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0239 - Der Höllenwurm

0239 - Der Höllenwurm

Titel: 0239 - Der Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren wir da.
    Wir schossen ebenfalls über den Felsgrat hinweg und sahen die Fledermaus in ein Hochtal hineinsegeln. »Jetzt kriegen wir sie!« knirschte der Pilot. Dagegen jedoch hatte ich etwas. Ich konnte nicht sagen, wieso ich es spürte, aber ich hatte plötzlich das Gefühl, als würde Izzi in dem vor uns liegenden Hochtal erscheinen.
    Vielleicht warnte mich auch mein Kreuz, indem es unbewußt meinen Gedankenstrom beeinflußte. »Landen Sie!« rief ich.
    »Was?« schrie der Pilot zurück. »Ich bin doch nicht von allen Berggeistern verlassen!«
    Auch Suko schaute mich erstaunt an, ich aber blieb bei meiner Absicht. »Runter mit der Mühle!«
    »Dann such doch selbst einen Platz zur Landung, verdammt!« regte sich der Mann auf.
    »Sie sind der Rettungsflieger, nicht ich. Wo landen Sie denn bei wirklich schlechten Witterungsverhältnissen?«
    »Da bleiben wir in der Luft und lassen eine Rettungsleine runter.«
    Da hatte er mich reingelegt, aber ich ging von meinem Entschluß nicht ab. Hier zu landen war besser, als dorthin zu fliegen, wo sich das Grauen abspielen würde, denn ich befürchtete, daß man uns vom Himmel holen würde wie einen kranken Vogel.
    Darum drehten sich meine Gedanken. Suko mußte mich verstanden haben, denn er nickte mir zu. Der Lichtschein geisterte jetzt über den steinigen Grund. Es war wirklich schwer, hier eine Landung hinzulegen, aber vielleicht fanden wir eine Stelle, wo weniger Steine waren. Die versuchte unser Pilot durch Kreisen auszumachen. Und wir hatten Glück. Es gab tatsächlich dort, wo eine weite Steinhalde auslief, eine relativ glatte Fläche.
    Keiner von uns brauchte Rene zu sagen, daß er es dort versuchen sollte, denn er kam von selbst drauf. Und diesmal zeigte er sein Können. Gefühlvoll ging er mit der Maschine um, fing durch geschicktes Manövrieren einfallende Windstöße ab und hatte plötzlich Bodenkontakt. Wir hörten ein Knirschen, ein Rucken ging durch den Leib des stählernen Vogels, dann standen wir. Zwar schräg, aber immerhin.
    »Bravo!« lobte ich Rene und klatschte in die Hände.
    Er winkte ab. Suko hatte bereits den Ausstieg aufgestoßen und sprang aus der Maschine. Das feste Schuhwerk lohnte sich, so rutschten wir auf der Schräge wenigstens nicht ab. Tanith stieg als letzte aus. Ich hatte den Piloten gebeten, den Suchscheinwerfer zu löschen, das tat er auch, so daß wir in tiefer Dunkelheit standen.
    »Ich wollte eigentlich wieder zurückfliegen«, sagte der Mann.
    »Nein, bleiben Sie so lange, bis wir zurückkehren, und wundern Sie sich über nichts. Falls die Gefahr jedoch zu groß wird, dann starten Sie.«
    Der Pilot schüttelte den Kopf. »Wollen Sie mir nicht sagen, was eigentlich los ist?«
    »Sie würden es kaum begreifen.« Mit diesen Worten hatte ich mich gleichzeitig von ihm verabschiedet. Den Vampir sahen wir nicht mehr. Es war zu dunkel geworden, und innerhalb des Talkessels lag finsterste Nacht. Wir konnten uns eigentlich nur auf unser Gefühl verlassen, als wir die große Mulde durchquerten. Tanith folgte mir.
    Ich hatte gar nicht erst versucht, sie davon zu überzeugen, beim Hubschrauber zu bleiben, sie hätte auf meinen Rat sowieso nicht gehört. Suko sonderte sich ein wenig von uns ab, erkletterte einen kantigen Stein und preßte sein Nachtsichtglas an die Augen. Auch wir blieben stehen. »Kannst du etwas erkennen?« flüsterte ich.
    »Ich sehe eine Hütte.«
    »Und?«
    »Verdammt, John, da sind welche. Teufel auch…«
    In mir stieg die Spannung. »Wer denn?«
    »Belphégor erkenne ich, aber er ist nicht allein. Da, die glühende Peitsche.«
    Jetzt sah ich sie auch. Aus einiger Entfernung zwar, aber dennoch sichtbar, denn die feurigen Bänder durchschnitten die Dunkelheit.
    Dort genau lauerten unsere Gegner. Als Suko vom Felsen herunterkletterte – springen war zu riskant –, da geschah es.
    Urplötzlich erzitterte der Boden. So mußte es bei einem Erdbeben sein, dachte ich und zuckte zusammen, als ich das dem Zittern folgende Grollen vernahm, das tief im Schoß der Erde geboren wurde und wellenförmig der Oberfläche entgegenstieg. Dem Grollen und Zittern folgte die Bewegung der Steine. Sie machten sich auf der hinter und vor uns liegenden Schräge selbständig, begannen zu rollen, tickten aneinander, nahmen Geschwindigkeit auf und wirbelten weiter, wobei sie sich überschlugen, hüpften und tanzten. Ein Krachen weiter vor uns, als würden Steine explodieren.
    Ein grünliches Leuchten erfüllte plötzlich die Luft, und ich packte

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