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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erlebt. Es gab diesen seltsamen Zauber, wo ein Teil den anderen am Leben erhielt, nur weil die andere Hälfte noch auf eine magische Art und Weise existierte.
    Wenn ich das Wort Macomba in die Diskussion hineinwarf und an Brasilien dachte, wie Suko schon erwähnt hatte, dann mußten wir mit einem fernen Zauber rechnen, einem außereuropäischen, gegen den es schwer sein würde, anzukommen.
    Ich mochte diese fernen Dschungelzauber nicht. Sie beschworen Kräfte herauf, die man kaum unter Kontrolle halten konnte.
    Während ich darüber nachdachte, starrten die anderen uns stumm und haßerfüllt an. Ihre Blicke waren gefährlich, sie erinnerten an Dolche, so scharf und spitz.
    »Wer bist du?« fragte ich den Mann mit den indianischen Gesichtszügen.
    Sein Körper streckte sich. Er holte tief Luft, unter dem sackähnlichen Gewand spielten die Muskeln, und er antwortete mit rauher Stimme. »Ich bin Cassara, Macombas Vertreter. Ich werde ihm ein Opfer bereiten, der alte Zauber muß auferstehen.«
    »Nichts wirst du«, erwiderte ich kalt. Suko schaltete sich ein. »Wir werden es nicht zu einem Voodoo-Samba kommen lassen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Mit einem gleitenden Schritt bewegte sich Cassara zur Seite und lachte scharf auf, als ich meine Waffe hob. »Du brauchst nicht zu schießen, ich will dir nur etwas zeigen!« Er bückte sich, drehte den Toten auf den Rücken, und hielt dessen Fackel so, daß sie das Gesicht des Mannes anleuchtete.
    Wir zuckten zusammen. Das Grauen streifte uns wie kalter Atem. Der Tote hatte kein Gesicht mehr.
    Nur eine grauweiße Masse war zu sehen. Weder Augen, Nase, Mund noch Ohren.
    Cassara richtete sich wieder auf. »Er hat sein Gesicht verloren!« flüsterte er. »Und deshalb wird er ein ewig Verdammter bleiben. Das Totenreich ist ihm versperrt. Ihr… !« schrie er anklagend. »Ihr seid Schuld daran, und euch wird die Rache des großen Macomba treffen!«
    Die Worte beeindruckten mich, jedoch zeigte ich es nicht. Statt dessen wies ich mit meiner Waffe auf das leerstehende und innen ausgebrannte Haus.
    »Wie viele von euch treiben sich noch dort herum?«
    Er hatte sich wieder aufgerichtet und schüttelte seinen Kopf. »Was interessiert es dich? Zähle die Köpfe nach, dann weißt du es. Und Macomba wartet auf euch Frevler, ihr werdet uns nicht abhalten!«
    Starke Worte, in der Tat. Aber konnte er sie einhalten?
    Cassara hatte genug geredet, er wollte Taten sehen, und er ließ seinen Männern freie Bahn…
    ***
    Wir hatten natürlich mit dem Angriff gerechnet, waren auch nicht völlig unvorbereitet, und doch überraschten sie uns. Denn sie warfen sich nicht nur gegen uns, sondern kamen mit ihren Fackeln. Dabei versuchten sie, uns die Flammen gegen die Gesichter zu schleudern.
    »Aufpassen, John!« Diese Warnung schrie Suko mir zu. Er hätte es nicht gebraucht, ich wußte auch so, wie ich reagieren mußte.
    Ein Sprung zurück und gleichzeitig zur Seite brachte mich zunächst aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Als ich mit der Schulter auf den Boden schlug, flog die erste Fackel bereits über meinen Kopf hinweg und prallte irgendwo hinter mir zu Boden.
    Ausruhen konnte ich mich nicht. Ein paarmal drehte ich mich sehr schnell um die eigene Achse, gewann auf diese Art und Weise Distanz und konnte wieder auf die Füße springen.
    Suko hatte sich, von mir aus gesehen, nach rechts geworfen. Während ich noch keinen direkten Kontakt mit meinem Gegner hatte, war Suko in die Vollen gegangen.
    Der griff an.
    Der Chinese beherrschte ostasiatische Kampftechniken. Er konnte zu einem menschlichen Sturmwind werden, und das bekamen die Fackelträger zu spüren.
    Der Lichtschein begann stärker zu tanzen, als es dem Inspektor gelang, durch gezielte Schläge, den Kerlen die Fackeln aus den Fäusten zu schleudern.
    Ich hörte Schreie, Rufe der Wut und des Zorns, und ich sah, wie Körper durch die Luft wirbelten.
    Suko räumte auf.
    Wir hätten natürlich auch schießen können, doch das vermieden wir beide. Diese Menschen waren keine Dämonen, sondern irregeleitete, unter dämonischem Einfluß stehende Geschöpfe, die man vielleicht aus dem magischen Bann lösen konnte.
    Andererseits brauchte ich nur an die Szene zu denken, als Suko seine Dämonenpeitsche eingesetzt hatte. Nach der Zerstörung des Kopfes war auch einer der Männer vergangen.
    Ich war fast über die gesamte Straßenbreite gerollt. Dreck, Staub und Abfall klebten an meiner Kleidung, und wie im Krampf hielt ich die Beretta fest. Dabei hoffte

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