer Klappe zu erkennen.
    Professor
Wang löschte das Licht. Er stieg die Leitersprossen hinauf, drückte vorsichtig
und ganz langsam die Klappe in die Höhe. Alles war still. Er erreichte eine Art
Gerätekammer, in der altes Werkzeug, ein Automotor, ein Beil und anderes
Gerümpel aufbewahrt wurden.
    Der Professor
ließ die Bodenklappe geöffnet und spähte durch die angelehnte Tür des
Geräteschuppens hinaus ins Freie. Es war Nacht. Der Himmel war sternenübersät.
Doch es mußte geregnet haben. Es roch nach feuchter, frischer Erde.
    Er befand
sich in einem gepflegten Garten. Keine vierzig Meter von ihm entfernt stand ein
flacher, moderner Bungalow. Nirgends im Haus brannte ein Licht. Professor Wang
fuhr sich mit einer nervösen Bewegung über sein schweißnasses Gesicht. Er
konnte nicht fassen, wieso bisher alles so glatt gegangen war. Befand sich
sonst niemand in der Nähe? Alle Anzeichen sprachen dafür.
    Leise bewegte
sich der Professor durch den Garten. Er hörte das Rauschen des Wassers und
bemerkte, daß der Bungalow direkt am Meer lag – auf einer

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