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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tempo auf, als würden sie durchstarten, gewannen im Nu an Höhe und hatten schon fast das Dach des Hauses erreicht, als wir endlich die Berettas oben hatten und schossen.
    Die Kugeln hätten wir uns sparen können. Wie kleine Kometen verschwanden die Köpfe zwischen den noch stehenden Resten des abgebrannten Dachgestühls. Wie dicke, unregelmäßige Finger kamen uns die geschwärzten Balken vor. Als sich die Köpfe in der Höhe befanden, wurden sie für einen Moment erhellt, um danach sehr schnell wieder in der Dunkelheit zu verschwinden.
    »Die sind entwischt«, sagte Suko, als er den Arm sinken ließ und neben mir stehenblieb.
    Ich nickte nur.
    »Vielleicht können wir noch welche im Haus kriegen. Los, John, keine Müdigkeit vortäuschen!«
    Suko war heute wieder agil. Ich stand der Sache skeptischer gegenüber, wollte jedoch kein Spielverderber sein und hielt mich an der Seite des Chinesen.
    Wir sahen erst jetzt, daß aus dem Eingang auch noch Mauerwerk herausgebrochen war, und wir gelangten dicht dahinter in einen breiten, düsteren, stinkenden und mit Abfall überhäuften Flur.
    Das waren ein Haus, in dem sich Ratten wohlfühlen konnten, aber keine Menschen. Oder welche, die etwas zu verbergen hatten.
    Wenn es den Schädeln gelungen war, in das Haus einzudringen, dann würden wir ihnen sicherlich irgendwo innerhalb des Treppenhauses begegnen.
    Suko war hinter mir geblieben. Er hatte auch seine Taschenlampe eingeschaltet, es war die Bleistiftleuchte, wie auch ich eine besaß, und der dünne Lichtfinger geisterte an mir vorbei, wobei er wie ein Hauch über den Boden strich.
    Der Flur war sehr breit. Hier unten zweigten bereits die Türen zu den einzelnen Wohnungen ab. Es war wirklich wie in einer Kaserne. Als ich die erste Wohnung betrat, sah ich zwei Zimmer vor mir, mehr nicht.
    Der Trommelklang war verstummt. Sonst hätten wir uns nach ihm richten können. Leider wußten wir nicht genau, wo sich unsere Gegner verborgen hielten.
    Es kamen einige Etagen in Betracht, und von oben her hörten wir auch Geräusche.
    Ich legte den Kopf schräg und peilte in die Höhe. Durch den Schacht konnte ich schauen, sah etwas Helleres und vernahm die Stimme des Macomba-Vertreters Cassara.
    »Ihr habt nicht gesiegt. Wir werden uns stärken und zurückkommen, verlaßt euch darauf…«
    Es waren seine letzten Worte. Hoch über uns klang ein Heulen und Pfeifen auf, Suko raste nach draußen, ich schaute seiner Schattengestalt nach und sah, wie er stehenblieb.
    Er deutete in den Himmel.
    Ich brauchte erst gar nicht zu gehen. Mir war klar, daß wir von diesen dämonischen Dienern nichts mehr finden würden. Cassara hatte das Weite gesucht.
    Suko kam zurück, den Blick hatte er auf den Boden gerichtet, und er deutete auch mit dem Daumen nach unten. »Weißt du, John, ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, die Trommeln wären im Keller aufgeklungen.«
    »Schauen wir mal nach.«
    »Das wollte ich soeben vorschlagen.«
    Wir hatten beide kein gutes Gefühl, als wir durch das leere Haus schlichen und nach der Kellertür suchten. Die rußgeschwärzten Wände kesselten uns förmlich ein. Überall lag Staub, zudem stank es erbärmlich nach verfaultem Abfall.
    Den Bergen wichen wir aus. Man hatte den Müll einfach in den Flur gekippt, und auch die Treppe war regelrecht zugeschüttet worden. Wir sahen nicht einmal ihren Beginn.
    »Schlimm«, bemerkte Suko, »daß es so etwas gibt.«
    Ich sagte gar nichts. Ändern konnten wir beide daran nichts. Die Strahlen unserer kleinen Lampen vereinigten sich über dem Abfallberg, als wir am Beginn des Hügels standen und nach unten leuchteten. Hinter den letzten Resten sahen wir den Beginn der Treppe. Es war sicherlich schon die letzte Hälfte der Stufen, so weit reichte der Müll.
    Ich stieg zuerst über ihn, stützte mich an der schmutzigen Wand ab und hatte leider keine Hand frei, um mir die Nase zuzuhalten, so erbärmlich stank es.
    Nach der Kellertreppe sahen wir uns in einem rechteckigen Flur. Zwei sich gegenüberliegende Türen zweigten ab. Wir konnten uns für die rechte als auch die linke Seite entscheiden.
    »Gemeinsam?« fragte ich.
    Suko schüttelte den Kopf. »Wenn einer von uns etwas entdeckt, kann er den anderen warnen.«
    Ich war einverstanden. Da ich links neben Suko stand, ging ich auch in diese Richtung weiter.
    Seltsamerweise traf der Lampenstrahl eine Eisentür. Sie sah ungemein demoliert aus, doch dem Feuer schien sie widerstanden zu haben. Und sie hing lose in den

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