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0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gravitation hatte Hess alle Mühe, den Klotz aus dem Loch zu bugsieren, das er um ihn herum gebrannt hatte. Kim entschloß sich, hm zu helfen. Er hatte jedoch noch nicht einmal den ersten Schritt getan, da hörte er klar und deutlich von einer mächtigen, dröhnenden Stimme gesprochen, die Worte: „Das ist ein schlauer Plan, Fremder!"
     
    *
     
    Wie zu Stein erstarrt, blieb er stehen. Nur am Rande seines Bewußtseins nahm er wahr, daß auch Hess mitten in seiner Beschäftigung innegehalten hatte. Panik stieg in ihm auf. Er fühlte den sinnlosen, fast unwiderstehlichen Drang zu laufen und sich zu verstecken. Er fror und schwitzte zu gleicher Zeit, denn er glaubte zu wissen, wer da zu ihm gesprochen hatte, und wenn er richtig vermutete, dann war all sein Planen und Trachten umsonst gewesen und es blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzugeben.
    Stockend kamen die Gedanken wieder in Fluß.
    „Wer... wer bist du?" fragte er.
    Die antwortende Stimme klang amüsiert.
    „Das weißt du, Fremder. Stell dich nicht dumm!"
    „Der Außenposten", sagte Hess. Kim wunderte sich nicht, daß er die Unterhaltung verstand. Der Impulsfluß aus dem Gedankenzentrum des dritten Unsichtbaren war weitaus kräftiger als der aus den Gehirnen des Hungrigen oder selbst des Wißbegierigen.
    Auch seine Fähigkeit als telepathischer Empfänger schien schärfer ausgebildet.
    „Ja, der Außenposten", antwortete er ruhig und gelassen und bewies damit, daß er nicht nur Kim, sondern auch Hess einwandfrei verstehen konnte.
    Kim schwieg. Auch Hess hatte nichts mehr zu sagen.
    „Ihr täuscht euch, Freunde", kamen die fremden Gedanken nach einer Pause. „Es gibt keinen Grund zur Niedergeschlagenheit."
    Kim fühlte Hoffnung in sich aufsteigen. Die Impulse des dritten der merkwürdigen Brüder wirkten auf sonderbare Weise freundlich und vertrauenerweckend.
    „Wie meinst du das?" fragte Kim.
    „Ich beobachte euch schon die ganze Zeit", erklärte der Außenposten. „Vieles von dem, was ihr dachtet, konnte ich verstehen. Ich kenne euren Plan, und ich muß sagen, daß er mir sehr gefällt."
    Hastig sagte Hess: „Paß auf, Kim. Er baut eine Falle. Glaube ihm kein Wort! Diese Geschöpfe haben einen makabren Sinn für Humor..."
    „Halt den Mund!" wies ihn Kim zurecht.
    Der Außenposten amüsierte sich.
    „Ich verstehe euer Mißtrauen", ließ er sie hören. „Vielleicht legt es sich, wenn ihr meine Geschichte kennt - oder vielmehr die Geschichte dieses Himmelskörpers, der einst ein mächtiges Wesen war. Ihr habt nichts anderes zu tun, als zu warten. Wollt ihr mir zuhören?"
    Kim stimmte zu, und der Außenposten erzählte seine Geschichte - die erstaunlichste Geschichte, die Kim Dosenthal jemals gehört hatte.
    Vor rund zehntausend Jahren hatte der Moby, auf dessen Rücken sie standen, seine Kräfte unter den unablässigen Angriffen seiner Feinde, der Bio-Parasiten, erlahmen gespürt. Er wußte, daß nach seinem Tod die Parasiten nichts Eiligeres zu tun haben würden, als die besonders energiereiche Materie seines kristallinen Gehirns umzuwandeln und zu verzehren. Das letzte, was er tat, war die weißen, eisbergähnlichen Zentren seines Bewußtseins, die sich auf seiner Oberfläche befanden, mit einem Schutzschirm zu umgeben, der aus gewissen unversiegbaren Energiequellen auch nach seinem Tode noch gespeist werden würde. Lange genug wenigstens, um den Parasiten klarzumachen, daß sie hier in absehbarer Zeit nichts zu gewinnen hätten.
    Was ursprünglich nur eine Instinktreaktion des sterbenden Mobys gewesen war - denn er hatte keine Möglichkeit, die Folgen seiner Handlung vorauszusehen - erwies sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte als der Zündfunke zu einem Vorgang, der die drei unsichtbaren Brüder entstehen ließ.
    Die Gehirnmasse des Mobys war zu neunzig Prozent in drei bergähnlichen Formationen vereinigt.
    Die restlichen zehn Prozent bedeckten das ebene Gelände zwischen den Füßen der Berge mit einer dünnen Schicht. Dieser Konzentration von Bewußtseinsgehalt an drei verschiedenen Orten verdankten die drei Brüder ihre Entstehung. Unter dem Schutzschirm erwachten sie zu eigenem Bewußtsein. Die Verbindungen, die früher zwischen den drei Bergen aus Gehirnmaterie bestanden hatten, waren zerfallen, ebenso viele der Körpermechanismen, die der alte Moby gebraucht hatte, um sich am Leben zu erhalten. Die drei Brüder entstanden als getrennte Individuen. In jedem von ihnen lebte ein Bruchteil der Erinnerung des toten Mobys. Der eine wußte,

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