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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heraus und setzte sich umständlich in Positur. Danach konzentrierte er sich auf das „Spielchen", wie er es nannte...
    Zehn Minuten später war die Schlucht wie leergefegt Gucky hatte die Ungeheuer gruppenweise mit seinen starken telekinetischen Kräften ergriffen und senkrecht nach oben steigen lassen. Alles Weitere erledigten die anscheinend automatisch arbeitenden Abwehrforts für ihn. Von den etwa zweitausend Androiden blieb nichts übrig. Irgendwann würden neue Verfolger auftauchen. Bis dahin aber, so nahm der Mausbiber sich vor, sollte der Hauptteil seiner Arbeit bewältigt sein.
    Wieder esperte er - und diesmal hemmte keine imaginäre Mauer seine Parakräfte.
    Der erste, klar empfangene Gedanke verursachte bei Gucky allerdings einen Lachanfall. Jemand hatte mit unglaublicher Intensität gedacht - und ausgerechnet an Kautabak!
    Als der Mausbiber sich wieder beruhigt hatte, suchte er in den Gedanken Hendersons nach der genauen Position der Gruppe.
    Schon nach wenigen Sekunden vermochte er sich den Gang mit den beiden Abzweigungen genau vorzustellen.
    Er prüfte sorgfältig seinen Kampfanzug. Es war alles ordentlich und vorschriftsmäßig. Dann schaltete er die Positionslampe der Schwanzhülle an. Die Männer würden Augen machen, wenn er so vor ihnen auftauchte! Noch einmal peilte Gucky Hendersons Standort an - und sprang. Seine Gestalt verschwamm und verschwand lautlos im Nichts...
    Etwas Unvorhergesehenes war geschehen. Zweitausend Androiden waren meiner Kontrolle entglitten. Kurz zuvor hatten die Monstren noch versucht, einen gesprengten Höhleneingang freizulegen. Dann setzten plötzlich die Kontrollimpulse gruppenweise aus.
    Aus den Wahrnehmungsreflexionen der Ungeheuer wußte ich über alles Bescheid, was sie mit ihren Pseudoaugen sahen. Um so rätselhafter erschien, mir der Vorfall. Die Spione der „Meister" waren nicht aus ihrem Eisversteck hervorgekommen. Sie hatten also ihre Verfolger nicht vernichten können. Zum erstenmal bedauerte ich, daß die Androiden keine Intelligenz besaßen. Als unausbleibliche Folge dieses Mangels blieben die Widerspiegelungen ihrer Umwelt vage, verschwommen und instinkthaft verzerrt. Es war durchaus möglich, daß ich mich täuschte, wenn ich annahm, die letzten Impulse der Ungeheuer hätten auf ein abruptes Aufsteigen hingewiesen, das plötzlich im Nichts endete. Ganz abgesehen davon, daß die Androiden nicht fliegen konnten und im Vakuum schon gar nicht hätte die Weltraumkälte ihrem künstlichen Metabolismus nicht das geringste anhaben können. Ihr Verschwinden war und blieb ein Rätsel für mich.
    Vergeblich versuchte ich mir einzureden, daß mir das alles völlig gleichgültig sein müsse. Ich ,Baar Lun vom Volke der Moduls, war doch nur ein Sklave der Herren Andromedas. Alles, was den „Meistern der Insel" schadete, hätte mich mit Freude erfüllen sollen.
    Leider lagen die Dinge weitaus komplizierter. Irgendwo im Innern der Eisdecke befanden sich fünf Spione der „Meister", verkappte Inspekteure, die nach offizieller Version Feind waren, in Wirklichkeit jedoch nur unauffällig meine Ergebenheit gegenüber den „Meistern" testen sollten. Soviel war mir klar, obwohl es keinen Beweis dafür gab. Die „Meister der Insel" pflegten immer aus abgesicherter Position heraus zu operieren.
    Ich durfte sie nicht in die eigentliche Kontrollstation eindringen lassen, die „Feinde". Zweifellos hätten sie einige Dinge entdeckt, die mich bloßstellen mußten. Meine Manipulationen mit dem Psycholator beispielsweise, die das Gerät seit einiger Zeit wirkungslos für meinen Geist werden ließ - oder die Installation einer geheimen Tonbildkontrolle im Kommunikationsraum.
    Zweifellos würden die „Meister" sich für meine Unbotmäßigkeiten an meinem Volk rächen - wenn sie dahinterkamen. Also hatte ich dafür zu sorgen, daß die Spione gefaßt und unschädlich gemacht wurden. Damit würde ich da die fünf Fremden nach offizieller Version Feinde der „Meister" waren - sogar völlig loyal und im Sinne meiner Unterdrücker handeln.
    Doch das alles mußte schnell gehen. Die „Meister" durften keine Gelegenheit erhalten, ihre Spione zu retten oder ihren „Tötungsbefehl" zurückzunehmen.
    Die ganze Entwicklung schien jedoch darauf hinzudeuten, daß sowohl die erste Version beibehalten als auch die Aktion der Spione durchgeführt werden konnte. Diese fremden Wesen aus einem Hilfsvolk der „Meister" verfügten anscheinend über Waffen, die sie für meine Mittel unangreifbar

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