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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich noch immer, daß die anderen zur Vernunft kommen würden, dies allerdings war nicht der Fall.
    Sie machten weiter.
    Es war nicht der Kerl mit den indianischen Gesichtszügen, der sich als erster auf mich stürzte, sondern ein anderer, kleinerer Typ, den ich auch in der U-Bahn gesehen hatte. Diesmal hielt er ein Messer in der Hand.
    Die Spitze wies nach unten. Der Kerl fiel mir entgegen, das Messer würde treffen.
    Meine freie Hand schnellte in die Höhe. Ich bekam den Arm im richtigen Moment zu packen und schleuderte den Kerl über meinen Kopf hinweg nach hinten.
    Dann sprang ich auch auf.
    Der Gegner krachte gegen einen Parkuhrenständer. Aber er war nicht besiegt. Schnell wie eine Katze kam er wieder auf die Füße, griff mich erneut an, und nicht nur er, sondern auch zwei andere, die sich mir von hinten näherten.
    Hilfe würden wir in dieser Gegend nicht bekommen, das stand fest. Die Menschen, die hier noch lebten, hielten sich lieber zurück, sie wollten in Auseinandersetzungen nicht mit hineingezogen werden, also mußten wir etwas tun.
    Drei mit Messer bewaffnete Gegner waren ein wenig viel. Ich konnte jetzt auch keine große Rücksicht mehr nehmen, sondern schoß.
    Dem Kerl, der am schnellsten und mir damit am nächsten war, setzte ich die Kugel in den rechten Oberschenkel. Sein Angriff wurde gestoppt. In der Sekunde, die mir blieb, erkannte ich, was mit ihm geschah. Das rechte Bein knickte ihm weg, er fiel zu Boden, neben seine Fackel, so daß ich deutlich sein Gesicht sehen konnte. Er hatte seinen Mund weit aufgerissen.
    Ein Schrei drang nicht hervor. Er erreichte von ganz woanders her meine Ohren.
    Und zwar von der Parkuhr schräg hinter mir.
    Es war ein heulender Laut, der mir durch Mark und Bein schnitt. Bevor ich die Stellung wechselte, riskierte ich noch einen Blick auf den Schädel.
    Sein Mund hatte sich weiter geöffnet. Er nahm fast die gesamte untere Hälfte des Kopfes ein, in den Augen sprühten kleine Flammen, mehr sah ich nicht, denn zwei Kerle griffen mich an.
    Bevor sie auf mich zusprangen, vernahm ich den Schuß. Suko mußte gefeuert haben, diesmal allerdings ertönte kein Schrei.
    Dafür ein Pfiff.
    Er schrillte über die Straße, wurde auch von den Macomba-Dienern gehört. An die war er gerichtet.
    Die beiden Männer vor mir vergaßen ihre Absicht, mich zu töten. Wie Marionetten blieben sie stehen, schwenkten die Köpfe und schauten zu Cassara, der in die Nähe des innen ausgebrannten Hauses geflüchtet war und ihnen zuwinkte.
    Er brauchte diese Bewegung nicht lange durchzuführen. Man verstand ihn. Dann bewegten sie sich wie die Wiesel, so ungemein schnell, und sie rannten im Zickzack über die Straße, wobei ihr Ziel das Haus war.
    So rasch kam ich gar nicht mit. Bevor Suko und ich uns gesammelt hatten, waren sie schon verschwunden. Die düsteren Fensterlöcher und Eingänge in dem großen Haus hatten sie verschluckt.
    Fast leer war die Straße.
    Bis auf die Köpfe und den einen Mann, der von mir angeschossen worden war.
    Für einen Moment nahm ich das Bild in mich auf. Düster und verlassen lag die Fahrbahn vor mir. Das Fackellicht war verschwunden, und ich hatte das Gefühl, von einem grauen Vorhang der Dunkelheit umhüllt zu werden, die den Schrecken gnädig verdeckte.
    Aus welchem Grund waren sie ins Haus gelaufen? Da hockten sie doch in der Falle.
    Ich sprach mit Suko darüber, und er stimmte mir zu, obwohl er noch hinzufügte: »Möglicherweise haben sie noch einen Trumpf in der Hinterhand. Damit müssen wir rechnen.«
    So unrecht hatte mein Partner da nicht. Wie dem auch sei, hier stehenbleiben, konnten wir nicht, wir mußten uns das Haus einmal von innen ansehen.
    »Einen Kopf habe ich noch erledigt«, sagte der Inspektor. »Es gab keine andere Chance.«
    »Leider.«
    Also waren jetzt zwei Parkuhren leer. Auf den anderen hockten nach wie vor die Schädel, nur schienen sie mir nicht mehr von innen her so intensiv zu leuchten. Der Schein konnte sich kaum ausbreiten. Er blieb in Höhe des Schädels.
    Wir machten nicht den Fehler und jagten wie die Wilden in die Ruine hinein, sondern blieben erst einmal davor stehen. Unsere Blicke glitten an der Hauswand hoch.
    Die Rechtecke der leeren Fenster erinnerten mich an viereckige, dunkle Augen. Was dahinter lauerte, konnte keiner von uns wissen, nur ahnen.
    Aber wir vernahmen das Trommeln.
    Abermals klang es dumpf, vielleicht sogar noch dumpfer als zuvor. Es erinnerte mich an eine Trauermusik für Dämonen.
    Suko hatte eine Idee. »Wir

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