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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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befanden sich ja doch in wilder Flucht, dachte ich, zertrümmerte ich die Scheibe mit meiner Pistole und sprang über die Fensterbrüstung.
    Damned, ich war noch gar nicht richtig in Form. Mit den Fußspitzen blieb ich hängen und segelte die Länge nach auf den Teppich. Die Pistole machte sich selbstständig.
    Bisweilen ist es tatsächlich von Vorteil, wenn man auf die Nase fliegt. So auch jetzt! Die mir zugedachte MP-Garbe fetzte über mich hinweg und stanzte die verrücktesten Muster in die gegenüberliegende Zimmerwand.
    Klarer Fall: Der Feind stand links! Der Bleisegen war von dort aus einer offenen Tür gekommen. Vorerst lag ich noch im toten Winkel eines prächtigen Sessels. Aber wenn der Schütze sich näher herantraute, bekam er mich genau in sein Schussfeld.
    Zwar beruhen Schussfelder stets auf Gegenseitigkeit, aber was nützte das, wenn meine Pistole im Moment nicht greifbar war? Dafür stand der Sessel in Reichweite! Ich drehte mich blitzschnell auf den Rücken, riss den Sessel hoch und katapultierte das Möbelstück, mit der Sitzfläche nach vorn, dem mutmaßlichen Standort des MP-Schützen entgegen.
    Die Wirkung war phantastisch! Für einen Augenblick sah ich das pockennarbige Gesicht des Ganoven.
    Ich sah keinen Grund für mich, untätig zu bleiben. Ich sprang auf, erwischte einen Stuhl bei der Lehne und schlug ihn dem Gangster auf den Kopf.
    Der Gangster legte sich schlafen. Manche Leute stellen auch im Schlaf allerlei Unfug an. Ich wollte dem Narbengesicht also die Maschinenpistole wegnehmen, nachdem ich meine Pistole wieder an ihren Platz in den Schulterhalfter gesteckt hatte. Aber da wurde ich sehr nachdrücklich gestört: Ein faustgroßer, eiförmiger Gegenstand rollte aus einer zweiten Tür auf mich zu. Das Höllenei war zufällig an meinen rechten Fuß herangerollt.
    Es war eine einzige Reflexbewegung. Wahrscheinlich verwechselte mein Fuß, ich spürte das noch wochenlang hinterher, das eiserne Ding mit einem Ball, und den Türrahmen mit einem Tor.
    Die Eierhandgranate knallte im Nebenraum gegen irgendein Hindernis, ein schwerer Gegenstand fiel zu Boden, ich rettete mich mit einem Satz aus der zu erwartenden Splitterrichtung - da gab es auch schon eine ohrenbetäubende Detonation.
    Alle möglichen Gegenstände sausten durch die Luft. Ein Wunder, dass die Lampe nicht von der Decke fiel. Sie brannte sogar noch.
    Ich feuerte zwei Schüsse ab, um Phil anzuzeigen, dass ich noch okay war.
    Dann ging ich in den Nebenraum, um mir die Bescherung anzuschauen. Zunächst sah ich jedoch nichts als Qualm, sowie Bettfedern und Papierfetzen, die in der Luft herumwirbelten. Wenig später wurde ich das umgestürzte Bett gewahr, hinter dessen Kante gerade ein Kopf auftauchte: Snyder!
    Ich hatte keine Lust, mich lange mit ihm zu befassen, denn im Treppenhaus wurde nach wie vor geschossen. Ein harter Schlag mit der Pistole auf den Kopf: Auch der Gangster-Boss versank ins Reich der Träume. Seine Automatic polterte zu Boden.
    ***
    Snyder und sein pockennarbiger Komplize waren fürs Erste ausgeschaltet. Jetzt kam die zweite Runde. Ich eignete mir die MP des Ganoven an und rannte auf den Korridor hinaus.
    Ein Schuss knallte mir entgegen. Haarscharf pfiff das Geschoss an meinem rechten Ohr vorbei. Im gleichen Moment wirbelte etwas Blitzendes auf mich zu. Ein Klatschen gegen den Türrahmen: In dem Holz steckte zitternd ein Wurfmesser.
    Ich feuerte eine Garbe aus der MP den Korridor entlang und stürmte unter diesem Feuerschutz vor. Am Ende des Ganges stoppte ich und brüllte: »Hier ist das FBI. Lasst eure Waffen fallen und nehmt die Hände hoch!«
    Da rief Phil das Treppenhaus hinauf: »Jerry, du kannst dich ruhig zeigen. Die Gentlemen haben klein beigegeben. Guck sie dir nur an!«
    Ich trat vor. Es war wirklich sehenswert. Auf dem Treppenabsatz zum zweiten Stock lehnten zwei schwarzhaarige, mittelgroße Burschen an der Wand. Sie hielten ihre Hände in die Höhe gestreckt. Ihre Gesichter waren leichenblass. Die Kerle verkörperten das schlotternde Elend.
    Weiter unten auf dem Treppenabsatz zur ersten Etage, krümmte sich ein ähnlicher Typ am Boden. Seine schwarzen Haare glänzten wie lackiert. Diesen unerfreulichen Zeitgenossen hatte Phil mit einem Schuss in den rechten Unterarm außer Gefecht gesetzt.
    Phil kam die Treppe hochgespurtet.
    »Was -vtfar denn da los?«, fragte ich ihn und deutete auf die zitternden Gangster.
    »Ich wollte eben die Treppe hochsteigen, da kamen die drei Burschen ’runtergerannt, das

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