0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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aufsprenge.«
    Bill zuckte mit den Schultern und stöhnte auf, weil sich prompt die Schußwunde wieder bemerkbar machte. Bill fühlte sich erschöpft und übermüdet. Auch wenn er es weder Zamorra noch sich selbst eingestehen wollte: die Verletzung und der Blutverlust machten ihm zu schaffen. Aber es ging ihm gegen die Ehre, den Freund allein kämpfen zu lassen.
    Der Lift stoppte. Die »14« flackerte an der Anzeige. Die beiden traten auf den Korridor hinaus.
    Sie brauchten nicht lange zu überlegen, hinter welcher der vielen Türen sich Rod Kidneys Apartment befand.
    Der gellende, fast unmenschliche Schrei wies ihnen den Weg…
    ***
    »Das ist es«, sagte Cal Lewis. Sergeant Carp wendete den Wagen und brachte ihn vor der Schneiderboutique zum Stehen. Er griff nach dem Funkgerät und rief die Einsatzgruppe an, die Kidneys Haus umstellte.
    »Zwei Männer, mit denen dieser Zamorra zu tun hatte, betraten das Haus vor Zamorra und Fleming. Haben Sie neue Anweisungen?«
    Carp nickte, obgleich das sein Gesprächspartner nicht sehen konnte. »Ja. Betreten Sie das Haus. Stop -nicht alles. Zwei Mann gehen hinauf und nähern sich unauffällig dem Apartment. Eingreifen nur im Gefahrenfall, aber jeden am Verlassen der Wohnung hindern. Die anderen bleiben unten und bewachen weiter das Haus. Ich denke, daß ich in einer halben Stunde bei Ihnen bin.«
    »Na, dann kann das ja eine längere Aktion werden, Sir…«
    »Spielen Sie Gedankenschach«, empfahl Carp und unterbrach das Gespräch. Freudlos grinste er Cal Lewis an. »Hoffentlich genehmigt mir der Lieutenant diese Aktion nachträglich. Andernfalls werde ich Ihnen vielleicht demnächst auf Streifengängen begegnen.«
    »Hä?« staunte der Patrolman.
    Carp lächelte. »Ein Großeinsatz ohne Rücksprache mit Vorgesetzten«, erklärte er. »Kommen Sie, wir klopfen mal bei dem Schneider an die Tür.«
    Die Rolläden waren heruntergelassen, aber durch die Ritzen war Licht zu sehen. Carp lächelte nicht mehr. Er fand den Klingelknopf und begrub ihn unter seinem Finger.
    Das Anschlägen der Glocke war bis nach draußen zu hören.
    Beim zweiten Klingeln pfiff Lewis leise durch die Zähne.
    »Was ist?« fragte Carp.
    »Gerade ist das Licht im Laden ausgegangen«, sagte der Patrolman.
    Eine Ahnung flog Carp an. War hier etwas nicht ganz in Ordnung? Der Ladeninhaber mußte wissen, daß man das Licht durch die Rolläden sehen konnte. Schön, niemand konnte ihm verbieten, lange nach Ladenschluß noch zu arbeiten, solange er nicht Kunden bediente. Das war eindeutig nicht der Fall, denn die Tür war zu. Wenn jetzt aber das Licht ausging und man den Eindruck erwecken wollte, als sei niemand da, war etwas faul.
    »Machen Sie bitte auf«, forderte Cap mit erhobener Stimme, so daß man ihn drinnen hören mußte. »Polizei. Ich weiß, daß Sie drinnen sind.«
    Er dachte an Einbrecher. Vielleicht räumte da drinnen jemand still und heimlich die Kasse leer und fühlte sich durch das Klingeln gestört.
    Nichts rührte sich drinnen. Carp legte das Ohr an die Tür, um besser lauschen zu können.
    Die Schritte, die sich näherten, vernahm er trotzdem nicht. Dann aber flog jäh die Tür mitsamt dem Rolladen nach innen auf. Carp stürzte ins Innere des Ladens. Derbe Fäuste fingen ihn auf und schickten ihn blitzartig ins Land der Träume.
    Cal Lewis sah gerade noch, wie der Sergeant brutal nach innen gezerrt wurde. Da krachte die Tür schon wieder zu!
    Lewis zog die großkalibrige Dienstwaffe, zielte und schoß. Die Kugeln fetzten durch das Holz und zerschlugen Glas. Lewis zielte dorthin, wo er von seinen Streifengängen her das Schloß wußte. Die vierte und fünfte Kugel knallten genau ins Ziel. Die sechste blieb hängen.
    Lewis lud in fieberhafter Eile nach. Dann trat er wuchtig gegen die Tür. Weitere Rollädenbrettchen, die in einer Führung direkt an der Tür saßen, zersplitterten. Dann flog die Tür wieder auf.
    Lewis machte nicht den Fehler, sofort nach drinnen zu stürmen. Er blieb vor der Tür stehen und zielte beidhändig ins Innere des Ladens.
    Dort herrschte Dunkelheit. Draußen war das Licht der Straßenbeleuchtung. Lewis stand selbst wie eine Zielscheibe da.
    Etwas traf ihn mit furchtbarer Wucht und riß ihm förmlich die Beine unter dem Körper weg. Er wurde auf die Straße hinausgeschleudert, schrie gellend auf und schrammte über harten Asphalt.
    Als er sich herumrollte, um auf den unsichtbaren Gegner im Dunkel zu feuern, schlug der Dampfhammer abermals zu!
    ***
    Vor der offenen