0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten
massigen Körper in die richtige Position zu bringen.
Außerdem mußte er sich um den ängstlich winselnden Mister Jefferson kümmern, der Sich an seiner Schulter festklammerte.
Endlich verschwand auch Surfat, und Redhorse war mit dem Gleamor allein auf der Plattform.
„Beretai ertai", zischte Loor Tan mit offensichtlicher Erleichterung. Er winkte Redhorse zu. „Pertai, Don!"
„Du hast irgend etwas mit uns vor, mein Freund", sagte Redhorse. „Ich wünschte, wir hätten einen Telepathen bei uns, damit wir endlich erfahren gönnten, was hinter deiner Stirn vorgeht."
„Pertai!" mahnte Loor Tan und richtete den Lauf des Strahlenkarabiners auf die Brust des Cheyenne.
Redhorse hob die Schultern und ging auf die Schachtöffnung zu.
Noch immer schien Loor Tan zu glauben, daß man sich mit den Terranern nur unter Anwendung von Waffengewalt verständigen konnte. Redhorse hoffte, daß sich dieser Zustand ändern würde, sobald sie ihr Ziel unter dem Sumpf erreicht hatten. Einmal mußte Loor Tan begreifen, daß er mit Diplomatie mehr erreichen würde.
Don Redhorse ließ sich in den Schacht kippen. Das plötzliche Aussetzen der Schwerkraft ließ sein Herz schneller schlagen. In seinen Ohren begann es zu summen, doch die körperliche Erleichterung war unverkennbar. Der Schacht verbreiterte sich nach unten. Redhorse sah, daß an den metallverkleideten Wänden in regelmäßigen Abständen Leuchtsäulen angebracht waren, die angenehmes Licht spendeten.
Der Captain blickte zur Schachtöffnung hinauf. Loor Tan stand über den Einstieg gebeugt und beobachtete, wie Redhorse langsam nach unten schwebte. Redhorse versuchte vergeblich, auch in der Tiefe irgend etwas zu erkennen.
Kurz darauf berührte Redhorse festen Boden. Über ihm schwebte Loor Tan. Der Gleamor zielte mit dem Karabiner auf Redhorse. Er wollte offenbar verhindern, daß der Terraner voreilig den Schacht verließ.
Der Ausgang stand offen, und Redhorse blickte in einen erleuchteten Gang mit weißgetünchten Wänden und einem mattschimmernden Fußboden.
Loor Tan landete neben dem Offizier und schob ihn mit einer Hand aus dem Schacht. Sofort setzte die Schwerkraft wieder ein.
Sie betrug jedoch zu Redhorses Erleichterung im Höchstfall noch ein Gravo. Diese Tatsache versetzte den Captain in Erstaunen.
Irgend etwas an den Schwerkraftverhältnissen Gleams war rätselhaft.
Neben dem Ausgang hatten sich die vier Begleiter Redhorses versammelt. Sie wurden von dem zweiten Gleamor bewacht.
Redhorse betrachtete die neue Umgebung. Die Bauweise des unterirdischen Ganges wirkte zwar fremdartig, aber außergewöhnliche Einrichtungen gab es nicht zu sehen. Der Gang war etwa zehn Meter lang und endete an einer massiv wirkenden Trennwand, in der es nach Redhorses Vermutung einen Durchgang geben mußte.
Die Stimmen der Männer klangen hohl und erzeugten innerhalb des Schachtes ein Echo. Loor Tan schlug den Zugang zum Antigravschacht zu. Redhorse glaubte ein fernes Summen zu hören. Wahrscheinlich gab es hier unten eine Kraftstation. Der Captain konnte sich nicht vorstellen, daß die zahlreichen Leuchtkörper ihre Energie von einem Platz oberhalb des Sumpfes bezogen.
Obwohl sich die beiden Eingeborenen so bewegten, als kämen sie oft in diese Station unter dem Sumpf, wurde Redhorse immer mehr in seinem Verdacht bestärkt, daß die Gleamors nichts mit dieser Anlage zu tun hatten. Angestrengt begann der Captain nachzudenken. War es nicht möglich, daß die Eingeborenen den Zugang zu dieser Station zufällig entdeckt hatten? Hier konnten sie unter Umständen sogar die Energieblasen gefunden haben. War es möglich, daß ein verhältnismäßig primitiver Eingeborener den Verwendungszweck einer solchen Energieblase herausfinden konnte? Redhorse bezweifelte das. Es mußte eine andere Verbindung zwischen den Gleamors und diesen unterirdischen Räumen geben.
Loor Tan gab einige Befehle, die er durch Handzeichen verständlich machen mußte. Die Gefangenen bewegten sich auf die Trennwand zu, gefolgt von ihren Bewachern.
Mister Jefferson begann vergnügt zu jaulen. Surfat setzte ihn auf den Boden. Das Nachlassen der Schwerkraft hatte die Männer ihre Müdigkeit vergessen lassen.
„Glauben Sie, daß wir uns jetzt innerhalb der Sendestation befinden?" wollte Doutreval von Redhorse wissen.
„Ich bin nicht sicher", entgegnete Redhorse. „Wenn der Hypersender sich hier befände, hätten wir ihn normalerweise von der Space-Jet aus orten müssen. Auf jeden Fall scheinen wir hier die
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