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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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die Wipfel der Bäume steigen. Das Haupthaus der Estancia war wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Aus dieser Hölle aus Feuer und Rauch konnte kein lebendiges Wesen entkommen.
    Hinter sich hörte der Estanciero die beiden Frauen schluchzen.
    »Glaubt mir, es war besser so…!« versuchte er, Worte des Trostes zu finden.
    In diesem Augenblick bemerkte er es.
    Das Böse war noch nicht vernichtet. Zwar waren die Geister der Zombies jetzt ohne Körper. Aber sie waren noch nicht getötet.
    Die Flammen der Estancia konnten wohl das tote Fleisch vernichten. Aber das, was die Geister des Ollam-onga eigentlich ausmachte, war noch existent. Und es war aufs höchste gereizt.
    Unsichtbare Kräfte griffen die Männer der Estancia an…
    ***
    »Schnell, hinter diese Säulen, bevor wir Aufmerksamkeit erregen!« zischte Professor Zamorra.
    »Wo sind wir?« sah sich Stanton verwundert um. »Frag nicht, sondern hilf lieber!« befahl der Parapsychologe. »Ich habe dem Amulett freie Hand gelassen. Es war nur wichtig, aus dem brennenden Haus heraus zu kommen. Los, faßt mit an. Micha ist noch ohnmächtig!«
    Gemeinsam schleppten sie den ohnmächtigen Jungen hinter die Säulen eines Tempels. Im Dunkel der Gasse dahinter fielen sie in ihrer vom Kampf ramponierten Kleidung nicht mehr besonders auf. Passanten warfen ihnen nur einige neugierige Blicke zu. Alle schienen in heller Aufregung zu sein.
    »Was ist das für eine Sprache, die sie reden?« fragte Stanton Professor Zamorra. »So ein Kauderwelsch habe ich ja noch nie gehört!«
    »Aber ich!« sagte Carsten Möbius. »Und auch Zamorra. Der hat sie nämlich bereits gesprochen. Damals, als uns das Schicksal an den Hof des zweiten Ramses verschlug.« [1]
    »Stimmt!« nickte Professor Zamorra. »Es ist Altgriechisch. Zwar habe ich die Akropolis nicht gesehen, aber ich vermute stark, daß wir auf der Agora des alten Athen gelandet sind.«
    »Und was reden die Leute?« wollte Stanton wissen. »Die müßten sich doch sonst mehr um uns sonderbare Gestalten kümmern«
    »Krieg!« sagte Zamorra. »Ich habe aus den Sprachfetzen mitbekommen, daß irgendwo ein Krieg tobt. Aber jetzt ist es erst mal wichtiger, daß Micha wieder zu sich kommt. Und dann müssen wir einen Quacksalber finden, bei dem ich mir verschiedene Zutaten kaufen kann, um für alle diverse Heiltränke zu brauen. Ihr seht ziemlich mitgenommen aus, Freunde. Und für eure Brandblasen an den Händen muß ich eine besondere Salbe anrühren. Laßt den Kopf nicht hängen. Die Weiße Magie dient in erster Linie der Heilkunst und ist mir bestens vertraut. Ich garantiere euch, daß ich von meinem Wissen vollen Gebrauch machen werde… !«
    ***
    »Nein! Bleib weg!« schrillte Don Emilios Stimme. »Du willst Besitz von mir ergreifen. Ich weiß es. Aber ich will es nicht… !«
    »Was bedeutet mir schon dein Wille!« hörte der Estanciero die Stimme aus dem Jenseits. »Du hast den Körper zerstört, den mir der Meister gab. So ist mein Geist frei, mir einen neuen Körper zu suchen. Und ich fand - dich! In deinem Körper werde ich weiter existieren. Denn durch dich kann ich handeln, wie man es von mir verlangt. Der Meister befahl mir, zu töten. Und ich werde töten. Durch dich werde ich töten, nichtswürdiger Menschenwurm!«
    »Nein!« verhallte der Schrei des Estanciero in der Weite des Dschungels, als Ollam-ongas Dämon in sein Bewußtsein eindrang…
    ***
    »Wir müssen sehen, daß wir wieder zurückkommen!« sagte Professor Zamorra. »Wer weiß, was für ein Krieg das ist. Ich habe keine Lust, in ein Kampfgetümmel verwickelt zu werden.«
    Der Meister des Übersinnlichen hatte es geschafft, mit einer Hand voll französischen Franc, die den Apotheker von Athen vor ein Rätsel stellte, die Zutaten zu beschaffen, die er benötigte. Fast konnten sie ihre Brandblasen verschwinden sehen.
    »Nehmt einen Schluck davon!« reichte Nicole eine Flasche herum. »Von Miraculix selbst gebraut!« wies sie auf Zamorra.
    Roger Benjamin Stanton nahm einen großen Schluck. Er wußte, daß dies eine Essenz war, die Professor Zamorra zu Hause auf Château Montagne destilliert hatte, und die blitzartig die Kräfte des Menschen zurückkommen ließ. Nicole hatte die Flasche an sich gebracht, bevor sie in der anderen Zeit materialisierten.
    »Gott sei Dank, daß du daran gedacht hast, Chérie!« dankte der Parapsychologe der Frau, die für ihn auch so eine Art Zusatzgehim darstellte.
    »Jetzt fühle ich mich wieder topfit!« sagte Carsten Möbius.
    »Wie wär’s

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