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0239 - Der Höllenwurm

0239 - Der Höllenwurm

Titel: 0239 - Der Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tanith, da ich die Gefahr ahnte. Ich sollte mich nicht getäuscht haben. Auf einmal prallten die von hinten heranrollenden Steine gegen uns. Wir spürten Schläge an den Beinen, wurden nach vorn gestoßen und geschoben, so daß wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten.
    Wenn wir fielen, konnte das unseren Untergang bedeuten, das war mir längst klar geworden.
    Deshalb riß ich mich zusammen, und ich visierte einen ähnlichen Felsen an, auf den Suko vorhin geklettert war. Tanith zerrte ich mit mir um den Felsen herum, preßte mich mit ihr zusammen gegen das Gestein, während rechts und links die Steine herunterdonnerten und zu einer tödlichen Lawine anwuchsen.
    »Ein Erdbeben!« keuchte Tanith.
    »Nein!« rief ich. »Kein Erdbeben. Sehen Sie mal nach vorn. Das muß Izzi sein!«
    ***
    Der über 4.800 Meter hohe Mont Blanc stand in unerschütterlicher Ruhe und rührte sich nicht, als tief unter ihm die Erde aufbrach und das Dämonische herausspie, das so lange in ihr gelauert hatte. Izzi kam frei. Und wie!
    Der Höllenwurm verfügte über gigantische Kräfte, die er nun voll ausspielte.
    Er brach das Gestein und die Erde auf. Hoch spritzten die Steine, weit schleuderte er das Geröll. Felsbrocken, die Stürmen und Orkanen getrotzt hatten, knirschten und wankten, wurden aufeinander zu bewegt und rammten mit explosionsartigen Schlägen zusammen. Die Teile der kleinen Berghütte flogen raketenartig in alle Himmelsrichtungen weg. Genau dort, wo sie gestanden hatte, tat sich ein gewaltiger Krater auf, der das Tor darstellte, aus dem Izzi erscheinen sollte.
    Und er kam auch daraus hervor, nachdem er tonnenweise den Schlamm und die Steine in die Höhe geschleudert hatte. Zuerst erschien sein Kopf. Ein gewaltiger Schädel, widerlich anzusehen und mit einer schleimigen Masse bedeckt. Der Höllenwurm hatte eine schuppig erscheinende Haut, sie war gleichzeitig auch durchsichtig, so daß die roten Adern zu sehen waren, die sich vom Kopf bis zum Schwanzende unter der Haut herzogen.
    Izzi erinnerte an den überdimensionalen Fangarm eines Kraken, und er wuchs von Sekunde zu Sekunde. Er wühlte die Erde weiter auf. Aus dem Grollen wurde ein Donnern, und wenn Steine weggeschleudert wurden, gab es einen scharfen, peitschenden Knall. Die Erde war in Aufruhr, die Umgebung bebte, und Izzi wuchs immer weiter.
    Dieser Uraltgötze war ein gewaltiges Gebilde aus Schleim, Schuppen und Haut. In ihm steckte eine Kraft, die man kaum messen konnte. Wenn er wollte, konnte er alles mit einem einzigen Schlag vernichten.
    Spiralförmig bohrte er sich aus dem Boden. Begleitet von Dreck, Lehm und Steinen, die er jedoch mit einem kurzen Drehen seines Körpers wegschleuderte. Das alles wurde beobachtet. Lady X und Xorron hatten richtig daran getan, nicht in unmittelbarer Nähe der Ausbruchstelle zu bleiben. Sie wären sonst von den Urgewalten von den Beinen gefegt worden. Belphégor machte den Fehler, an seinem Platz zu bleiben. Zwar war der Hexer mit der Flammenpeitsche sehr mächtig, aber gegen die Gewalten war er machtlos. Schon beim zweiten Auseinanderbrechen der Erde erwischte es ihn, und er wurde quer durch die Mulde geschleudert, so daß er sich in der Luft überschlug.
    Er hielt die brennende Peitsche weiterhin umklammert. Während er durch die Luft segelte, machten die Flammenzungen die Bewegungen mit und wurden zu Feuerkreisen. Izzi bohrte sich weiterhin aus dem Boden. Er wuchs und wuchs. Längst hatte er die Höhe eines Hauses erreicht. Sein gewaltiger Schädel pendelte, und es sah so aus, als würde dieser jeden Augenblick von seinem dicken, schleimigen Körper fallen.
    Das seltsame, grünliche Leuchten, das ihn umgab und aus dem Innern seines Körpers drang, erhellte die nähere Umgebung der Ausbruchstelle mit seinem geisterhaften Schein. Es tauchte die Hänge in ein fahles Licht, bedeckte auch das Geröll und die Steine, so daß sie einen bleichen, leicht angeschmutzten Farbton annahmen.
    Izzi hörte auf einmal auf zu wachsen. Nachdem der Höllenwurm nochmals ein bis zwei Meter aus dem Boden gekrochen war, stand er plötzlich still. Allmählich beruhigte sich die Erde. Nichts brodelte oder kochte mehr, die Steine kamen zur Ruhe. Ein paar rollten noch über den Hang, dann war es vorbei. Izzi schwenkte seinen Kopf. Er bewegte seinen baumstammdicken Wurmkörper und glitt weiter vor. Dabei schlängelte er sich über den Boden, die tückischen Augen auf Belphégor gerichtet. Der Hexer mit der Flammenpeitsche richtete sich soeben auf.
    Wenn

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