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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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uns wieder in den Jaguar. Ich wollte Anthony zu seiner Dienststelle zurückbringen. Aber es kam anders. Unterwegs summte plötzlich der Rufton meines Sprechfunkgerätes auf.
    »Nehmen Sie bitte an, Anthony«, bat ich, da ich ja am Steuer saß.
    Er nahm den Hörer und meldete meinen Wagen. Eine Weile hörte er zu. Als er den Hörer zurücklegte, sagte er:
    »Das Gespräch war für mich. Ich hatte ja hinterlassen, dass ich mit Ihnen wegfahren würde.«
    »Was Wichtiges?«, fragte ich ohne sonderliches Interesse.
    Er zuckte die Achseln.
    »Was Blödsinniges. Jimmy Redstone ist mitten auf der Straße erschossen worden.«
    »Jimmy Redstone? Der Boss dieser kleinen Bande, die am Hudson oben die kleinen Frachter ausraubt?«
    »Ja.«
    »Was finden Sie blödsinnig daran, wenn ein kleiner Boss ermordet wird?«
    »An der Tatsache, dass ein kleiner Gangsterboss erschossen wird, finde ich gar nichts Blödsinniges. Ich möchte eher sagen, dass es fast zur Tagesordnung gehört, wenn sich die Gangster gegenseitig töten.«
    »Ja, leider«, sagte ich. »Allerdings, was Sie daran blödsinnig finden, haben Sie mir immer noch nicht verraten.«
    »Das Blödsinnige«, seufzte Anthony »ist, dass Augenzeugen eine ziemlich genaue Beschreibung des Mörders geliefert haben.«
    »Um so besser!«, rief ich verständnislos. »Darüber müssten Sie doch nur erfreut sein!«
    »Quatsch!«, widersprach er. »Die Beschreibung, die abgegeben wurde, passt bis aufs I-Tüpfelchen genau auf die Beschreibung, die uns der Juwelier gab. Das würde ja bedeuten, dass Faloire diesen kleinen Gangsterboss umgebracht hat! Können Sie mir verraten, welchen Grund ein gesuchter Mann wie Faloire haben sollte, am helllichten Tag einen kleinen Gangsterboss zu ermorden, den er vermutlich nie vorher gesehen hat? Faloire, Faloire, immer wieder Faloire! Dieser Name macht mich noch verrückt!«
    Ich trat in die Bremse, fuhr den Jaguar rechts ran und stoppte. Irgendwas an dieser ganzen Geschichte war oberfaul. Aber was eigentlich?
    ***
    Jenny Lindgreen rückte ihre modisch geformte Brille zurecht und sah den jungen Mann an, der vor ihrem Schreibtisch stand.
    John Cohag hatte ihn hereingeführt und auf den stummen Blick der Sekretärin mit einem ebenso stummen Achselzucken angedeutet, dass er keine Ahnung hätte, was der junge Bursche wollte.
    »Sie wünschen Mister Mackinson zu sprechen?«, fragte die Sekretärin zwar freundlich, aber doch in einer-Tonlage, die zum Ausdruck brachte, dass für diesen Wunsch kaum Chancen der Erfüllung bestanden.
    »Ja«, nickte der Mann, der seinen Hut abgenommen hatte. »Sagen Sie Mister Mackinson bitte, dass Dick Coster hier wäre.«
    »Sind Sie mit Mister Mackinson bekannt?«, erkundigte sich die Sekretärin.
    »Das nicht gerade. Aber mein Vater war mit Mister Mackinson befreundet. Das ist allerdings schon einige Zeit her.«
    Jenny Lindgreen überlegte. Sie saß in der Zwickmühle, in der jede Sekretärin der Welt sitzt: Auf der einen Seite sollte sie alle lästigen Störungen von ihrem Herrn und Meister fern halten, auf der anderen Seite durfte das natürlich nicht so weit gehen, dass sie persönliche Bekannte ab wimmelte.
    »Na schön«, seufzte sie. »Nehmen Sie bitte Platz. Ich werde hören, ob Mister Mackinson im Augenblick frei ist.«
    Sie verschwand hinter der beiderseitig ledergepolsterten Doppeltür, die absolut schalldicht war. Dick Coster setzte sich in einen der herumstehenden Sessel und grinste John freundlich an.
    »Sie sind John E. Cohag, nicht wahr?«, fragte Coster.
    John rümpfte seine Sommersprossen übersäte Nase.
    »Stimmt«, nickte er. »Woher wissen Sie’s?«
    Coster zuckte die Achseln.
    »Ich habe mir ein paar Informationen über dieses Haus und seine Bewohner geholt«, sagte er wie nebenbei. »Die Dame ist Jenny Lindgreen, Privatsekretärin. Außerdem arbeiten noch vier Übersetzer für Mister Mackinson, die täglich die wichtigsten Artikel aus den wichtigsten Zeitungen der Welt ausschneiden und übersetzen müssen. Ferner ist da noch der Chef-Sekretär, der die Übersetzungen prüft und seinerseits das Wichtigste davon aussucht. Aber ich glaube, die beiden wichtigsten Leute nach Mister Mackinson dürften Sie und Jenny Lindgreen sein.«
    »Wie kommen Sie denn darauf, dass ich zu den wichtigsten Leuten hier gehöre?«, brummte John, der nur widerwillig zugab, dass der Bursche vor ihm gut unterrichtet war.
    »Nun«,lächelte Coster, »Sie sind ja nicht nur der Fkhrer, wie es nach außen hin scheinen

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