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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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stockte der Atem. Sie fühlte eine Schwäche in sich aufsteigen. Sie nahm die Linke von der Leiter und presste die Hand auf den Mund, um einen Schrei zu ersticken.
    Mendoza brummte im Schlaf. Die Federn des Feldbettes knarrten, als sich der Mexikaner auf die Seite drehte. Dabei stieß er gegen die Whiskyflasche, die er im Schlaf losgelassen hatte.
    Die Flasche rollte die wenigen Zentimeter bis zur Bettkante. Evelyn verfolgte den Weg der Flasche mit angehaltenem Atem. Wenn die Flasche auf den Boden fiel, dann würde der Mexikaner von dem dabei entstehenden Lärm wach werden.
    Alles hing jetzt von einer unbedeutenden Kleinigkeit ab, davon, ob eine Whiskyflasche auf den Boden fiel oder nicht.
    Die Flasche fiel nicht.
    Fingerbreit vor der Bettkante blieb sie liegen. Der Whisky schaukelte mit leisem Wellengang im Bauch der Flasche.
    Das Schnarchen des Gangsters hatte wieder voll eingesetzt.
    Evelyn öffnete die Luke ganz, stieg hinaus und ließ die Luke langsam wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgleiten.
    Evelyn wusste ungefähr, wo sie sich befand. Zwar war es Abend gewesen, als die Gangster sie hierher gebracht hatte, aber sie hatte das Rauschen des Hudson River gehört, hatte den Highway gesehen, und war in der Lage gewesen, sich ein ungefähres Bild von dem Ort zu machen zu dem man sie verschleppt hatte.
    Evelyn eilte durch die Halle, trat ins Freie, sog die Morgenluft in tiefen Zügen ein und blickte auf die kleine Armbanduhr, die man ihr gelassen hatte.
    Es war genau acht Uhr vierzig.
    Evelyn lief an den Schuppen und Lagerhallen vorbei, nicht ohne ununterbrochen nach den Personen Ausschau zu halten, die sie mehr fürchtete als alles andere auf der Welt. Unangefochten gelangte Evelyn zum Express Highway.
    Fünf Minuten später stand die junge Frau vor einem Drugstore. Sie trat ein, wandte sich an den Mann, der eine kurze blaue Schürze umgebunden hatte und mit dem Sortieren irgendwelcher Waren beschäftigt war: »Wo kann ich hier telefonieren?«
    »Dort!« Der Mann wies mit dem Daumen unbestimmt in die Gegend.
    Evelyn sah sich um und entdeckte das Telefon.
    Mit zwei Schritten war sie am Apparat, nahm den Hörer von der Gabel, besann sich kurz, legte den Hörer wieder auf und begann hastig in dem dicken Telefonbuch zu blättern.
    Auf der ersten Seite fand sie die gesuchte Nummer: LE 5-7700.
    Sie ließ das Telefonbuch aufgeschlagen liegen und wählte mit zitternden Fingern die Nummer.
    Es vergingen keine fünf Sekunden, dann meldete sich eine tiefe Männerstimme am anderen Ende der Leitung: »FBI, Federal Bureau of Investigation…«
    ***
    »…nur den Boss der Bande kann ich nicht beschreiben. Er war vermummt wie eine Mumie von etwas über mittlerer Größe und seine Stimme klang sehr unangenehm. Das ist alles, was ich über ihn sagen kann.«
    Evelyn Sommerset schwieg erschöpft.
    Seit zwei Stunden saß sie uns jetzt in unserem Office gegenüber und berichtete über die schrecklichen Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden.
    Die junge Frau hatte uns eine genaue Personenbeschreibung der sechs Bandenmitglieder gegeben.
    Wir wussten jetzt ziemlich genau, wie Joe Castello, Jimmy Brown, José Mendoza, Pete Albany, Bill Houston und Sam Hawthorne aussahen.
    Evelyn Sommerset hatte gehört, wie der unbekannte Boss diese Männer mit den betreffenden Namen angeredet hatte. Und die junge Frau verfügte zum Glück über ein gutes Gedächtnis.
    Unsere Leute vom Erkennungsdienst waren zurzeit damit beschäftigt, in den Karteien nach den Gangstern zu suchen.
    Wir saßen wie auf Kohlen. Erwarteten wir doch jeden Augenblick eine Bestätigung von unseren Kollegen vom Erkennungsdienst darüber, dass die Gangster registriert waren. Das würde unsere Arbeit wesentlich erleichtern.
    Auch hatte die quälende Ungewissheit jetzt ein Ende gefunden, die uns seit gestern in Atem hielt und die durch den Anruf aus Los Angeles ausgelöst worden war.
    Als Evelyn Sommerset uns von dem Plan der Kidnapper berichtet hatte, waren sofort zwei unserer Kollegen zum Central Park gerauscht und hatten den Millionär Robert P. Stevenson aufgesucht.
    Unsere Vermutung wurde bestätigt. Bob Stevenson war verschwunden.
    Was unsere Kollegen dagegen vorfanden, waren die Beamten des Homicide Squad, der Mordkommission der City Police.
    Der Zeitungshändler, der einen Kiosk in der Nähe der Millionärs-Villa hatte, berichtete die wenigen Einzelheiten, die er bei dem Überfall auf Frank Sommerset miterlebt hatte.
    Der Exboxer war von sechs Kugeln aus einer

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