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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann gerichtet, der sich nicht abhalten ließ und weiter aus dem Sarg stieg.
    »Ernesto!« stöhnte die Frau, »Ernesto…«
    Die lebende Leiche konnte ihre Bewegungen noch nicht kontrollieren.
    Das können Zombies zwar nicht völlig, aber bei ihm wirkte es besonders tapsig. Er fiel über den Sargrand, prallte zu Boden und riß dabei zwei Kerzenständer mit um.
    Sie prallten zu Boden, die Flammen leckten noch ein Stück über den Marmor, dann verlöschten sie.
    Es wurde düsterer.
    Der Zombie lag auf den Knien, während draußen, vor dem unheimlichen Grab, der Trommelklang anschwoll.
    Schaukelnd bewegte sich der Kopf des lebenden Toten. Es sah so aus, als würde er abfallen, dann wuchtete sich del Bosque schwerfällig zur Seite, und es gelang ihm, seinen seelenlosen Körper in die Höhe zu stemmen.
    Er stand.
    Schwankend, als würde Wind gegen ihn strömen und versuchen, ihn von den Füßen zu holen. Aber er schaffte es, fiel nicht um, drehte sich sogar und starrte Inez del Bosque, seine Frau, an.
    Suko und ich standen auf dem Sprung. Wenn irgend etwas geschehen sollte, wollten wir eingreifen. Ich glaubte, daß die Frau durchdrehen würde, sie hatte lange auf den Augenblick gewartet, und sie würde ihn auskosten — auf ihre Weise.
    Noch stand sie auf dem Fleck. Sie starrte ihren Mann an, der sich ihr ebenfalls zugewandt hatte und dessen Gesicht vom Widerschein der noch brennenden Kerzen getroffen wurde, wobei es noch schauriger aussah als normal.
    »Ernesto!« Jeder Buchstabe des Namens löste sich zögernd von den Lippen der Frau. Sie streckte die Arme aus, spreizte die Hände und schien bereit, den Zombie zu umfangen.
    Der Untote stöhnte. Wenigstens hielt ich die Laute, die er ausstieß, für ein Stöhnen. Er hatte seine Arme ausgebreitet und versuchte so, besser das Gleichgewicht zu halten.
    »Zu mir, Ernesto, komm her…«
    Mein Gott, die Frau machte mich noch wahnsinnig. Sie wußte ja nicht, auf was sie sich da einließ. Dieses Monstrum würde sie töten, das war nicht mehr ihr Ernesto, sondern eine untote Bestie.
    Der erste, zögernde Schritt.
    Ich griff ein. Zunächst nur mit Worten. »Machen Sie keinen Unsinn, Señora, das ist nicht mehr Ihr Mann!«
    Scharf drehte sie den Kopf und schaute mich an. »Was kümmern Sie sich darum! Für Sie sind die anderen da. Ich habe ihn wieder — endlich. Dafür habe ich nur gelebt. Ich wollte ihn haben, ich werde ihn in mein Haus nehmen, er soll sich so fühlen wie früher, und ich werde mit einem Toten zusammenleben. Ich hasse den Macomba-Zauber, aber er hat mir meinen Mann zurückgebracht. Mehr sollte er nicht tun, jetzt können Sie ihn vernichten, Sinclair! Schießen Sie die Macomba-Diener zusammen, töten Sie auch meinen Bruder, aber lassen Sie mich mit meinem Mann in Ruhe. Hören Sie, Oberinspektor!«
    Nun erst durchschauten Suko und ich ihr hinterlistiges Spiel ganz. Diese Frau war noch raffinierter, als wir angenommen hatten, aber wir würden ihren Forderungen auf keinen Fall nachkommen. Nein, ich konnte es nicht zulassen, daß sie freiwillig in den Tod rannte. Es gibt kein Zusammenleben mit einem Zombie. Unmöglich!
    »Sie werden nichts tun!« erwiderte ich hart. »Sie bleiben stehen und können meinetwegen zusehen, wie ich Ihren Mann vernichte! Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Inez del Bosque ging tatsächlich nicht weiter. Dafür tat sie etwas anderes. Sie hob die Arme, und ihre Finger fanden die Kette mit dem Goldkreuz. Bevor Suko oder ich eingreifen konnten, hatte sie das goldene Passionskreuz bereits über den Kopf gestreift und schleuderte es weg. Es gab ein hell klingendes Geräusch, als es zuerst gegen die Wand und dann zu Boden fiel.
    Freiwillig hatte sie sich ihrer einzigen Waffe entledigt, die sie besaß.
    Jetzt war sie schutzlos.
    »Ernesto!« rief sie mit zittriger Stimme. »Ich komme, mein Liebling. Wir werden wieder zusammensein. Wie früher…«
    »Stehenbleiben!« gellte meine Stimme. Ich handelte auch und wollte Inez del Bosque den Weg abschneiden.
    Dazu kam es nicht, denn es griff jemand ein, der sich bisher zurückgehalten hatte.
    Zwar hörte ich noch Sukos Warnung, doch es war für mich längst zu spät. Lautlos hatte sich der Leibwächter bewegt, und ich spürte plötzlich die Mündung der gefährlichen Schrotflinte im Kreuz, während Jago zischte: »Bleib nur stehen, du Hund!«
    ***
    So war das also!
    Ich glaubte, wahnsinnig zu werden. Gleichzeitig wurde ich tief enttäuscht und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgerissen. Wenn

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