0230 - Finale für Twin
ihnen ihr jetziges Leben nicht gegen das eines wohlbehüteten Bürgers eintauschen, Sir. Schließlich sind sie alle freiwillig gekommen."
Perry Rhodan ließ sich in seinen Sessel fallen und hob auffordernd sein Glas. Diensteifrig eilte der Roboter herbei und füllte nach. Rhodan schlürfte das eiskalte, gelblichgrün schillernde Getränk.
„Dennoch hinkt der Vergleich. Mercant. Die Besatzungen unserer Raumschiffe können jederzeit ihr Dienstverhältnis kündigen und von der Abfindung ein wohlhabendes Leben nach ihren privaten Neigungen führen. Wir dagegen sind auf Lebenszeit an unsere Aufgabe gebunden - und keiner weiß, ob dieses Leben noch Jahrtausende so geht. Wir sind unsterblich, Mercant. Das Kollektivwesen auf Wanderer hat mir einmal verraten, daß Unsterblichkeit auf die Dauer eine Last ist. Damals wollte ich es nicht glauben. Jetzt, vierhundert Jahre später, weiß ich, daß ES recht hatte."
Mercant nahm die Hand von seinem Glas. Sofort goß der Roboter nach. Mercant trank und seufzte dabei.
„Was bleibt uns weiter übrig, als dieses Leben zu führen, Sir. Wir können nicht einfach kündigen und uns ins Privatleben zurückziehen."
Perry Rhodan schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
„So habe ich es auch nicht gemeint, Mercant. Aber ich weiß, daß ich hier nicht mehr lange bleiben darf.
Ich werde melancholisch, sobald ich einige Zeit zu Hause bin. Die einzige Möglichkeit, das zu überwinden, ist die .Flucht nach draußen."
Von der Tür her erklang leises Lachen.
„Nanu! Der Barbar bekommt sentimentale Anwandlungen. Möchtes tdu lieber vor einem flackernden Kaminfeuer sitzen, dir die abendliche Bettschwere antrinken und mit anderen .Pensionären Erinnerungen austauschen?"
Perry Rhodan blickte Atlan entgegen. Der Arkonide kam mit elastischem Schritt zum Tisch und befahl dem Roboter, einen Stzitschtscha zu servieren. Stehend schlürfte er die Schale leer. Dann lachte er Rhodan an. „Konsterniert, Barbar?"
„Man lauscht nicht an der Tür von Freunden, Arkonide", sagte Rhodan mißbilligend.
„Ich habe nicht gelauscht, Perry." Atlan wurde ernst. „Ich hörte den letzten Satz, als ich die Tür öffnete."
„Dann hast du dich recht schnell in meine Stimmung gefunden, wie?"
Atlan blickte Perry Rhodan einige Zeit sinnend an. Um seine Mundwinkel zuckte es schmerzlich.
„Das dürfte mir nicht schwerfallen, Perry. Diese Stimmungen kenne ich nur zu gut. Bedenke, daß du gegen mich ein Säugling bist. Ich bin zehntausend Jahre älter als du."
„Wovon du die meiste Zeit im Tiefschlaf in deiner Unterseekuppel zugebracht hast", sagte Rhodan.
„Aber ich glaube nicht, daß du grundlos gekommen bist. Was gibt es Neues, Atlan?"
„Nichts Unerwartetes, Perry. Nur ein Zwischenbericht vom Sechsecktransmitter. Die Akonen sammeln ganz in der Nähe einen Flottenverband. Inzwischen sind zwanzigtausend Schiffe eingetroffen, und es sieht so aus, als wäre das nur die Vorhut der eigentlichen Streitmacht."
Perry Rhodan nickte. „Die CREST ist startklar. Ich denke, wir brauchen nicht mehr lange auf Luna herumzusitzen." Er blickte Allan D. Mercant an. „Wissen Sie, ob Ihr Chefagent für das Blaue System bei der Transmitterflotte ist?"
„Er rechnete damit, daß man ihn mitnimmt, Sir. Sein nächster Bericht muß in etwa einer Viertelstunde eintreffen. Er sollte herausbekommen, welche Absichten die Akonen verfolgen, vor allem, was sie vorhaben, sobald sie im Twin-System angekommen sind."
„Meinen Sie, das Risiko lohnt sich, Mercant?" fragte Atlan. Mercant blickte verwundert auf. „Richard Edwards spielt die Rolle eines Akonen, Lordadmiral. Glauben Sie, als Spezialist des akonischen Geheimdienstes könnte er sich den Ort seiner Tätigkeit aussuchen? Nein, darauf haben wir keinen Einfluß."
„Schon gut", lenkte Atlan ein. „Ich fühle mich dem jungen Mann gegenüber verpflichtet, deshalb meine Sorge." Mercant lächelte versöhnt. „Ich auch, Lordadmiral. Schließlich habe ich seinerzeit Richards Vater in den abenteuerlichsten Einsatz geschickt, den es jemals in der Geschichte der Galaktischen Abwehr gab." Atlan nickte.
„Der alte Glenn Edwards hat damals mehr gerettet als nur Quinto-Center. Wenn ich daran denke, was geschehen wäre, hätte sich der Kristallagent aus den Magellanschen Wolken über das Imperium ausbreiten können..."
„Eines Tages werden wir die Heimatwelt der Hypno-Kristalle finden, Atlan. Unser Weg nach Andromeda führt zwar nicht unmittelbar über die Magellanschen Wolken, aber
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