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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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transportierenden Gegenstandes. Der Energiebetrag variierte mit der Entfernung, die durch den Transportvorgang überbrückt werden sollte. All diese Entscheidungen, welche Energiestruktur zu verwenden und welcher Betrag aufzubringen sei, mußten von dem Regler auf Grund des Impulses getroffen werden, den er von dem Sensorfeld des Transmitters erhielt. Das zu transportierende Objekt, einmal im Bann des Transportfelds gefangen, eilte ohne meßbaren Zeitverlust durch die unerforschten Tiefen des Überraums und tauchte am Zielort auf, wo ein Transmitterempfänger die Feldhülle löste und den transportierten Gegenstand in den Einstein-Raum zurückholte.
    Der Gedanke, wieviel noch nicht entschleierte Geheimnisse einer fremden hochentwickelten Technologie im Innern des Reglers verborgen lagen, war faszinierend. Steve, den Blick starr auf die graue Hülle des wuchtigen Geräts gerichtet, versank in eine Art Trancezustand, in dem er glaubte, durch die Wand aus Metallplastik hindurch ins Innere des Reglers sehen zu können.
    Die Umwelt verschwand. Er hatte nur noch das geheimnisvolle Erzeugnis einer fremden Technik vor sich, das ihn immer stärker in seinen Bann zog.
    Er hörte Geräusche, aber sie kümmerten ihn nicht. Sie kamen nicht aus dem Regler. Er empfand ein merkwürdiges Prickeln auf der Haut, als wäre er in ein Feld statischer Elektrizität geraten. Er spürte einen fremden Geruch in der Nase, der ihn von der Betrachtung des Reglers abzulenken versuchte. Er wurde unruhig und nervös.
    Bis er plötzlich das Gefühl drohender Gefahr mit solcher Deutlichkeit empfand, daß es ihn unvermittelt aus seiner Grübelei riß. Blitzschnell richtete er sich auf und fuhr herum. Jetzt war der Geruch ganz deutlich. Es roch nach Ozon. Das Prickeln auf der Haut war stärker geworden; die Luft schien mit statischer Elektrizität erfüllt. Die Geräusche kamen hinter dem Regler hervor, ein undeutliches Scharren und Schaben, wie wenn sich etwas mühselig durch die Spulen und Speicherbänke im Innern des Geräts quetschte.
    Steve wich zurück. Schritt für Schritt schob er sich in Richtung Tür, wobei er den Regler keine Sekunde lang aus den Augen ließ.
    Er sah eine Art Rauchwolke hinter dem Gerät aufsteigen. Angst schnürte ihm die Kehle zu, als das Zischen und Schaben lauter wurde. Der Himmel mochte wissen, was geschah, wenn die gewaltigen Energien, die das Gerät beherrschte, in einer Explosion freigesetzt wurden. Der Stützpunkt mußte gewarnt werden.
    Draußen im Gang gab es Alarmschalter, die Sirenen auslösten. Er mußte einen davon erreichen, oder ...
    Er warf sich herum und rannte zur Tür. Viel zu langsam glitt das schwere Schott beiseite. Steve quetschte sich durch die entstehende Öffnung. Er war schon draußen im Gang, da erstarb plötzlich das Geräusch hinter ihm. Er blieb stehen und warf einen Blick in den Reglerraum zurück.
    Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Was er zunächst für Rauch gehalten hatte, umgab jetzt den wuchtigen Reglerzylinder wie mit einer Nebelwand. Nur noch die Umrisse des Reglers waren durch den Nebel hindurch zu erkennen. Das Gerät leuchtete in einer eigentümlich rötlichen Farbe, fast so, als glühe es von innen heraus. Der Nebel selbst war kein starres Gebilde. Einzelne Schwaden befanden sich in wirbelnder Bewegung, schienen durch die Wandung des Reglers zu tauchen und an anderer Stelle wieder zum Vorschein zu kommen.
    Unfähig, sich zu regen, beobachtete Steve das fremdartige Schauspiel. Plötzlich schien der Nebel seine Anwesenheit zu bemerken. Steve empfand diesen Eindruck als absurd, und trotzdem drängte er sich ihm auf. Als wäre das Nebelgebilde des fremden Beobachters wahr geworden, als fühlte es sich ertappt, zog es sich plötzlich zu einem undurchsichtigen Klumpen zusammen, schwebte über den Regler hinweg und verschwand hinter dem Zylinder. Steve war noch nicht aus seiner Starre erwacht, da kam es wieder zum Vorschein. Aber welch eine Wandlung hatte sich an ihm vollzogen! Das war nicht mehr der unförmige, fast konturlose Nebelklumpen, den er noch vor wenigen Sekunden gesehen hatte. Das war ein völlig undurchsichtiges Gebilde mit scharfen Umrissen, das auf ihn zuschritt, als bestünde es aus fester Materie.
    Von Panik erfaßt, erkannte Steve das Ungeheuer, das ihm in der vergangenen Nacht begegnet war. Irgendein unverständlicher Vorgang hatte den Nebel in eine Gestalt verwandelt, die auf zwei säulenförmigen Beinen wandelte und mit Dutzenden von Tentakeln

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