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0245 - Verdammt und begraben

0245 - Verdammt und begraben

Titel: 0245 - Verdammt und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Sicherlich, er kann auch dabei sein. Die beiden kleben fast immer zusammen. Gesehen habe ich ihn allerdings nicht in Cornwall, wo das alles praktisch begann. Nur seine Diener, die roten Vampire.«
    »Die kenne ich nicht.«
    »Sei froh, daß sie hier nicht aufgetaucht sind«, erwiderte ich. »Es sind gewaltige Fledermäuse, sie haben eine rote Haut, und sie saugen das Blut der Menschen. Man hat sie auf Vernichtung programmiert.«
    Wir hörten draußen Stimmen. Da stritten sich zwei Männer. Es waren Suko und Jarek.
    Rasch war ich an der Tür. Vor dem Haus blieben die beiden stehen. »Nein, nein«, sagte Jarek. »Ich kann es nicht riskieren, jetzt zu fliegen. Wir jagen gegen einen Berg.«
    »Aber Sie kennen die Gegend«, hielt Suko ihm vor.
    »Trotzdem.«
    »Die Burg liegt höher als Petrila. Vielleicht ist der Nebel dort nicht so dicht. Einen Versuch könnten wir wagen. Sie sind doch ein ausgezeichneter Pilot. Auch während eines Manövers ist das Wetter nicht immer ideal, wie ich annehme.«
    »Sie haben eine ausgezeichnete Art, einen Menschen zu überzeugen«, sagte Jarek.
    »Das muß man als Polizist.«
    Jarek drehte sich um. Er ging ein paar Schritte zur Seite, während Suko mir einen hilflosen Blick zuwarf. Er hatte den Mann anscheinend nicht überzeugen können.
    Der Pilot ging im Kreis. Er kämpfte mit sich. Innerlich focht er eine harte Auseinandersetzung aus. Hin und wieder schaute er nach oben, obwohl er, da nichts sehen konnte, weil der Nebel zu dicht lag.
    Es war ein Risiko, den Flug bei Dunkelheit und Nebel anzutreten.
    Eigentlich schon Selbstmord. Und doch mußten wir es meiner Ansicht nach wagen. Wenn Lady X erst einmal durchdrehte und ihr Vampiro-del-mar noch dabei half, war alles verloren. Dann würden aus den Menschen in den verstreut liegenden Dörfern Vampire.
    »Und wenn wir bis zum morgigen Tag warten?« drang die Stimme des Piloten aus dem Nebel.
    »Das könnte zu spät sein«, sagte ich.
    »Verdammt, ihr macht mich fertig!« schrie er plötzlich und trat mit dem Fuß auf.
    »Wenn Sie sich nicht entscheiden können, überlassen Sie uns den Hubschrauber«, sagte ich hart.
    Er kam vor und stierte mich an. »Sie wollen fliegen?«
    »Ja, ich.«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, verdammt, Sie werden nicht fliegen.« Er bewegte seinen rechten Arm in einem Halbkreis.
    »Keiner von euch wird sich hinter den Steuerknüppel setzen, verstanden?«
    »Klar, aber wir müssen zum Schloß.«
    »Ich mache es. Ich bringe euch hin.« Seine Worte unterstrich er durch ein heftiges Nicken.
    Ich schaute Suko an, er mich. Mein Freund und Kollege lächelte.
    »Okay, John, dann wollen wir.«
    »Und ich komme mit«, erklärte Marek mit düsterer Stimme. »Baron von Leppe ist mir noch einiges schuldig…«
    ***
    Es war ein Friedhof, wie er gruseliger nicht sein konnte. Er war an einen Hang gebaut, die Gräber lagen schief, und nur in Höhe der Ruine befanden sie sich waagerecht.
    Schwarz und düster stiegen die alten Mauern in den nebelverhangenen Himmel. Eine gespenstische Stille lag über dem Gräberfeld. Die alten kantigen Grabsteine waren längst verwittert.
    Grabplatten glänzten feucht und waren mit Efeu und anderen Bodengewächsen überwuchert.
    Hin und wieder strich ein schwarzer Vogel wie der Bote eines drohenden Unheils über den Friedhof.
    Vom Schloß her wehte der Wind. Er brachte den Nebel in Bewegung, ließ die Schwaden tanzen und wallen, die lautlos über den verwilderten Totenacker krochen und sich ausbreiteten.
    Niemand besuchte diesen Friedhof. Den Menschen war er zu unheimlich, zu gespenstisch. Blutige Legenden rankten sich um diesen Flecken Erde. Das Geschlecht der von Leppes hatte es hart und rauh während ihrer Herrschaft getrieben. Sie hatten die Bergbauern terrorisiert, und wer gegen die Leibeigenschaft aufmuckte, wurde auf grausame Weise gefoltert und umgebracht.
    Wie es hieß, sollten die von Leppes auch Kontakt mit dem berühmten Vlad Dracula gehabt und von ihm viel gelernt haben. Da war es praktisch eine Folge, daß man dem letzten Baron von Leppe das Vampirsein andichtete. Ob dem auch so war, konnte niemand genau sagen, jedenfalls hatte keiner gesehen, wie von Leppe beerdigt worden war. Irgendwann hieß es, er wäre gestorben, mehr nicht.
    Nur besonders Mutige trauten sich später in die Nähe des düsteren Schlosses, um auch das Grab zu sehen, in dem von Leppe hauste. Es war eine Gruft. Sie besaß eine schwere Steinplatte, die man in die Höhe hieven mußte.
    Niemand hatte sich

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