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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden.
    Und die Hälfte der Energiemagazine war verbraucht...
    Finch Eyseman stieß plötzlich einen schrillen Schrei aus.
    Im ersten Augenblick erschrak Henderson. Die Furcht, der junge Leutnant könnte unter der seelischen Belastung die Nerven verloren haben, griff wie mit eiskalten Fingern nach seinem Herzen. Doch Eysemans nächste Worte beruhigten ihn. „Eine Spalte Sir!" Finch steuerte dichter an den Captain heran und warf ihm durch die Helmscheibe einen beschwörenden Blick zu.
    Gleichzeitig deutete sein ausgestreckter Arm nach vorn.
    Hendersons Herz begann laut und schmerzhaft zu schlagen.
    Zwischen ihnen und den heranquellenden Monstren klaffte ein viele Meter breiter Spalt. Die Ränder wirkten, als hätte eine titanische Kraft das Eis an dieser Stelle auseinandergerissen.
    Soweit das Auge blicken konnte, erstreckte sich die Kluft nach hüben und drüben. Sie war nichts anderes als ein Dehnungsriß, wie es sie überall auf der Dunkelwelt gab. Dieser Planet war einst abrupt aus einer Zone starker Schwerkraftfelder in ein Gebiet der relativen „Gravitationsleere" Versetzt worden.
    Die Kluft vor ihnen mußte ein sehr alter Dehnungsriß sein. Sven Henderson „kam ein Gedanke. Vielleicht reichte der Spalt bis hinunter auf die eigentliche feste Oberfläche der Dunkelwelt.
    Vielleicht gab es dort natürliche Höhlen und Schluchten, in denen sie sich besser gegen die Übermacht der Androiden verteidigen konnten.
    Er entschied sich in Bruchteilen einer Sekunde.
    Am erleichterten Aufstöhnen seiner Männer merkte er, daß sie den gleichen Gedanken gehabt hatten.
    Die Androiden waren nur noch zwei oder drei Kilometer entfernt, als die fünf Männer scharf herumschwenkten und in dem klaffenden Spalt untertauchten. In seinem Kontrollraum registrierte ein einsames, menschenähnliches Lebewesen die Ratlosigkeit der pseudointelligenten Plasmagehirne. Mit höhnischem Lachen griff er nach dem Schaltbrett. Bald würden die Spione der „Meister" reif sein für die letzte Phase...
    „Und zwei tragbare Desintegratorgeschütze!" schrillte Guckys Stimme erbost. „Ihr Gehör läßt wohl nach, Major Bernard", fügte er spitz hinzu.
    Major Curd Bernhard, Hauptzahlmeister der CREST II, hob beschwörend die Hände. Seine geröteten Wangen zitterten vor Erregung.
    „Nehmen Sie doch Vernunft an, Gucky. Was wollen Sie mit zwei tragbaren Desintegratorgeschützen! Sie sollten Ihre psychopathischen Gelüste, die doch nur von einer nicht überwundenen Pubertät zeugen, einmal unterdrücken." Er schüttelte betrübt den Kopf. „Vielleicht liegt die Ursache auch nur in einem verdrängten Trieb. Wenn ich an ..." Gucky vollführte eine Kurzteleportation auf Bernards Schreibtisch.
    „Denken Sie nicht weiter, Major!" zeterte er. „Hören Sie auf, im Schmutz fremder Seelen herumzuwühlen."
    „Aha!" frohlockte Bernard. „Sie geben also zu..."
    „Gar nichts gebe ich zu", erwiderte der Mausbiber, ärgerlich darüber, daß er dem Zahlmeister wieder einen neuen Angriffspunkt gegeben hatte. „Wie ist das mit den beiden Geschützen? Außerdem brauche ich noch drei Energiegewehre und die dazugehörigen Magazine. Sagen wir einmal: je acht Reservemagazine. Dann natürlich Konzentratverpflegung Klasse Sfür sechs Mann. Ich hatte an eine Monatsration gedacht. Zusätzlich zehn Dosen Spargelspitzen und... was haben Sie denn, Major?"
    Verwundert blickte er auf den Hauptzahlmeister herunter. Major Bernards Wangen waren blau angelaufen. Aus dem offenen Mund drangen röchelnde Töne hervor.
    Der Mausbiber preßte im ersten Schreck beide Hände gegen seine Brust. Doch dann bemerkte er die zuckenden Augenlider des Majors. Sie zuckten wie bei einem Menschen, der seine Augen gewaltsam zudrückt. Gucky seufzte heuchlerisch. „Ihn hat der Schlag getroffen. Schade! Nun muß ich mir die Ausrüstung selbst zusammensuchen ..." Er machte Anstalten, seinen Platz auf Bernards Schreibtisch zu verlassen.
    Im nächsten Augenblick fuhr der Major entrüstet hoch.
    „Unterstehen Sie sich, Sonderoffizier Guck! Ach, Sie bringen mich noch ins Grab mit Ihren kleptomanischen Anwandlungen!
    Von wegen selbst zusammensuchen. Das könnte Ihnen so passen." Er schaltete das positronische Anforderungsgerät ein. „Also, was möchten Sie haben? Ein Energiegewehr..."
    Sein ausgestreckter Zeigefinger erreichte die Schalttaste plötzlich nicht mehr. Von einer unsichtbaren Kraft angehoben, schwebte Major Curd Bernard zur Decke seines Büros empor und blieb mit ausgebreiteten Armen

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