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0231 - Meer der weißen Särge

0231 - Meer der weißen Särge

Titel: 0231 - Meer der weißen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nassen Händen fiel die Haut ab. Sie war spröde geworden, löste sich allmählich auf, und nur noch Fetzen blieben zurück, die allerdings so porös waren, daß sie durch die anlaufenden Wellen von den Knochen geschwemmt wurden.
    Bleiche Skeletthände kamen zum Vorschein. Versehen mit dicken Knorpeln, und in einem letzten Anfall von Kraft, stemmte oder zog sich der Blutsauger noch einmal hoch.
    Nein, ich schaute in kein menschliches Gesicht mehr, sondern in ein zusammengezogenes, lederartiges einer entstehenden Fledermaus, die allerdings schon wieder verging, denn das Silber ließ es soweit erst nicht kommen.
    Einen Herzschlag später rutschten die Hände ab. Das Wasser zog noch einmal einen Kreisel genau dort, wo der Vampir verschwand, dann war von ihm nichts mehr zu sehen.
    Ich atmete tief ein. Ausruhen jedoch konnte ich mich nicht, denn da waren noch die beiden anderen roten Vampire, die über uns in der Luft schwebten.
    Als ich den Kopf hob, peitschte ein Schuß.
    Diesmal hatte Suko gefeuert, denn ein Vampir hatte sich zu nahe an das Boot herangewagt, und es hatte so ausgesehen, als wollte er sich darüber stürzen.
    Der Inspektor hatte genau gezielt. Die rote Riesenfledermaus wollte ihren Flug noch fortsetzen, es gelang ihr nicht mehr. Aus dem Kreis wurde ein Trudeln, die Schwingen schlugen unregelmäßig, von der linken fiel bereits ein Stück ab, und die Bestie konnte sich nicht mehr in der Luft halten.
    Sie stürzte wie ein manövrierunfähiger Düsenjäger ins Wasser.
    Und zwar zwischen den beiden Booten, da hatten wir noch Glück gehabt, daß sie nicht auf uns gefallen war.
    Blieb die zweite.
    Sie hatte mitbekommen, was mit ihrem Artgenossen geschehen war. Sofort schraubte sie sich in die Höhe, um im Grau des Himmels zu verschwinden, wobei sie auch vor unseren Kugeln sicher war.
    Es hatte keinen Sinn mehr, ihr noch nachzuschießen, das wäre nur Munitionsverschwendung gewesen.
    Wir sahen sie noch als einen huschenden, schattenhaften Punkt, dann war auch er verschwunden.
    Ich winkte Suko zu.
    »Wir kommen!« rief der Kommissar rüber und stellte den Motor wieder an. Seiner Stimme entnahmen wir deutlich die Erleichterung, die er verspürte.
    Alle hatten wir die Gefahr, ohne Schaden zu nehmen, überstanden. Aber gewonnen hatten wir nur eine Schlacht, keinen Krieg, das mußte man sich einmal vor Augen halten. Welche finsteren Geheimnisse hier noch lauerten, wußte keiner von uns. Ein Grab, die roten Vampire und die Strigen. Irgendwie mußten wir diese drei an sich voneinander unabhängigen Dinge in die Reihe bekommen.
    Eine Leine brauchte man mir nicht zuzuwerfen, ich kam auch so auf das andere Boot, denn Tolini bewies wieder einmal sein Können, in dem er seinen Kahn so scharf an die Gondel heranlenkte, daß ich mit einem Schritt hinüber konnte.
    »Das war meisterlich«, begrüßte mich Tolini. Seine Augen strahlten dabei.
    Ich winkte ab. »Die Riesenvampire sind zwar gefährlich, aber wenn man die entsprechenden Waffen besitzt, ist es leicht, sie zu erledigen. Glauben Sie mir.«
    »Ich frage mich nur, woher sie kommen«, murmelte der Kommissar.
    Das fragten wir uns auch. Zudem wußten wir, daß Vampiro-del-mar nie weit entfernt war, wenn die roten Blutsauger irgendwo in unserer Nähe erschienen. Also mußten wir auch noch mit ihm als Gegner rechnen.
    Ich faßte zusammen. »Die Strigen, die Fledermäuse und Vampiro-del-mar. Da kommt was auf uns zu.«
    Suko hatte noch einen Einwand. »Hast du nicht mal von Strigus, dieser menschengroßen Eule erzählt?«
    »Das stimmt.«
    »Vielleicht befindet sich dieses Monstrum ebenfalls noch in der Nähe.«
    Ich verdrehte die Augen. »Mal den Teufel nicht an die Wand, Suko. Mir reichen die anderen.«
    »Und das Grab«, sagte Tolini.
    »Genau, das ist es.« Ich drehte mich um und suchte das Mädchen.
    Es hatte sich neben das Ruder zusammengeduckt und weinte.
    »Sie hat leider mitbekommen, was mit ihrem Freund geschehen ist«, erklärte der Kommissar und hob in einer hilflos wirkenden Geste beide Schultern.
    Ich schritt zu Franca und ging vor ihr in die Hocke. Sie nahm mich so gut wie nicht wahr und hob kaum den Blick.
    Ich sprach sie leise an. »Franca, bitte, Sie müssen jetzt stark sein. Ich weiß, was sie durchgemacht und jetzt auch gesehen haben, aber es gab keine andere Möglichkeit. Ihr Freund war für die Menschheit verloren, glauben Sie mir.«
    »Warum haben Sie ihn denn erschossen?« fragte sie mit gequälter Stimme. »Er hat doch nichts getan.«
    Nein, er hatte

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