Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
Vom Netzwerk:
deiner Haut stecken, wenn er dich auf dem Kieker hat.«
    »Unsinn, mit dem werde ich notfalls noch vor dem Frühstück fertig. Bis jetzt hat er nichts weiter gezeigt als einen Plan, der uns das Risiko einbringt und ihm die Bucks.«
    »Streitet nicht«, mischte sich Mendoza ein, »trinkt lieber einen Schluck, der große Boss hat vorgesorgt.« Er deutete auf die beiden Whiskyflaschen, die unter einer der Bänke standen.
    Brown, Mendoza und Albany flegelten sich auf die Bänke, und während der nächsten Stunde waren die vier Killer damit beschäftigt, dem Inhalt der beiden Flaschen den Garaus zu machen.
    ***
    Sie waren bald nicht mehr ganz nüchtern und merkten es daher auch nicht, dass die Kellerluke Millimeter um Millimeter gehoben wurde.
    Als die Luke drei Handbreit geöffnet war, schob sich eine behandschuhte Hand, die einen großkalibrigen Colt hielt, durch die Öffnung.
    »Keine Bewegung«, schnarrte eine dumpfe Stimme.
    Die Gangster sahen erschrocken auf.
    Castello fuhr von dem Feldbett empor und machte Anstalten, seine Pistole aus dem Schulterhalfter zu reißen.
    »Keine Bewegung, habe ich gesagt, Castello. Ich habe hier sechs blaue Bohnen. Es kommt mir nicht darauf an, Castello, dir eine in den Schädel zu jagen.« Der Hohn in der Stimme war unüberhörbar.
    Ein heiseres Lachen ertönte, die Hand mit dem Colt verschwand, die Luke wurde gänzlich geöffnet, und eine Gestalt stieg die Leiter hinab.
    Von der Gestalt war fast nichts zu erkennen.
    Der Unbekannte war in einen langen, dunklen Mantel gehüllt, der so weit gearbeitet war, dass man nur schwer sagen konnte, wie die Figur des Trägers beschaffen war.
    Über den Kopf hatte sich der Unbekannte eine schwarze Kapuze gestülpt. Das Gesicht war von einer Maske bedeckt, die nur zwei schmale Schlitze frei ließ.
    »Was soll dieser Aufzug«, brummte Castello, der sich von seinem Schrecken erholt hatte.
    »Sachte, mein Kleiner.«
    Der Vermummte hatte jetzt die letzte Sprosse der Leiter erreicht und stand den Gangstern auf einen Yard gegenüber. »Damit du Bescheid weißt, Castello. Ich bin der Boss. Und nach meinen Anweisungen wird gearbeitet. Ihr werdet dabei nicht schlecht wegkommen. Wie leicht ihr zu überraschen seid, habt ihr ja gerade gesehen.«
    »Bloody fool«, Castello sah den Vermummten aus zusammengekniffenen Augen an. »Wer sagt uns, dass…«
    »Castello, hör zu. Das Gleiche gilt für dich, Mendoza und für dich, Brown. - Ich bin mit Albany einig geworden, dass wir einen großen Coup starten. Ihr werdet mir die Sache nicht versauen. Arbeitet nach meinem Plan, nach meinen Anweisungen und ihr seid in spätestens drei Tagen gemachte Leute. Für jeden von euch springen 50 000 Bucks heraus. Ihr seid aus Los Angeles hierhergekommen. Und ihr seid gut beraten, wenn ihr keine Schwierigkeiten macht, sondern weiterhin mitspielt. Dass keiner von euch mich kennt, dass keiner von euch weiß, wie ich aussehe, hat nichts zu sagen. Das ist lediglich eine Vorsichtsmaßnahme von mir.«
    Der Unbekannte machte eine Pause und blickte von einem zum anderen.
    »Ich habe Houston und Hawthorne eingesetzt. Sie haben gut gearbeitet und werden in wenigen Minuten hier sein. Wir werden dann unser weiteres Vorgehen besprechen. Die Frau wird hier festgehalten. Hierher kommt niemand. Du Mendoza, wirst die Frau bewachen, während wir morgen früh den Boy kassieren.«
    »Und wie geht die Sache weiter? Wer gibt uns die Garantie, dass wir nicht irgendwie ’reingelegt werden?« Das Misstrauen in Castellos Stimme war nicht zu überhören.
    »Red keinen Blödsinn, Joe.« Albany fuhr wütend hoch. »Bevor ich nach Los Angeles kam, habe ich drei Dinger mit dem Boss hier in New York gedreht. Und ich bin weder betrogen worden, noch hat mich der Boss jemals unnötig einer Gefahr ausgesetzt. Du kannst dich auf ihn verlassen. Also red nicht soviel, hör lieber an, was der Boss plant.«
    Castello knurrte etwas Unverständliches, gab sich aber zufrieden.
    ***
    Robert P. Stevenson war ein Selfmademan reinsten Wassers.
    Er hatte mit nichts als seiner Cleverness angefangen, gehörte heute zu den bekanntesten Figuren in der Wall Street, nannte sieben Fabriken und zwei mittlere Wolkenkratzer sein eigen, spielte in der Politik eine nicht unbedeutende Rolle und war außerdem ein glücklicher Vater, der sein einziges Kind, den siebenjährigen Bob, über alles liebte. Stevensons Frau war vor fünf Jahren das Opfer eines Autounfalls geworden.
    Stevenson hatte Villen in der Nähe New Yorks, Landbesitz in

Weitere Kostenlose Bücher