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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eisstollen befanden, mußte der Aufprall jetzt erfolgen. Nein, sagte er sich gleich darauf: Dann wäre der Aufprall längst erfolgt. Also war er allein in dem Stollen. Die Gefährten mußten in einen Nebenstollen geraten sein. Oder er war irgendwo anders!
    Eyseman erkannte, das er mit Überlegungen nicht weiterkam.
    Solange er reglos auf einer Stelle schwebte, würde er niemals erfahren, wo er sich befand und wie es weitergehen sollte.
    Vorsichtig betätigte er die Steuerung des Antigravprojektors.
    Inmitten der Energiehülle begann er nach unten zu sinken.
    Gespannt verfolgte er den Leistungsmesser. Nur daran konnte er einigermaßen sicher feststellen, welche Strecke er in einer bestimmten Richtung zurücklegte. Alle anderen Orientierungsmittel versagten.
    „Zwei Meter... drei... vier... zehn ... fünfzehn... zwanzig..."
    Verblüfft brach Finchs Stimme ab. Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er auszurechnen versuchte, wie tief er zwischen dem Augenblick gefallen war, als die Eiswände verschwanden und dem Moment, in dem er den Antigrav einschaltete.
    Einige hundert Meter - oder einige Kilometer...?
    Entschlossen schaltete er den Antigravprojektor auf AUFWÄRTS. Zu seiner maßlosen Verblüffung prallte der Energieschirm bereits nach fünfundzwanzig Metern gegen ein Hindernis. Finch wurde heftig durchgeschüttelt, blieb aber unverletzt. Nur seine Gedanken begannen in Verwirrung zu geraten. Die bisherigen Ergebnisse seiner „Auslotungsversuche" widersprachen jeder Logik.
    Der Leutnant wurde plötzlich von unbändigem Zorn erfüllt. Ohne jede Überlegung schaltete er auf Horizontalflug um und beschleunigte voll. Erst nach zehn Minuten kam ihm die grobe Fahrlässigkeit seiner Handlungsweise zu Bewußtsein. Wenn in seiner Flugrichtung ein festes Hindernis gewesen wäre, hätte es unbedingt einen tödlichen Aufprall gegeben.
    Schlagartig kehrte die ruhige Überlegung zurück. Die erste Krise war überwunden. Finch Eyseman behielt die einmal eingeschlagene Flugrichtung bei, drosselte jedoch die Geschwindigkeit auf zwanzig Stundenkilometer.
    Fünf Minuten später gratulierte er sich zu diesem Entschluß. Vor ihm tauchte aus der tiefschwarzen, grundlosen Dunkelheit ein gelblich schimmernder Lichtfleck auf. Finch war sich bewußt, daß dort statt der Freiheit ebensogut eine neue Gefahr lauern konnte.
    Aber selbst hundert Androidenmonstren hätten ihn nicht davon abgehalten auf den gelben Fleck zuzufliegen.
    Der Lichtblick wurde rasch größer. Eyseman verringerte seine Fluggeschwindigkeit erst auf zehn und kurz danach auf fünf Stundenkilometer. Aus dem gelben Fleck schälten sich die Konturen eines strahlenden Ringes heraus - und hinter dem Ring glänzten marmorweiß und verheißend die Schollen und Quader einer Eislandschaft.
    Finchs Zweifel schwanden. Woraus auch Immer der gelbschimmernde Ring bestand, er war das Tor zur Oberwelt. Dort draußen würde sich die Eisfläche des Dunkelplaneten dehnen, erhellt von dem Licht der strahlenden Sphären. Und vielleicht waren die Gefährten lange vor ihm dort angekommen.
    Leutnant Eyseman schoß durch das „Tor" hindurch - mitten hinein in das seltsamste und gefährlichste Abenteuer, das Menschen je bestanden hatten...
    Verwundert drehte der Mausbiber sich im Kreise. Die eingeschaltete Helmlampe beleuchtete glatte Eiswände, einen nicht minder glatten Boden und zwei Stollenmündungen.
    Nur von den Vermißten war nichts zu sehen.
    Gucky knurrte ärgerlich. Er wußte genau, daß die fünf Gesuchten sich noch vor wenigen Sekunden an dieser Stelle befunden hatten.
    Und fünf normale Menschen konnten sich nicht von einem Augenblick zum anderen in Nichts auflösen.
    Schon wollte der Mausbiber seinen Helmsender einschalten, als sein Blick auf eine der Stollenmündungen fiel. Erst jetzt sah er, daß dieser Gang ziemlich stell nach unten führte - und daß an seinem Rand Kratzer wie von schweren Stiefeln waren.
    „Na wartet!" murmelte Gucky besänftigt. „Einfach eine Rutschpartie zu machen und damit einen alten Mausbiber an der Nase herumzuführen!"
    Er überlegte, ob er den Männern auf dem gleichen Wege folgen sollte. Doch dann verzichtete er darauf. Eine Rutschpartie auf glattem Eis war nicht nach seinem Geschmack. Außerdem hätte das lange, sperrige Energiegewehr ihn dabei behindert.
    Erwartungsvoll entblößte er seinen einzigen Nagezahn und begann zu espern. Sekunden später ließ er den Nagezahn wieder verschwinden. Sorgenfalten zeichneten sich auf seinem Stirnfell ab. Einen

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