Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0239 - Der Höllenwurm

0239 - Der Höllenwurm

Titel: 0239 - Der Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und auf dem Metall ihrer Waffe lag ein nasser Schleier. »Du wirst ihn nicht töten können«, erklärte sie Belphégor mit ruhiger Stimme. »Das schafft niemand.«
    Der Hexer hob seine Peitsche. Eine instinktive Abwehrbewegung, mehr sollte es nicht sein. Unter dem verborgenen Gesicht klang die Stimme rauh und flüsternd. »Wer ist er?«
    »Xorron!«
    »Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    »Er gehorcht mir, ist unverletzbar und nennt sich der Herr der Ghouls und Zombies.«
    Belphégor vernahm die Worte, gab darauf jedoch keine direkte Antwort, sondern fragte nach einer Weile: »Weshalb hast du ihn mitgebracht? Was soll er hier?«
    »Ganz einfach«, erwiderte Lady X, »er ist einzig und allein zu meinem Schutz hier.« Der ehemaligen Terroristin floß die Lüge glatt über die Lippen, und sie erkannte auch, daß Belphégor sie schluckte, denn er ließ seinen Arm mit der Peitsche sinken.
    Dennoch hatte Belphégor noch eine Frage. »Wird er eingreifen?«
    »Nein, nur wenn es nötig sein wird. Aber dazu kommt es wohl kaum«, erwiderte Lady X falsch lächelnd. »Auch ich bin gespannt auf Izzi und kann mir vorstellen, daß er sich mit mir auf eine Seite stellt, schließlich verfolgen wir die gleichen Ziele.«
    »Du hast mit den Großen Alten nichts zu tun«, hielt Belphégor ihr entgegen.
    »Noch nichts, aber ich weiß, welch einen Respekt ich diesen mächtigen Dämonen und dessen Dienern schuldig bin.« Die Vampirin gab sich sehr devot, und sie lullte Belphégor tatsächlich durch ihre wohlformulierten Worte ein.
    »Dann sind ja die Fronten geklärt«, sagte dieser und schaute in die Runde.
    Es war still im Tal. Schweigend reckten sich die mit Eis bedeckten Gipfel in die Höhe. Kein Geräusch drang durch die Stille, nicht einmal ein Stein rollte den Hang hinunter. Eine schweigende, irgendwie drohende Welt, in der sich die Dämonen aufhielten.
    Niemand störte sie hier, deshalb sollte an dieser Stelle Izzi endlich erscheinen.
    Mit seinem Kommen ging ein jahrealter Traum in Erfüllung, der erst so weit gedeihen konnte, weil Asmodina nicht mehr existierte, denn sie hatte zu den Feinden des Höllenwurms gehört.
    Die Augen der Blutsaugerin funkelten, als sie einen Schritt zur Seite machte. Steine knirschten unter ihren Sohlen, die Lippen zeigten ein breites Lächeln. »Spürst du nichts, Belphégor? Merkst du nicht, daß der Boden unruhig wird, daß Izzi seine Chance sucht und sie auch ergreifen wird? Der Höllenwurm wird erscheinen, und er bringt das magische Pendel mit, das es ihm gestattet, die Erdgeister zu beschwören. Einer, der selbst zu ihnen gehört, wird ihr König sein.«
    Belphégor hatte sein Mißtrauen noch immer nicht abgelegt. »Dann hast du dich völlig auf Izzis Seite gestellt?«
    »Ja, das habe ich. Und ich werde weiterhin an seiner Seite stehen, wie die übrigen Mitglieder meiner Mordliga. Wir sind keine Feinde, wie viele vielleicht angenommen haben. Izzi und ich kämpfen gemeinsam gegen die Menschen.«
    Nach diesen Worten schwieg sie, denn ein großer Schatten segelte heran. Erst als er sich dicht bei den Dämonen befand, vernahmen sie das Rauschen der Schwingen, und sie wunderten sich, daß der rote Vampir krächzende Schreie ausstieß, die seltsam schrill und hoch klangen, so daß sie in menschlichen Ohren geschmerzt hätten. Er stieg wieder in die Höhe, bewegte sich jedoch nicht fort, sondern drehte am Ort des Geschehens seine Kreise.
    »Was kann er haben?« fragte Belphégor.
    Lady X winkte ab. »Die Erklärung ist einfach. Auch er wird gespürt haben, daß Izzi zurückkehrt, und machte sich auf diese Art und Weise bemerkbar.«
    »Nein.« Die kalten, blauen Augen bildeten einen hin- und herzuckenden Streifen, als Belphégor heftig seinen Kopf schüttelte.
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Nenne mir einen Grund!«
    Die harten Augen schauten dem kreisenden Vampir nach. »Er will uns warnen, das ist es.«
    »Und wovor?«
    »Es lauern Feinde in der Nähe. Ich weiß es, und ich habe es schon vorher gespürt. Jemand hat ein Netz gelegt, das sich über unseren Köpfen zusammenziehen soll. Ich habe gedankliche Strömungen gespürt, und es waren keine uns wohlgesonnene Gedanken, das kann ich dir sagen. Man versuchte, nach uns zu tasten, in unsere Seelen zu horchen. Irgendwer bereitet sich da vor, um zuzuschlagen.«
    »Sinclair?« höhnte Lady X. »Das kann gut sein.«
    Die ehemalige Terroristin lachte. »Du vergißt etwas, Belphégor. John Sinclair ist nur dann stark, wenn er einem Dämon allein

Weitere Kostenlose Bücher