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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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steckte sich mit nervösen Händen eine Zigarette an und fuhr fort: »Es muss aber noch heute Nacht sein, denn…«
    ***
    Während der nächsten halben Stunde erfuhr Bakerfield den genauen Hergang des Überfalls auf Sommerset und dessen Frau. Er erfuhr von dem Plan der Gangster und von dem, was Frank Sommerset dagegen unternehmen wollte.
    In den Augen des Walnuss-Kopfes glomm es gefährlich auf.
    »So, wie du dir das vorstellst, geht es nicht, Frank. Unmöglich kann ich heute Nacht noch feststellen, wo sich die beiden mit deiner Frau aufhalten. New York ist groß, und die Schlupfwinkel sind zahllos. Außerdem kenne ich die beiden nicht. Ihre Beschreibung trifft auf keinen der Burschen zu, zu denen ich Kontakt habe. Es gibt also nur eine Möglichkeit für dich. Du musst versuchen, morgen deine Frau zu befreien. Das Ganze lässt sich nur auf der Basis eines Geschäftes regeln. Und wie das Geschäft aussieht das wirst du dir denken können.«
    Sommerset sah den Walnuss-Kopf verständnislos an.
    »Keine Ahnung. Was für ein Geschäft meinst du?«
    Hinter den dicken Brillengläsern blitzte es auf.
    »Mein Gott, du hast weniger Fantasie als ein Politiker. Und das will was heißen! Aber, Spaß beiseite! Zum Geschäft also: nicht die Gangster werden den kleinen Bob Stevenson rauben, sondern du. Und zwar wird das vor der vereinbarten Zeit geschehen müssen. Du brauchst den Jungen als Pfand, als Faustpfand für deine Frau. Und dann tätigst du ein Geschäft. Ein Geschäft mit Menschen: Du tauschst deinen Schützling Bob gegen deine Frau und bringst Evelyn in Sicherheit und kannst dann immer noch versuchen, den Gangstern den Boy wieder abzujagen.«
    Sommerset sah sein Gegenüber sprachlos an.
    »Ist das dein Ernst? Ich soll bei einem Kidnapping nicht nur mitmachen, sondern sogar selbst den entscheidenden Schritt tun? Niemals!«
    »Okay! Trink deinen Gin aus und geh dann nach Hause. Einen besseren Rat kann ich dir nicht geben. Dir ist dein Ehrgefühl und der Junge eines fremden Mannes anscheinend mehr wert als deine Frau. Ein Glück nur, dass Evelyn keine Ahnung davon hat, welche Bereitschaft ihr Mann aufbringt, sich für sie einzusetzen.«
    Sommerset nagte an der Oberlippe. Seine Finger krampften sich nervös ineinander. Es arbeitete in seinem Gesicht. Eine Minute verstrich, dann hob Sommerset den Kopf und sah Bakerfield voll an.
    »Du meinst also wirklich? Na gut«, gab er selbst die Antwort, »ich sehe, mir bleibt keine andere Wahl. Wir müssen aber die Einzelheiten noch genau miteinander besprechen. Zuvor aber…« Sommerset zögerte, sah Hilfe suchend um sich und rückte dann mit der Sprache heraus: »Also, Henry, du weißt, dass ich im Augenblick kein Geld flüssig habe. Mit einer Kanone allein komme ich aber unmöglich gegen die Gangster an, die todsicher bis an die Zähne bewaffnet sind. Ich weiß nicht einmal, wie viele es sind. Die beiden, die mich überfielen, werden den Coup bestimmt nicht allein wagen. Kurz gesagt, Henry, ich brauche eine Waffe, eine wirksame Waffe, eine Tommy Gun oder etwas Ähnliches.«
    »Soviel Worte um so eine Kleinigkeit. Selbstverständlich steht dir jede Feuerspritze zur Verfügung die ich vorrätig habe. Nur musst du mir versprechen, nichts über ihre Herkunft verlauten zu lassen, wenn dich die Cops schnappen sollten.«
    Bakerfield stand auf.
    »Komm, wir sehen uns das Arsenal einmal an.«
    Sommerset folgte seinem Freund in das Nebenzimmer, einen großen Raum, der mit Kisten und Kästen bis unter die Decke hinauf vollgestapelt war. Sommerset sah sich unschlüssig um, drehte verlegen den Hut in den Händen und stülpte ihn dann wie in einem plötzlichen Entschluss auf den Kopf.
    »Henry, lass es sein. Die Sache ist zu gefährlich. Ich will nicht, dass du hineingezogen wirst. Wenn die Gang erfährt, dass du mir eine Kugelspritze verschafft hast, dann machen dich die Burschen kalt.«
    »Blödsinn, woher sollen sie es denn erfahren. Los, such dir was aus! Ich hoffe, du kannst mit den Dingern umgehen.«
    Mit diesen Worten zog der Walnuss-Kopf einen dunklen Vorhang zur-Seite, der die eine Längswand zur Hälfte bedeckte. Ein breites Regal kam zum Vorschein, in dem dicht bei dicht Gewehre, Schnellfeuerwaffen aller Bauarten und Jahrgänge standen.
    Sommerset überlegte lange. Schließlich entschied er sich für ein kurzläufiges Schnellfeuergewehr, das noch recht neu aussah, und leicht zu handhaben war.
    »Deine Wahl ist gut. Mit dieser Knarre hältst du dir eine ganze Armee vom Hals. Das Ding

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