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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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»Kennen Sie einen gewissen Raphaelo Stenazzi?«
    »Raphaelo?«, wiederholte er und blickte dabei seinen Bruder fragend an. »Ach, Sie meinen den berühmten Trapezakt? Raphaelo und Carmen, wie? Ihren Familiennamen kenne ich nicht, die beiden sind nicht von uns vermittelt worden.«
    »Nein, ich meine Raphaelo Stenazzi. Er sieht aus…«
    Ich beschrieb den zweiten Killer aus der Harlem-Mordsache, bei der der Gemüsehändler Hollister den Tod gefunden hatte. Beide Nelsons behaupteten entschieden, einen solchen Mann, wie ich ihn beschrieben hatte, noch nie zu Gesicht bekommen zu haben.
    »Okay«, sagte Phil. »Das war’s. Guten Tag, meine Herren!«
    Wir gingen hinaus. Als wir mit dem Lift hinunterfuhren, sagte ich halblaut: »Pleite. Auf der ganzen Linie.«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Darüber bin ich mir noch nicht im Klaren«, murmelte er. »Die beiden sind zwei ganz durchtriebene Halunken. Vielleicht haben sie sich diese Rolle vorher schon zurechtgelegt. Auf jeden Fall werde ich mal sehen, ob es von der fraglichen Fernsehsendung, in der die Nelson Brothers angegriffen wurden, eine Filmaufzeichnung gibt…«
    ***
    Als wir wieder im Jaguar saßen und ich schon die Richtung auf das Distriktgebäude ansteuerte, fragte Phil: »Hast du eine Ahnung, von welcher Fernsehgesellschaft Longedy Produzent war?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, keinen Schimmer. Warum?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nachsehen will, ob es eine Filmaufzeichnung von der Sendung gibt, in der die Nelson Brothers angegriffen wurden.«
    »Dieser Sekretär von Longedy, Craise, oder wie er hieß, hat uns doch die Telefonnummer zurückgelassen, unter der wir ihn erreichen können. Ruf ihn an! Er kann es dir bestimmt sagen.«
    »Was heißt ›dir‹? Interessiert es dich nicht?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Offen gestanden: nicht sonderlich. Ich möchte vorschlagen, dass wir uns trennen. Geh du der Nelson-Sache nach, ich versuche, die Spur von dem toten Killer her aufzunehmen!«
    »Das erscheint dir aussichtsreicher?«
    »Ja.«
    »Okay, aber wir sollten erst die Adressen der sieben Leute ermitteln, die ihre Anschrift nicht in die Liste der Fluggäste eingetragen haben.«
    »Ich werde den Chef bitten, dass er damit zwei Kollegen beauftragt. Es kann nicht allzu schwierig sein, diese sieben Leute ausfindig zu machen. Mehr als ein paar Stunden Arbeit wird das sicher nicht machen.«
    »Gut, wenn der Chef einverstanden ist, bin ich’s auch.«
    Zwanzig Minuten später wussten wir, dass der Chef nichts gegen die Art hatte, wie wir vorgehen wollten. Mr. High lässt uns eigentlich immer freie Hand, wenn uns ein Fall übertragen ist. Wählend Phil mit dem Sekretär des Fernsehproduzenten telefonierte, rief ich Detective-Lieutenant Chester Rochalsky an, der die Untersuchungen im Mordfall Hollister geleitet hatte.
    »Hallo, Rochalsky«, sagte ich, »hier Cotton. Ich möchte mich gern ein paar Minuten mit Ihnen unterhalten. Können Sie es einrichten? Dann komme ich hinüber zu Ihnen.«
    »In den nächsten zehn Minuten geht es nicht, aber danach könnte ich eine Viertelstunde für Sie freimachen.«
    »Das genügt mir. Und vor zehn Minuten bin ich sowieso nicht bei Ihnen. So long, Rochalsky!«
    »So long, Cotton!«
    Ich legte den Hörer auf und winkte Phil stumm zu. Er sprach gerade am Telefon mit Tony Craise, der uns auf die Nelson Brothers aufmerksam gemacht hatte. Er erwiderte mein Winken mit einer stummen Geste und grinste. In seinem Gesicht konnte ich die Überzeugung lesen: Na, alter Freund, wollen mal abwafrten, wer das richtige Ende des Knäuels erwischt hat. Aber die gleiche Überzeugung hatte ich auch.
    ***
    Rochalsky saß hinter seinem Schreibtisch, als ich bei ihm eintrat.
    »Tag, Cotton«, sagte er und betrachtete seinen großen Siegelring dabei. »Kennen Sie zufällig einen Mann, dessen Name mit den Anfangsbuchstaben G und J anfängt?«
    Ich dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann den Kopf.
    »Nein, ich glaube nicht. Warum?«
    »Ach, wir haben gestern Nacht die Leiche eines Mannes gefunden, den wir nicht identifizieren können. Der Siegelring mit den Initialen ist der einzige Fingerzeig, den wir haben. Aber die Buchstaben sind so ineinander verschlungen, dass man nicht weiß, welche Reihenfolge richtig ist: G und J oder J und G? Na, irgendwie werden wir schon noch dahinterkommen. Setzen Sie sich doch. Was verschafft mir die Ehre Ihres seltenen Besuches?«
    Ich setzte mich und bediente mich aus der Zigarettenschachtel, die mir Rochalsky

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