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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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schießt wie geschmiert.«
    Bakerfield grinste.
    Seine schwarzen Knopf augen hinter den dicken Brillengläsern funkelten tückisch.
    Er bleckte die Zähne und beobachtete Sommerset, der das Schloss der Waffe eingehend untersuchte.
    ***
    An der äußersten westlichen Seite der Insel Manhattan verläuft der Express Highway eine jener Schnellverkehrsstraßen, die es dem Autofahrer ermöglicht, Manhattan in einer Rekordzeit zu durchqueren, die er niemals auf stellen könnte, würde er seinen Wagen durch die City steuern.
    Zwischen der W. 17 Straße und der W. 23 Straße, begrenzt vom Express Highway und den Fluten des Hudson Rivers, liegen die vier Docks der United States Line und der American Pioneer Line.
    Nördlich des Docks 62, dort wo der Highway eine sanfte Biegung in westlicher Richtung macht, erstreckt sich ein Betondreieck von gewaltigen Ausmaßen.
    Lagerhallen, Schuppen aller Größen, düstere Winkel, wohin sich ein ehrlicher Zeitgenosse selbst bei Tag nur ungern wagt, bestimmen das Bild des Hafens in dieser Gegend.
    Die Schuppen und Lagerhallen sind zum größten Teil mit Gütern aller Art gefüllt. Aber einige der kleineren Schuppen stehen leer, warten darauf, von einer Gesellschaft gemietet zu werden und bieten lichtscheuem Gesindel und Ratten eine willkommene Herberge.
    Die Wände von Schuppen 4 sind schadhaft und hässlich. Das Wellblechdach ist nicht mehr ganz dicht, die Türen hängen schief in den Angeln.
    Das Innere des Schuppens ist leer, düster und unheimlich.
    Mitternacht war längst vorüber.
    Hinter dem Schuppen 4 ertönte ein blechernes Scheppern, ein gedämpfter Fluch wurde danach laut.
    Dann herrschte wieder Stille, die nur durch das eintönige Geräusch unterbrochen wurde, das man vernahm, wenn die müden Wellen des Hudson River gegen die Kaimauern klatschten.
    Die Nacht war sternenklar. Der volle Mond schien vom Himmel und tauchte das Hafengelände in ein gespenstisches Licht, das ausreichte, um selbst geringe Einzelheiten gut zu erkennen.
    Die vier Männer, die sich vom Express Highway her dem Schuppen 4 näherten, bewegten sich vorsichtig.
    Sie nutzen jede Deckung aus und vermieden es, über die mondbeschienenen Flächen zwischen den Lagerhallen zu gehen.
    Die vier Männer liefen geduckt von Halle zu Halle, verhielten im Schatten der Gebäude und erreichten endlich das breite Eingangstor von Schuppen 4.
    Lautlos drangen sie in den Schuppen ein.
    Im Innern des Gebäudes ließ Joe Castello für wenige Sekunden seine Taschenlampe aufblitzen.
    »Verdammt, bist du wahnsinnig?«, fluchte Jimmy Brown.
    »Wie sollen wir uns denn sonst orientieren«, brummte Castello, »Du kennst dich hier genauso wenig aus wie wir alle.«
    »Ruhe!«, mischte Pete Albany sich ein. »Joe, es muss in der linken Ecke sein. Wenn man durch das Tor hineinkommt, dann gleich links, hat der Boss gesagt. Leuchte mal in die Ecke.«
    Wieder blitzte die Taschenlampe auf.
    Der Lichtstrahl fraß sich durch die Dunkelheit, zerschnitt sie wie der scharfe Stahl eines schmalen Dolches und verlor sich in der fernen Ecke des Schuppens.
    »Los, sehen wir nach.«
    Im Dunkeln tappten die vier Gangster durch den Schuppen.
    Ratten huschten ihnen über die Schuhe, einmal knarrte eine Tür an der Längswand, worauf die Killer wie angewurzelt stehen blieben und nach ihren Pistolen griffen. Minutenlang verharrten sie reglos. Dann schlich José Mendoza mit der Gewandtheit einer Raubkatze auf die Tür zu, umkreiste sie in kurzem Bogen und kehrte eine Minute später zurück.
    »Dort ist niemand. Der Wind muss die Tür bewegt haben.«
    Die Gangster schlichen weiter und gelangten in die bezeichnete Ecke des Schuppens.
    Im Schein der Taschenlampe räumten sie einen Berg Lumpen zur Seite, entdeckten die Kellerluke, die sich ohne Schwierigkeit öffnen ließ, und kletterten dann die kurze Leiter hinab, nicht ohne die Luke vorher wieder zu schließen.
    Der Raum, in dem sie sich jetzt befanden, war nicht größer als ein Raubtierkäfig. Der-Teufel mochte wissen, zu welchem Zweck dieses Gewölbe angelegt worden war. Zwei Holzbänke und ein Feldbett standen darin. Für weitere Möbelstücke war kein Platz vorhanden.
    Castello ließ sich mit einem Fluch auf das Feldbett fallen.
    »Gemütlich ist es hier ja nicht gerade. Hoffentlich kommt der komische Kerl bald, von dem du so große Stücke hältst.« Castello hatte seine Worte an Albany gerichtet.
    »Sei vorsichtig mit deinen Äußerungen gegen den Boss. Er versteht darin keinen Spaß. Ich möchte nicht in

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