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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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einladend entgegenhielt.
    »Danke«, sagte ich und reichte uns beiden Feuer. Während ich den ersten Rauch ausblies, fuhr ich fort: »Sie können die Fahndung nach Stenazzi einstellen lassen, Rochalsky.«
    Der Detective-Lieutenant hob überrascht den Kopf.
    »Ist er euren Leuten ins Netz gegangen?«, fragte er lebhaft. »Ich hoffe, dass ihr ihn mir überlasst. Dann könnte ich endlich den Fall Hollister abschließen und den Mörder vor Gericht stellen lassen.«
    »Wenn wir es wollten, können Sie ihn haben«, gab ich zu, »seinen Leichnam nämlich.«
    »Ach, er ist tot?«
    »Ja. Sie haben sicher von dem Flugzeugabsturz über New Jersey gehört?«
    »Gestern Abend. Ich sah einen kurzen Bericht darüber im Fernsehen. Furchtbar. Dass es immer wieder zu solchen Katastrophen kommen kann! Aber was hat Stenazzi damit zu tun?«
    »Er befand sich an Bord dieser Maschine.«
    »Was?« Rochalsky fuhr in die Höhe. »Ja, haben denn die Leute auf dem Flugplatz geschlafen? Wir haben doch sein Bild und die Fahndungsanzeige hingeschickt!«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wer weiß, wie er es fertigbrachte an Bord zu kommen, ohne dass es jemandem auffiel. Die Leute auf dem Flugplatz sind keine geschulten Kriminalisten. Und jetzt hat es keinen Zweck mehr, ihnen Vorwürfe zu machen. Stenazzi ist tot. Daran ändert niemand etwas.«
    Resigniert ließ sich Rochalsky wieder in seinen Armstuhl fallen.
    »Na ja«, meinte er. »Jedenfalls können wir jetzt die Fahndung abblasen. Ihm wird der Boden unter den Füßen zu heiß geworden sein. Da wollte er sich irgendwohin absetzen, wo er nicht so bekannt war. Das wird es wohl gewesen sein.«
    »Ich weiß nicht, Rochalsky«, wandte ich ein. »Von dieser Theorie bin ich nicht überzeugt. Ich möchte eher annehmen, dass Stenazzi jemandem ins Netz gegangen ist. Oder wenigstens im Begriff war, hineinzugehen.«
    »Wieso? Drücken Sie das mal deutlicher aus, Cotton.«
    Ich drückte den Rest meiner Zigarette im Aschenbecher aus, der vor Rochalsky auf dem Schreibtisch stand.
    »In seinem Koffer war eine Bombe«, sagte ich.
    Rochalsky beugte sich ruckartig vor.
    »Eine Bombe? Dann ist das Flugzeug also nicht abgestürzt, weil irgendwas versagte? Dann ist die Maschine am Himmel explodiert?«
    »Sachte, sachte«, bremste ich seinen Eifer. »Das steht noch nicht fest. Im Grunde ist es eine ganz verfahrene Geschichte. Stenazzi hatte zwar eine Bombe, und eine ziemlich schwere dazu, in seinem Koffer. Aber diese Bombe ist nicht explodiert. Die Fachleute vermuten, dass durch die Wucht des Aufpralles beim Absturz sich der Draht zwischen dem Zeitzünder und der eigentlichen Sprengmasse gelöst hat, sodass selbst als die vorgesehene Frist auf dem Zeitzünder abgelaufen war, keine Explosion erfolgen konnte.«
    Rochalsky schüttelte den Kopf.
    »Moment mal!«, rief er. »Jetzt geht mir alles durcheinander. Also in Stenazzis Koffer war eine Bombe, aber die ist nicht explodiert. Trotzdem ist die Maschine aber abgestürzt. Also vor dem Zeitpunkt, da die Bombe das Flugzeug gesprengt hätte?«
    »Ja. So war es. Jetzt ergibt sich folgende Frage, Rochalsky: Wer praktizierte Stenazzi die Bombe in den Koffer und warum? Denn dass Stenazzi auf diese Weise Selbstmord begehen wollte, ist wohl nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Kaum«, gab Rochalsky zu. »Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen. Er wird zwar gewusst haben, dass nach ihm gefahndet wird, aber das ist für einen Gangster wie Stenazzi kein Grund, Selbstmord zu begehen. Kein Zweifel, irgendjemand hat ihn mit dem Koffer angeführt. Aber wer?«
    »Das ist es, was mich im Augenblick interessiert«, bestätigte ich. »Sie haben doch sicher kurz nach der Ermordung des Gemüsehändlers Hollister droben in Harlem ein paar Leute losgeschickt, die Stenazzis Spur suchen sollten. Was haben diese Leute herausgefunden? Mit wem verkehrte Stenazzi in der letzten Zeit? Wer könnte ihm die Bombe in den Koffer praktiziert und Stenazzi dann dazu überredet haben, mit diesem Koffer nach Los Angeles zu fliegen?«
    »Wieso wollen Sie wissen, dass Los Angeles das Ziel war? Die Maschine ist doch schon über New Jersey abgestürzt. Sie hätte die Strecke bis Los Angeles doch kaum im Nonstop-Flug zurückgelegt, sondern wäre irgendwo im Mittleren Westen noch einmal zwischengelandet?«
    »In Chicago war eine Zwischenlandung vorgesehen«, bestätigte ich. »Aber der Zünder der Bombe war auf elf Uhr zehn eingestellt, und zu dieser Zeit wäre die Maschine über den Rocky Mountains gewesen. Stenazzi muss

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