0242 - Shengs Racheschwur
Antwort.
»Hier ist eine Barriere«, sagte er. »Die Treppe ist abgesichert. Hier geht’s nicht weiter.«
Teri wandte sich um, griff hinter sich.
»Hier auch!«
»Eine Falle«, knurrte der Reporter. »Schöne Schweinerei. Aber ich denke mir, daß wir hier heraus müssen. Sheng hat etwas vor, aber das ist nichts Gutes.«
»Die Barriere bewegt sich«, sagte Teri. »Sie drängt mich ab, nach hierher, zu dir…«
Ted fühlte einen Stoß im Rücken. »Meine auch«, sagte er trocken. »Ich nehme an, jemand will uns zerdrücken.«
»Wird ihm wohl nicht gelingen«, sagte die Druidin. »Komm, wir springen heraus.« Sie griff nach Teds Hand, machte die typische Vorwärtsbewegung und - krümmte sich aufschreiend am Boden. Ted selbst glaubte mitten auseinandergerissen zu werden. Aber der Schmerz verschwand erfreulicherweise schnell. Auch Teri beruhigte sich.
»Also sitzen wir fest«, sagte er.
»Es ist dieselbe Barriere wie in deiner Wohnung«, sagte sie. »Sie läßt mich nicht hindurch.«
»Dafür will sie uns zerquetschen. Ich glaube, es gibt noch eine Möglichkeit.« Er zog den Schocker hervor.
»Das ist kein Laserstrahl, mit dem du ein feindliches Raumschiff abschießen kannst«, wandte Teri ein.
»Ich weiß. Aber ich stelle mir vor, daß diese Barriere dem Willen des Dämons, also seinem Gehirn, seinem Bewußtsein, entspringt. Die Schockladung wirkt aber normalerweise über die Nerven auch auf das Gehirn. Vielleicht kann ich die Barriere kurzschließen.«
»Oder den Dämon«, vermutete Teri.
Ted zuckte mit den Schultern. »Kaum.« Er richtete die Waffe auf die der Treppe zugewandte Barriere und drückte ab.
Das Knacken war überlaut. Der Blitz zuckte auf die Barriere zu.
Wurde reflektiert.
Traf Ted Ewigk.
Lautlos brach er zusammen, für mindestens eine Stunde gelähmt.
Entsetzt starrte die Druidin ihn an. Im Rücken spürte sie die Barriere, die sie weiterdrängte. Auf der anderen Seite begann die »Treppensperre« einen der ausgestreckten Arme Teds vor sich her zu schieben.
Da wußte die Druidin, daß es kein Entkommen mehr gab.
***
Sheng Li-Nong zeigte sich weiterhin in seinem dämonischen Aussehen mit den überdimensionalen, vorspringenden Superzähnen und den senkrecht stehenden Augenschlitzen. Seine Diener befanden sich wieder in Starre, aber noch an ihren Positionen. Sheng wußte, daß es von einem Moment zum anderen um alles ging.
Zamorra war hier! Und bei ihm war nicht nur seine Gespielin, sondern auch dieser Ted Ewigk und eine Druidin vom Silbermond!
Deshalb mußte Sheng seine Diener im Notfall blitzschnell wecken können, um mit ihrer Hilfe den Kristall in seiner Stirn zu steuern.
Vorläufig aber beobachtete er durch massive Wände hindurch nur das Vordringen und führte seine kleinen Gegenschläge durch. Dafür brauchte er den großen Kristall nicht. Der Dhyarra Zamorras reichte ihm.
Den konnte er im Alleingang beherrschen. Für einen Kristall zweiter Ordnung reichten seine Dämonenkräfte bei weitem. Auch mit einem Kristall vierter oder fünfter oder sogar sechster Ordnung konnte er, wenn er bei Kräften war, arbeiten.
Er hatte es schon früher getan, vor Jahrtausenden, als es noch mehr dieser Kristalle gab.
Aber viele waren zerstört worden. Sheng fragte sich heute noch, warum das geschehen war. Einst hatte er geglaubt, man mache Jagd auf ihn, weil er seinen eigenen Kurs verfolgte, und zerstöre deshalb die Kristalle um ihn her. Aber das konnte es nicht gewesen sein.
Es mußte einen anderen Grund haben.
Doch jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzugrübeln. Sheng mußte Zusehen, daß er mit den Eindringlingen fertig wurde. Und das war mit Sicherheit nicht einfach. Zamorra war ein gefährlicher Gegner.
Sheng ahnte, daß er ihn nur durch einen Trick besiegen konnte. Durch eine Erpressung. Es kam ihm zugute, daß die Eindringlinge sich getrennt hatten. So konnte er sie sich nacheinander vornehmen.
In seiner Hand hielt er Zamorras Dhyarra-Kristall, und in seiner Vorstellung entstanden Bilder. Der Kristall setzte sie in die Tat um.
Sheng Li-Nong kicherte spöttisch…
***
»Kannst du feststellen, wo Sheng sich befindet?« fragte Nicole.
Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Aber im Moment haben wir ohnehin Wichtigeres zu tun.« Er zog den Blaster aus der Tasche. Damit ging er wieder zur Treppe. Nicole schloß zu ihm auf. Der Parapsychologe suchte nach einem Lichtschalter, fand und betätigte ihn. Unten flackerte eine Neonröhre und hüllte den unteren Teil der
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