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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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ihm zusagten.
    Es folgten Anrufe von verschiedenen Tageszeitungen, denen gesagt wurde, das FBI sei an der Morduntersuchung nicht beteiligt.
    Als wir endlich beschlossen, zum Essen und dann nach Hause zu gehen, war es bereits acht Uhr.
    Schon um zehn Uhr war ich zu Hause, nachdem ich Phil vor seiner Wohnung abgesetzt hatte.
    Bereits im Korridor hörte ich das Telefon klingeln.
    Ich eilte ins Zimmer und nahm den Hörer ab.
    »Hallo, hier Cotton.«
    Die brabbelnde Stimme am anderen Ende erweckte unbestimmte Erinnerungen, aber schon nach den ersten Worten merkte ich, wer der Anrüfer war.
    Es handelte sich um den Mann, der mir auf dem Parkplatz an der 86. Straße den Tipp gegeben hatte, ich möchte mich wegen des Mordes an Esther halten.
    ***
    »Sie haben meinen Rat leider nicht befolgt«, sagte er. »Ich denke doch, dass ich deutlich genug gewesen bin. Das Mädchen hat die Alte umgebracht, und ich selbst war Zeuge. Ich habe meine Gründe, nicht in Erscheinung zu treten. Aber ich kann es auch nicht zulassen, wenn Sie der Staatsanwaltschaft - und sei es nur privat - ins Handwerk pfuschen. Wenn Sie weiterhin ohne dienstlichen Auftrag den Wichtigmacher spielen wollen, so müssen Sie auch gegenwärtig sein, dass Ihnen, ebenfalls ganz privat, auf die Finger geklopft wird. Haben Sie das begriffen?«
    »Ich habe begriffen, Sie unbekannter Sänger. Sie haben augenscheinlich ein Interesse daran, Esther Armstrong den Mord an ihrer Großmutter anzuhängen, um den wirklichen Mörder zu schützen. Sollten Sie versuchen, mir, wie Sie so schön sagen, auf die Finger zu klopfen, so werde ich zurückklopfen, und zwar mit einem Vorschlaghammer.«
    »Wie Sie wollen. Ich habe Sie jedenfalls gewarnt.« Es machte klick, und die Verbindung war unterbrochen.
    Fünf Minuten später rief Phil an, um mir mitzuteilen, dass er eine ähnliche Warnung bekommen habe. Mein Freund hatte ungefähr das Gleiche geantwortet wie ich.
    Diese Drohung war mehr als alles andere geeignet, uns in unserer Überzeugung von Esthers Unschuld zu bestärken.
    Am Morgen danach, gingen wir mit Volldampf an die Arbeit. Aus der Kartei ließen wir uns die Blätter sämtlicher in den Fall der Armstrong-Gang verwickelten Personen bringen.
    ***
    Der erste, dessen Karte mir unter die Finger geriet, war der Diener Louis, der allerdings mit Nachnamen nicht Blith, sondern Boiler hieß. Er war drei Monate in Untersuchungshaft gewesen und musste d'ann mangels Beweise freigelassen werden. Er war damals schon bei Anthony Armstrong als angeblicher Diener angestellt. Die Staatsanwaltschaft und Polizei argwöhnte, er habe die Rolle eines Kuriers und Befehlsübermittlers zwischen seinem Boss und den Mitgliedern der Gang gespielt.
    Das war ein Grund, um uns den Burschen nochmals zu kaufen. Insgesamt waren zwölf Mitglieder der Bande überführt und verurteilt worden. Zehn waren mit Zuchthausstrafen zwischen zwei und sieben Jahren davongekommen und schon lange entlassen. Einer hatte fünfzehn Jahre abzubrummen gehabt, von denen er nur zehn gesessen hatte. Er war also seit fünf Jahren wieder frei und hielt sich nachweislich in Chicago auf.
    Der letzte der Gang war Pete Parson, von dem wir bereits gehört hatten. Wir wussten nicht, ob er noch hinter Gittern saß.
    Ich rief im Staatsgefängnis an und erfuhr, dass man Parson vor sechs Wochen entlassen habe.
    Er hätte sich eigentlich jede Woche bei der Polizei seines Wohnortes melden müssen, hatte das aber versäumt. Es wurde angenommen, dass er sich in New York oder Umgebung aufhielt.
    »Das ist der Bursche, der bei dem Prozess damals die Schuld auf sich nahm, damit Armstrong frei ausging«, sagte Phil.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass der Kerl sich sofort nach seiner Entlassung an Armstrongs Witwe wandte, um seine Belohnung für das selbstlose Verhalten zu kassieren«, fügte ich hinzu.
    »Und da Judith Armstrong ganz bestimmt keinen Cent herausgerückt hat, könnte er auf den Gedanken gekommen sein, sich das Geld gewaltsam zu beschaffen.«
    »Deshalb hätte er sie aber nicht zu ermorden brauchen«, zweifelte ich. »Und außerdem finde ich da keinen Zusammenhang mit dem Mord an Elmer, der ja damit Zusammenhängen muss.«
    Wir fragten bei der Stadtpolizei an und erfuhren, das Parson auf der Fahndungsliste stand, weil er versäumt hatte, sich allwöchentlich zu melden. Wir baten darum, etwas Dampf hinter dieser Fahndung zu machen. Es war unbedingt nötig, alle Leute unter Kontrolle zu halten, die auch nur im Entferntesten verdächtig

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