0230a - Tödliche Gier
zuviel, Chet«, gab er dann zu. »Wenn du auf vierzig heruntergehst, nehme ich dir die ganze Ladung ab.«
Chet Pallo blickte verärgert den Schweden an. Er wußte, daß es keinen Zweck hatte, lange mit Larson zu feilschen. Der Halunke würde sein Angebot nicht ändern. Es war nicht so viel, mehr, als ihm Mattei geboten hatte.
»Kannst du das Geld bis heute abend beschaffen?« fragte Chet schnell.
Sven Larson warf einen Blick auf die Armbanduhr und nickte.
»Ich schaffe es, wenn wir uns schnell einig werden«, sagte er dann, und er wußte bereits, daß der andere annehmen würde.
Der streckte auch wirklich die Hand aus, und Larson nahm sie an. Das Geschäft war abgeschlossen.
»Du bist zwar ein alter Gauner, Sven, und kannst den Preis nur drücken, weil du weißt, daß ich die Bucks dringend brauche, aber es wird gemacht. Wann soll ich die Ware abliefern?«
»Um sephs«, bestimmte Larsen. »Aber nicht hier, sondern hinten im Lagerschuppen. Ich lasse die Tür offen. Aber paß gut auf, daß sich kein Cop herumtreibt.«
Chet Pallo nickte und stand auf. Zum ersten Male seit gestern sah’ er erleichtert aus.
»Wir schaukeln es schon ohne Schwierigkeiten, Sven«, sagte er. »Duke wird sich sehr ärgern.«
Larson nickte schweigend und begleitete seinen Besucher wieder zur Tür und wartete, bis Chet im Verkehr untergetaucht war. Aber 'dann sperrte er ein zweites Mal die Ladentür ab und kehrte wieder in das Hinterzimmer zurück.
Diesmal griff er nach dem Telefon und wählte eine Nummer. Dabei behielt er seinen Laden genau im Auge. Er wartete ab, bis sich am anderen Ende jemand meldete.
»Hallo, Duke«, sagte er rasch. »Chet war eben hier und hat mir die Ware angeboten. Er hat gesagt, er hätte mit dir alles in Ordnung gebracht.«
»So kann man es auch nennen«, sagte Masters. »Jetzt wächst mein Interesse noch, mich mit ihm zu unterhalten. Wann und wo will er die Ware abliefern?«
Sven Larson lächelte vor sich hin.
»Wieviel willst du dich das kosten lassen, Duke?« erkundigte er sich vorsichtig.
»Zehn Grand«, erwiderte der Gangster rasch, und über das Gesicht des Schwedens huschte ein Lächeln.
»Schick’ die zehn Grand noch vor fünf Uhr hierher, Duke«, befahl er dann. »Sobald ich sie habe, erfährst du, wie das Geschäft gedreht werden soll.«
Dann legte er rasch den Hörer ab, ohne lange auf die Antwort Duke Masters' zu warten. Er wußte genau, daß der andere schon angebissen hatte.
Ein zweites Mal hob er den Hörer, und wieder verlief das Gespräch ähnlich, nur unterhielt er sich diesmal mit Rip Mattei und kam auch mit dem Italiener zu einer ähnlichen Vereinbarung.
Erst dann kehrte er wieder in seinen Laden zurück und sperrte die Tür wieder auf.
Eine Stunde später lieferte Jock Henderson bei ihm eine Aktentasche ab, die ziemlich prall gefüllt war. Es dauerte noch etwas länger, bis Pietro Costa erschien, der ein Päckchen unter dem Arm trug.
Sven Larson überzeugte sich, daß beide Summen stimmten, bevor er sich wieder an die Strippe hängte.
Dann ging er zum Lagerschuppen hinaus und schaffte den größten Teil der Tabakwaren aus dem Geschäft herein, bevor er zum dritten Male nach dem Telefon griff.
»Hallo, Doc«, sagte er mit einer müden Stimme, als die Verbindung endlich klappte. »Larson hier. Sie wissen schon, vom Zigarettenladen. Mir ist seit einiger Zeit so sonderbar übel. Könnten Sie nicht einmal schnell vorbeisehen und mir etwas verschreiben?«
Als ihn der Arzt eine halbe Stunde später oberflächlich untersuchte und ihm riet, nach Hause zu fahren und sich früh ins Bett zu legen, weigerte sich Sven Larson anfangs, aber dann brachte ihn der Arzt schließlich doch dazu, seinen Laden abzusperren und sich in ein Taxi verpacken zu lassen, das ihn nach Hause brachte. Dabei hatte er nur ein Gepäckstück. Eine große Aktentasche, die stark gewölbt war durch die zwanzigtausend Bucks, die er darin verstaut hatte.
Chet Pallo pfiff vergnügt vor sich hin, als er den Wagen zu dem billigen Hotel im Norden lenkte, in dem er mit Lindy abgestiegen war. In ein paar Stunden würde das Geschäft perfekt sein. Dann könnten sie aus dem windigen Hotel ausziehen und aus New York verschwinden, mit vierzigtausend Bucks als Reisegeld.
Dieser Gedanke beschwingte ihn. Er überlegte sich noch einmal ganz genau den Ablauf der nächsten Stundten.
Ganz plötzlich bog er von der Hauptstraße ab, scherte in Richtung Broadway aus und fuhr wieder nach Süden zurück. In einem
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