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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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also die Absicht gehabt haben, bis Los Angeles zu fliegen. Warum? Und wer hat ihn dazu bewogen?«
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Wer Stenazzi nach Los Angeles schickte, dürfte auch der Mann gewesen sein, der ihm die Bombe in den Koffer praktizierte. Warten Sie, Cotton, ich lasse Sergeant Conelly rufen. Der war damals ein paar Tage lang unterwegs, um eine Spur von Stenazzi zu finden.«
    Rochalsky griff zum Telefon und sagte irgendwem Bescheid, man möchte ihm Conelly schicken. Wenig später ging die Tür auf, und ein fünfunddreißigähriger Detective kam herein. Er hatte ein Alltagsgesicht und unterschied sich in nichts von tausend gleichaltrigen Amerikanern. Nachdem uns Rochalsky miteinander bekannt gemacht hatte, setzte sich Conelly.
    »Da ich nicht weiß, worauf Sie hinauswollen, wird es das Beste sein, wenn Sie Fragen stellen, Agent«, schlug der Sergeant vor.
    Ich nickte.
    »Okay. Sie sind ein paar Tage lang losgezogen, um eine Spur von Stenazzi zu finden. Erinnern Sie sich?«
    »Aber ja. Ich habe mich schwarz geärgert. Der Kerl war wie vom Erdboden verschwunden. Er muss ein paar Freunde hfeben, die nicht gerade arme Leute sind. Anders ist es gar nicht zu erklären.«
    »Sie meinen, jemand müsste ihn versteckt haben?«
    »Genau das. Sehen Sie, wir haben vielleicht nicht die Möglichkeiten des FBI, aber auch uns stehen Gewährsleute, Verbindungsmänner und ähnliche Typen zur Verfügung. Obgleich wir Himmel und Hölle mobilmachten, erhielten wir keinen Hinweis, wo Stenazzi sich befindet. Das ist nur denkbar, wenn ihn jemand gut versteckt hat. Aber verstecken allein genügt ja nicht. Er brauchte Nahrungsmittel und Zigaretten. Irgendjemand muss ihm das besorgt haben. Dieser Jemand muss Geld gehabt haben.«
    »Ja«, brummte ich nachdenklich. »Das ist wahr. Jemand muss ihn versteckt haben. Bei einem Mann, der wegen Mordes gesucht wird, ist das gar nicht so einfach. Mord ist eine brandheiße Sache, an der sich auch Berufsgangster nicht gern die Finger verbrennen. Warum nahm jemand das große Risiko auf sich, ihn zu verstecken?«
    Conelly zuckte die Achseln und sagte lakonisch: »Eine Frau…«
    »Das wäre eine Erklärung«, gab ich zu. »Aber wenn es keine Frau war?«
    »Wenn!«, sagte Conelly. »Wissen Sie es besser? Nur eine Frau, die in einen Mann vernarrt ist, nimmt das Risiko auf sich, einen Mörder zu verstecken. Ich will nicht sagen, dass die Unterwelt einen Mörder unbedingt ans Messer liefert, aber großzügig unterstützen tut sie ihn auch nicht. Also bleibt eigentlich nur noch eine Frau übrig-…«
    »Ja, wahrscheinlich«, gab ich zu. »Aber von dieser Frau haben Sie keine Spur gefun…«
    Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende sprechen, denn auf Rochalskys Schreibtisch klingelte das Telefon. Der Lieutenant meldete sich und hielt mir gleich darauf den Hörer hin: »Für Sie, Cotton!«
    Ich dankte ihm mit einem Kopfnicken .und ging an den Apparat. Zu meiner Überraschung war es der Chef höchstpersönlich.
    »Ich bekam gerade einen Anruf aus Washington, Jerry«, sagte er. »Die Sache wird Sie sicherlich interessieren. Hatten Sie nicht vor einiger Zeit einmal in Harlem zu tun, weil uns eine anonyme Warnung zugegangen war, dass jemand Gus Ward ermorden wolle, den ausgebrochenen Zuchthäusler?«
    »Ja, Chef.«
    »Dass Ward bis auf den heutigen Tag noch nicht wieder eingefangen werden konnte, wissen Sie?«
    »Ich hatte mich nicht mehr darüber informiert«, gab ich zu, »aber ich vermutete, dass er noch auf freiem Fuß sei, weil sein Steckbrief immer noch in unserer Fahndungsabteilung aushängt.«
    »Ja, er ist tatsächlich noch auf freiem Fuß«, bemerkte der Chef missbilligend. »Aber nun zu dem, was mir aus Washington mitgeteilt wurde. Sie erinnern sich, Jerry, dass Sie mir erzählten, in dem Flugzeug sei unter anderen auch ein junger Luftwaffen-Lieutenant gewesen?«
    »Ja, natürlich. Ich habe seine Leiche selbst gesehen.«
    »Ist Ihnen im Gesicht dieses Leichnams nichts aufgefallen?«
    »Chef, im Gesicht dieses unglücklichen Mannes konnte einem nichts mehr auffallen. Er war völlig verstümmelt.«
    »Ach so. Nun, jedenfalls waren aber seine Hände in Ordnung. Um ihn zu identifizieren…«
    »Wieso zu identifizieren?«, unterbrach ich. »Sein Name stand doch in der Liste der Fluggäste.«
    »Er hatte einen Namen angegeben, das ist wahr. Aber dieser Name war falsch. Es wurde dem Luftwaffen-Ministerium gemeldet, dass bei der Flugzeugkatastrophe auch der Lieutenant XY ums Leben gekommen sei und

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