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0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

Titel: 0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Raum hat keine Fenster
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Serien Abdrücke, von einem Mann und von einer Frau«, sagte Basten nach kurzer Überlegung.
    »Das genügt. Ihr könnt es euch sparen, weiter nachzusehen.«
    Dann sah ich noch einmal nach Mercedes, aber die schlief so fest, dass man sie hätte wegschleppen können. Im Stillen wunderte ich mich, warum der Kerl, der Janette ermorden wollte, sie in Ruhe gelassen hatte.
    Basten war immer noch mit der Brandyflasche beschäftigt.
    »Es sieht verdammt aus, als habe jemand sie an den Mund gesetzt«, sagte er und blies den grauen Puder über den Hals.
    Er betrachtete diesen von allen Seiten und fragte: »Stein, haben Sie ein Vergrößerungsglas in der Tasche?«
    »Hier«, antwortete Bloyd und reichte es hinüber.
    Basten nahm den Flaschenhals unter die Lupe, schüttelte den Kopf und meinte: »Der Teufel soll mich holen, aber man könnte meinen, der Kerl, der daraus trank, habe eine Hasenscharte gehabt. Man sieht deutlich den Abdruck der Oberlippe und die Lücke in der Mitte.«
    Ich war hochgefahren.
    Eine Hasenscharte? Aber ich hatte doch nichts gesehen. Das Gesicht des Mannes war ganz glatt und rosig gewesen wie das eines Kindes… Oder wie das einer Maske.
    Das musste es sein. Der Bursche mit der Hasenscharte war auf Griffweite an mir vorbeigelaufen, und ich hatte nicht gesehen, dass er eine Gummimaske trug.
    »Packen Sie die Flasche vorsichtig ein und machen Sie Abzüge davon, von den Prints und von dem Flaschenhals.«
    »Das tue ich lieber gleich.«
    Basten holte die Folien aus der Tasche, presste sie auf die bepuderten Flächen und sprühte Fixativ darüber.
    »So, jetzt sind wir sicher, dass nichts mehr passieren kann«, sagte er.
    »Dann können wir ja wieder gehen«, meinte Bloyd. »Oder haben Sie eine Ahnung, wo der Kerl zu finden ist?«
    »Leider nicht. Fahrt raus. Ich komme in zehn Minuten nach.«
    Dann rief ich das Polizei-Revier in der 116. Straße an und bat darum, einen Teck herüberzuschicken, der die Nacht über, das heißt, was noch davon verblieben war, in der Wohnung bleiben solle. Ich sagte dem Lieutenant, um was es ging, und der war glücklicherweise nicht schwer von Begriff Nach knapp zehn Minuten war der Teck da. Ich instruierte ihn, zu bleiben, bis Mercedes Passada aufwache Er solle ihr nicht sagen, was geschehen sei, aber auch verhindern, dass sie weggeht, und mich im Office oder zu Hause anrufen.
    Dann endlich fuhr auch ich weg, aber ich konnte noch nicht zu Bett gehen. Im Office erwartete mich genau die Nachricht, mit der ich gerechnet hatte.
    Die männlichen Fingerabdrücke waren die von Harelip-Bob.
    Der Kerl wurde mir langsam zu einem Alpdruck. Obwohl es schon oder erst sechs Uhr morgens war, kurbelte ich die Stadtpohzei an und ersuchte die Fahndung nach dem Burschen zu verstärken.
    »Er hat heute Nacht einen erneuten Mordversuch gemacht, der glücklicherweise fehlschlug«, sagte ich. »Wenn er nicht bald gefasst wird, so wird er die halbe Stadt ausrotten.«
    Um halb sieben war ich endlich zu Hause und fiel todmüde ins Bett. Wohlweislich hatte ich im Office hinterlassen, man solle mich nur im dringendsten Fälle wecken. Ich schlief bis zwölf Uhr dreißig, und da weckte mich das Telefon. Ich fuhr auf, riss noch halb im Schlaf den Hörer ans Ohr und meldete mich.
    »Hier Rhodes, der Detective des 312. Reviers in der 116. Straße. Sie sagten mir, ich solle Sie anrufen, wenn Miss Passada erwacht. Sie möchte Sie unbedingt sprechen.«
    ***
    »Hallo, hier Cotton.«
    »Hier Mercedes. Was, um Gottes willen, ist denn heute Nacht geschehen? In meiner Wohnung sitzt ein Teck, und Janette ist verschwunden.«
    »Das kann ich Ihnen telefonisch nicht auseinandersetzen Ich bin in einer-Viertelstunde bei Ihnen.«
    »Schon, dann können Sie mit mir frühstücken.«
    Ich konnte nur den Kopf schütteln. Wenn ich Mercedes Passada gewesen wäre, so hätte ich unter diesen Umständen bestimmt nicht ans Frühstück gedacht.
    Ich rief das Office an und erwischte Phil.
    »Na, du Langschläfer«, sagte er. »Bist du gestern Abend auf Bummel gewesen?«
    »Ja und nein. Ich habe einen Zusammenstoß mit einem Mann mit Hasenscharte gehabt, aber das war leider der Falsche, und ich habe den Richtigen gesehen, ohne ihn zu erkennen. Um ein Haar hätte er die Zofe der Passada ermordet.«
    »Das sind ja schöne Sachen, die man hört. Kommst du jetzt?«
    »Ja, aber nur, um dich abzuholen. Wir fahren zur Passada und dann ins Krankenhaus zu Janette. Hoffentlich ist sie so weit, dass sie eine Aussage machen kann.«
    Um halb zwei

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