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0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

Titel: 0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Raum hat keine Fenster
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fuhren wir einmal wieder durch den River Side Drive. Der-Teck öffnete uns und bat uns, einzutreten.
    »Sie möchten einen Augenblick Platz nehmen. Miss Passada wird sofort mit dem Frühstück erscheinen.«
    »Dann sagen Sie ihr bitte, dass wir zu zweit sind«, lächelte ich.
    Er flitzte hinaus in die Küche, und als er zurückkam, meinte ich, er könne sich jetzt empfehlen.
    Das tat er, wenn auch sichtlich ungern.
    Ein paar Minuten danach stieg uns der Duft gebratener Eier in die Nase, und dann kam Mercedes. Sie trug einen Nylonschlafrock und ein neckisches Cocktail-Schürzchen darüber. Vor sich her schob sie einen Teewagen, auf dem sie alles aufgebaut hatte, was zur Füllung hungriger Mägen erforderlich ist. Sie schenkte Kaffee ein, stellte jedem seinen Teller mit Spiegeleiern und Speck hin, setzte Toast, Butter und Marmelade auf den Tisch und räkelte sich dann bequem im Sessel.
    »Greifen Sie zu, meine Herren und sagen Sie mir, was ich heute Nacht ausgefressen habe. Ich weiß nur noch, dass wir in der Theater Bar Pommery mit Cognac getrunken haben, und dann ist der Faden gerissen. Ich weiß nicht einmal mehr, ob nur einer von Ihnen oder Sie beide mich nach Hause gebracht haben, oder ob Sie vielleicht einen Unfallwagen bestellten.«
    »Nach Hause gebracht habe ich Sie ganz allein. Ich habe Sie bei Janette abgeliefert,, die Sie ins Bett verfrachtete. Dann habe ich ihre Einladung angenommen, noch eine Tasse Kaffee mit ihr zu trinken.«
    »Sieh da«, lächelte sie. »Und wo haben Sie das Mädel dann gelassen?«
    »Das ist keine scherzhafte, sondern eine sehr ernste Angelegenheit«, entgegnete ich. »Nachdem ich gegangen war, versuchte der Mann mit der Hasenscharte Ihre Zofe mit einem Kissen zu ersticken. Glücklicherweise hatte ich -wenn auch zu spät, um ihn noch zu erwischen - Argwohn geschöpft und war zurückgekommen. Nur diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sie noch lebt. Ich holte sofort einen Arzt, und sie wurde im Unfallwagen ms Krankenhaus geschafft.«
    »Mein Gott«, murmelte sie und legte das Stück-Toast, das sie gerade zum Munde führen wollte, wieder hin. »Ich kann das kaum glauben. Und Sie behaupten, zu wissen, dass der Mordversuch von einem Mann mit Hasenscharte verübt worden ist?«
    »Ich bin dessen sogar sicher. Wir haben seine Fingerabdrücke, die er auf Ihrer Cognacflasche zurückgelassen hat. Er ist registriert, und zwar unter dem Namen Harelip-Bob. Die Fahndung läuft, und es ist nur eine Frage von Tagen oder Stunden, bis er gefasst wird.«
    Mercedes hatte die Hand über die Augen gedeckt.
    »Scheußlich«, flüsterte sie. »Grauenhaft.«
    »Nun, es ist ja noch einmal gut gegangen. Als Janette ins Krankenhaus gebracht wurde, versicherte mir der Arzt, sie werde am Leben bleiben. Wissen möchte ich nur, warum der Kerl den Anschlag auf das Mädchen und nicht auf Sie selbst gemacht hat, aber vielleicht wird Janette mir das erzählen können.«
    Mercedes gab keine Antwort. Ich fürchtete schon, sie werde wieder umkippen, aber sie nahm sich gewaltsam zusammen.
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Mir passiert nichts.« Sie lachte kurz. 48 »Und wenn, dann wäre auch nicht viel verloren.«
    »Wo ist eigentlich Mr. Greaseback?«, fragte ich.
    »Das möchte ich auch gerne wissen. Er war gestern Abend zu Beginn der Vorstellung noch da, aber dann habe Ich ihn nicht mehr gesehen, und merkwürdigerweise hat er sich auch heute noch nicht gemeldet. Vielleicht hat er einen Privatbummel gemacht und schläft noch.«
    Das war auch meine Ansicht. Ich machte ihr den Vorschlag, solange sie allein zu Hause war, eine weibliche Polizistin zum Schutz zu schicken, aber sie behauptete, das sei nicht nötig.
    »Ich werde einer Bekannten telefonieren, damit sie, solange Janette nicht da ist, bei mir bleibt. Im Übrigen fürchte ich mich nicht.«
    »Ich weiß nicht, was ich aus dem Mädel machen soll«, sagte mein Freund, als wir unten im Wagen saßen. »Manchmal tut sie so, als ob die ganze Geschichte sie nichts angehe, und dann plötzlich glaubt man, sie werde vor Aufregung einen Schreikrampf bekommen oder abbauen. Hast du gesehen, wie gewaltsam sie sich zusammengerissen hat?«
    »Und zwar geschah das im gleichen Augenblick, in dem ich den Mann mit der Hasenscharte erwähnte. Es war genau dasselbe wie gestern. Man könnte fast meinen, sie fürchte sich vor ihm.«
    Den ganzen Tag über taten wir nichts anderes, als die Fahndung nach Harelip-Bob anzukurbeln. Wir gaben unserem Chef, Mr. High, einen kurzen

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