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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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dessen Hand sich die Papiere offensichtlich befinden, kann nichts damit anfangen; das Schreiben war an einen Decknamen adressiert. Nach dem Agenten brauchen Sie nicht zu fahnden, er hat heute früh die Vereinigten Staaten verlassen.
    Meinen Bericht über die Vorgänge in der Doughty Street Nr. 3 möchte ich hiermit berichtigen.
    Creweil hatte überhaupt keine Maschinenpistole in der Wohnung. Es war meine eigene, mit der ich ihn von Anfang an in Schach halten konnte, obwohl er mit einer Pistole an die Tür kam. Ich zwang Creweil, seine Waffe fallen zu lassen, jagte ihn aus seiner Wohnung und erschoss ihn auf der Flucht. Der Schluss meiner ersten Aussage entspricht den Tatsachen. Ich glaubte tatsächlich, dass ich von Komplizen des Gangsters belagert werden würde.
    Nun wird es Zeit für mich zu handeln. Ich sah Sie Vorfahren. Seit über einer Stunde wartete ich auf den Augenblick. Wenn Sie läuten, drücke ich ab…
    Jones Chatter.
    ***
    Ich holte das Tonbandgerät aus dem bezeichneten Fach. Ich stellte den Apparat auf den Schreibtisch und ließ die Spulen anlaufen.
    Es war eine gespenstische Szene: Aus dem Lautsprecher ertönte die Stimme des Mannes, der tot nebenan im Sessel hing. Der andere Sprecher war ohne jeden Zweifel Snyder.
    »Nun sind wir auch nicht viel klüger als zuvor«, meinte Phil, nachdem ich das Gerät ausgeschaltet hatte. »Wir wissen jetzt zwar ganz genau, dass Snyder sich als Erpresser betätigt, aber damit sind wir der Aufklärung des Falls um keinen Schritt nähergekommen. Ich verspreche mir auch wenig davon, die Bude Chatters auf den Kopf zu stellen. Mit Snyder hatte er keine Verbindung, und Spionage fällt nicht in unser Ressort. Zudem hatte Chatter Zeit genug, alles belastende Material zu vernichten. Ich bin dafür, für heute Schluss zu machen.«
    »Einverstanden. Wir brauchen nicht mal auf das Eintreffen der Mordkommission zu warten. Das soll Norman tun, sozusagen als Abschluss seines Auftrags.«
    Ich öffnete das Fenster und winkte zum Park hinüber. Kurz darauf löste der G-man sich aus dem Gebüsch, eilte über die Straße und war wenig später bei uns in Chatters Büro.
    Mit knappen Worten unterrichtete ich Norman über das Vorgefallene und ersuchte ihn, bei dem toten Detektiv auf die Mordkommission zu warten. Dann schoben wir ab.
    Ich trat als Erster aus der Haustür und machte einen Schritt nach rechts, um Phil neben mich kommen zu lassen.
    In diesem Moment sah ich es in der Hecke am Rand des Parks aufblitzen. Augenblicklich ließ ich mich fallen. Ich lag noch nicht flach, da schwirrte ein Geschoss dicht über meinen Kopf hinweg und klatschte gegen die Mauer. Gleichzeitig erreichte ein heiserer Knall meine Ohren: Automatisch registrierte ich: Gewehrschuss aus mindestens hundert Yards Entfernung.
    Jetzt bellte Phils Pistole auf, einmal, zweimal. Ich rappelte mich ächzend hoch. Verdammt noch mal, eine Steintreppe ist wahrhaftig kein angenehmer Landeplatz für Knochen.
    Phil hatte nichts getroffen. Dafür jagte er bereits über die Fulton Street und brach wie ein Stier in das Randgebüsch des Parks ein. Ich setzte hinterher, ungeachtet meiner ramponierten Knochen.
    Im Dickicht des Parks fielen Pistolen- und Gewehrschüsse.
    Ich unterdrückte die Regung, aufs Geratewohl dem Krawall nachzustürzen. Den flüchtenden Verbrecher konnte ich auf keinen Fall mehr einholen.
    Aber da stand ja unser Wagen. Ich rannte auf ihn zu, in der Absicht, per Funk eine Einkreisung des Parkgeländes zu organisieren. Das war die einzige, wenn auch geringe Möglichkeit, den Gangster abzufangen, wenn Phil ihn nicht fassen konnte.
    Ich war vielleicht noch zwei Yards von dem Ford entfernt, da gab es in dem Park eine heftige Detonation. Gleich darauf gellte ein lang gezogener Schrei, der langsam erstarb.
    Mir gefror das Blut in den Adern. Es gehörte keine besondere Phantasie dazu, um sich vorzustellen, was geschehen war.
    Phil war wohl so nahe ah den Verbrecher herangekommen, dass dieser sein Gewehr nicht mehr benutzen konnte. Um dennoch der drohenden Verhaftung zu entgehen, hatte der Ganove dann eine Handgranate geworfen. Dies hatte Phil im Eifer der Verfolgung oder wegen der Dunkelheit nicht bemerkt, und…
    Hochtouriges Motorengeräusch ließ mich zusammenfahren. Ich wandte den Kopf und blickte direkt in den Kühlergrill eines roten Thunderbird, der mit höchster Geschwindigkeit auf mich zujagte.
    Ich hatte nicht die geringste Chance, noch ausweichen zu können. Der einzige sichere Platz wäre in diesem Moment

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