0240 - Vampir-Kosmetik
und sie hatte das Gefühl, als wäre ihre Hand gebrochen, und sie mußte die Klinge loslassen.
Das Messer fiel zu Boden.
Linda Long lachte fauchend, sprang Sheila an und schlug nach ihr. Beide Hände hatte sie genommen, die Finger waren gekrümmt, und Sheila spürte an der rechten Halsseite die scharfen Nägel, die ihre Haut aufrissen. Die andere Hand verhakte sich in ihrer Kleidung, zerrte und riß, und ein gemeiner Kniestoß brachte Sheila ins Stolpern.
Sie ließ Linda nicht los, riß sie mit einer Hand mit, so daß die Long auf sie fiel.
Der weiche Teppich dämpfte Sheilas Aufschlag mit dem Hinterkopf. Dann aber sah sie das Gesicht der Blutsaugerin vor sich und auch den aufgerissenen Mund mit den beiden widerlichen Vampirzähnen.
Wenn diese Zähne zuhackten, konnte das ihr Ende sein.
Sheila stemmte sich hoch. Linda war ein Leichtgewicht, und gleichzeitig stieß Sheila noch mit dem Kopf zu, so daß sie und ihre Gegnerin aus dieser Lage in eine andere gebracht wurden. Sie klammerten sich weiter gegenseitig fest und rollten über den Boden, angefeuert von dem Lachen der Bella Benson.
Bis Sheila einen reißenden Schmerz spürte. Ihr gesamter Kopf schien zerspringen zu wollen und eingehüllt zu sein in einem Kranz aus lodernden Flammen.
Er brannte jedoch nicht. Für diesen Schmerz zeichnete sich etwas anderes verantwortlich.
Harriet Pierce hatte sich unbeobachtet von Sheila an sie herangeschlichen und in ihr Haar gegriffen.
Mit aller Kraft zog sie daran.
Sheila wurde fast verrückt. Sie glitt unter Linda weg, die auf allen vieren davonkroch und ihr entfallenes Messer aufheben wollte. »Ich hole es!« kreischte sie. »Ich hole es, verdammt! Ihr werdet euch wundern, alle…«
Die Blutsaugerin war wie von Sinnen, während Sheila versuchte, sich aus dem Griff zu befreien.
Harriet hielt eisern fest. Da konnte Sheila schlagen und trampeln, sich gegen den Boden stemmen und wer weiß was nicht alles tun, sie hatte keine Chance gegen die Kräfte des untoten Wesens.
Die beiden Vampire waren perfekt aufeinander eingespielt. Während eine Sheila an den Haaren in Richtung Tür zog, kam Linda schleichend mit dem Messer heran.
Sie hatte sich dabei gebückt, die Arme ausgebreitet, und im Dämmerlicht sah ihr Gesicht aus wie eine verzerrte Horrorfratze aus dem tiefsten Dschungel.
»Jetzt stirbst du!« flüsterte sie. »Verdammt, ich werde dir die Kehle durchschneiden.« Sie war rasend und würde diesen Vorsatz auch in die Tat umsetzen, dessen war Sheila sicher.
Sie trat nach Linda, traf sie auch, verzögerte ihren Tod, dann warf sich Linda mit ihrem gesamten Körpergewicht auf Sheila Conolly, die noch immer an den Haaren festgehalten wurde und sich vor lauter Schmerzen nicht wehren konnte.
»Jetzt!« schrie Linda Long, hob den Arm mit dem Rasiermesser und zuckte zusammen, als das Telefon schrillte…
***
Auch Sheila hatte das Geräusch vernommen. Harriet Pierce ebenfalls, sie erstarrten.
Bills Frau traute sich nicht, unter Linda Long hinwegzukriechen.
Die Hand mit dem Messer schwebte nach wie vor über ihr und Linda hätte sie nur fallen zu lassen brauchen, um Sheilas Kehle aufzuschlitzen.
Ein wütender Fluch ertönte aus der Ecke, wo Bella Benson stand.
Mit dem Telefon hatte sie nicht gerechnet.
Sie ließ es einige Male schellen, gab auch keinen weiteren Befehl mehr und hob ab.
»Ja, Janine, was ist denn?« Sie hörte zu, stand auch während des Telefonats im Schatten, so daß keine ihrer Dienerinnen die Reaktion sehen konnte.
»Ist er wirklich da?« Die Benson schüttelte den Kopf, als wollte sie es kaum glauben. Ihr Gesicht hatte sich verhärtet, die Züge waren kantiger geworden, schließlich sagte sie: »In fünf Minuten soll er herkommen, aber nicht früher. Sorgen Sie dafür, Janine.«
Dann legte sie auf, drehte sich scharf um und trat aus dem Schatten hervor.
Langsam drehte Linda Long den Kopf, ohne allerdings das über Sheila schwebende Messer wegzunehmen. »Soll ich sie töten?« hauchte sie.
»Nicht hier. Ich bekomme Besuch. Schafft sie in den Keller. Dort macht sie meinetwegen fertig!« Es war der Frau anzumerken, wie sehr sie sich ärgerte, und als sich ihre beiden Komplizinnen nicht rührten, da wurde sie wütend und kreischte: »Los, beeilt euch, schafft dieses Weibstück raus!« Sie lief selbst zu einer der beiden Geheimtüren und öffnete sie.
Linda und Harriet reagierten jetzt. Obwohl Sheila sich wehrte, hatte sie keine Chance gegen die harten Griffe der untoten Wesen.
Sheila wurde
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