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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sache erledigt. Guerr, tritt zur Seite.
    Du vertrampelst mir die Spur."
    Er war voller Erregung. Er vergaß, daß er sich vorgenommen hatte, in Anwesenheit von Mannschaften und Unteroffizieren die beiden Freunde formell anzureden, und kümmerte sich den Teufel darum, ob einer der Leute das komisch fand oder nicht.
    „Haltet euch dicht an der Wand und seht euch das an!" befahl er. „Herb, Sie auch. Ich will eure Meinung hören."
    Er zeigte ihnen den Kratzer. Sie betrachteten ihn und kamen zu demselben Schluß wie er. Die Spur war nicht älter als ein halbes Jahr. Plastikmetall hatte eine hohe Elastizität. Wäre die Schramme älter gewesen, die Ränder hätten sich längst wieder geschlossen.
    „Das bedeutet", folgerte Conn, „daß sich hier unten irgend jemand herumtreibt. Wer das ist, und ob er sich dauernd hier aufhält, das weiß ich nicht. Auf. jeden Fall wird es gut sein, die Augen offenzuhalten."
    Sie drangen in den Gang ein. Conns erstes Ziel war das Kraftwerk, das den Aufzug mit Energie versorgte. Mittlerweile war er fest davon überzeugt, daß die Generatoren nur deswegen noch funktionierten, weil sie von Unbekannten regelmäßig gewartet wurden. Es war leicht möglich, daß sie in der Kraftstation weitere Spuren fanden. Mit den beiden Wachtposten, die Herb Bryan oben in der Stadt zurückgelassen hatte, war vereinbart, daß einer von ihnen mit dem Aufzug herunterkommen sollte, sobald er den Befehl dazu erhielt. Denn trotz allen Suchens hatte Conn den Mechanismus nicht gefunden, der den Aufzug vom unteren Ende des Schachts her bediente.
    Der Gang verlief rund hundert Me ter weit geradlinig und ohne jegliche Andeutung, die auf seine Funktion hätte schließen lassen. Am Ende dieser Strecke mündete er schließlich auf ein Stück glatter Wand, die sich unter Guerrs gewandten Fingern als eine geschickt getarnte Tür entpuppte. Die Tür öffnete sich, als Guerr beide Hände in etwa gleicher Höhe auf zwei einen halben Meter voneinander entfernte Stellen der Türöffnung legte.
    Conn erstarrte an Ort und Stelle, als er die grelle, weißblaue Helligkeit sah, die den Raum jenseits der Tür erfüllte. Fast automatisch glitt ihm der Impulsstrahler in die Hand. Er entsicherte die Waffe und schaute wachsam in die weite Halle, die sich vor ihm auftaut.
    Lange Reihen von Generatoren durchzogen sie von einem Ende bis zum ändern, jeder Generator ein acht Meter hoher, in einer Kuppel abschließender Metallzylinder mit dem typischen Aussehen einer Fusionskammer. Es gab mehr als hundert solcher Maschinen, und wenn sie alle funktionierten, dann reichten sie aus, um einen mittleren Planeten mit Energie zu versorgen.
    Bis auf die Generatoren schien die Halle leer. Conn ließ den Lauf des Blasters beruhigt sinken und trat durch die Tür. Die Halle war etwa einhundert Meter lang und hatte, von der Tür bis zur gegenüberliegenden Wand, eine Breite von vierzig Metern. Das Licht kam von der Decke, die aus einer einzigen Leuchtplatte zu bestehen schien. Conn spürte den Boden unter den Füßen vibrieren. Zumindest ein Teil der Generatoren befand sich also in Tätigkeit.
    Er winkte seinen Leuten zu, die Leistung der Helmsender zu verringern.
    „Wir halten uns hier nicht auf", erklärte er, nachdem der Befehl ausgeführt war. „Wer auch immer hier unten haust, überwacht die Halle wahrscheinlich mit Bildgeräten. Drüben liegen ein paar Türen. Wir nehmen eine davon."
    Mit weiten Sprüngen durchquerten sie die Halle. Von den neun Türen auf der anderen Seite entschied Conn sich für die mittlere. Guerr öffnete sie mit gewohnter Fingerfertigkeit.
    Dahinter erschien ein matt erleuchteter Raum, dessen Grundriß kaum größer war als der der Aufzugsplattform. Conn blieb überrascht stehen.
    „Wenn das keine Schleuse ist", knurrte Herb Bryan, „dann will ich Gucky heißen." Conn winkte ab. „Ich glaube, das bleibt Ihnen erspart, Herb. Das ist eine Schleuse."
    Entschlossen trat er durch die Öffnung. Die Männer folgten ihm. Nachdem der letzte die Kammer betreten hatte, schloß sich der Eingang automatisch. Conn bemühte sich, die nervöse Spannung zu meistern, die sich seiner bemächtigt hatte. Im Helmempfänger hörte er das rasche Atmen seiner Leute.
    Eine halbe Minute verstrich, ohne daß sich etwas ereignete. Dann öffnete sich mit peinigender Langsamkeit die gegenüberliegende Wand. Conn hatte keine bestimmte Vorstellung davon gehabt, was er jenseits der Schleuse finden würde. Aber er erwartete einen weiteren der Räume, die

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