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0249 - Die Stunde der Bestien

0249 - Die Stunde der Bestien

Titel: 0249 - Die Stunde der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Stunde der Bestien (2 of 2)
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Gelegenheit und verdrückte mich .Eine Minute später stand ich auch schon im Bürowagen. Eve Johnson hockte auf ihrem Schreibtischstuhl, hatte einen Rotstift in der Hand und trommelte nervös damit auf die Tischplatte.
    Ich klopfte an die offen stehende Tür und trat ein.
    »Guten Morgen, Miss Johnson. Haben Sie Mister Decker nicht geschehen?«
    »O ja. Er war gerade bei mir, als wir das Trompeten des Elefanten hörten.«
    »Wissen Sie, wo er hingegangen ist?«
    »Nun, er wird wohl hinüber zu der Stelle gelaufen sein, wo man den Elefanten einfing.«
    »Nein, da war er nicht.«
    »Dann tut es mir Leid. Eh - Mister Kenton.«
    Ich war schon wieder in der Tür, drehte mich aber noch einmal um.
    »Ja?«
    Sie öffnete den Mund, als ob sie etwas sagen wollte, besann sich aber und schüttelte den Kopf.
    »Ach, schon gut, es ist nichts.«
    Ich musterte sie einen Augenblick. Sie war blass geworden. Aber wenn sie nichts sagen wollte, konnte ich sie nicht dazu zwingen. Ich verließ den Bürowagen und sah mich noch auf der Treppe um. Von Phil war weit und breit nichts zu sehen.
    Dafür entdeckte ich Jack Miller, der gerade aus Phils Wohnwagen herauskam. Ich lief ihm entgegen.
    »In seinem Wagen ist er nicht«, rief Jack.
    »Im Bürowagen auch nicht. Ich möchte wissen, wo er steckt. Miss Johnson sagte, er wäre hinüber zu der Stelle gelaufen, wo der Elefant liegt. Aber dann hätten wir ihn doch sehen müssen.«
    »Wer weiß, womit er sich gerade beschäftigt. Am besten wird es sein, wir suchen den Platz ab. Ich nehme die linke Hälfte, du die rechte. Einverstanden?«
    »Okay. Am Zelteingang treffen wir uns wieder.«
    Wir machten uns auf die Suche. Es dauerte eine Weile, bis wir das Gewirr der Gänge zwischen den Wohnwagen abgesucht hatten. Schließlich aber fanden wir uns am Zelt ein und waren beide ergebnislos geblieben.
    In diesem Augenblick kam Ralley auf das Zelt zugelaufen. Er hatte ein paar Bretter unter dem linken Arm und eine verhältnismäßig große Tüte unter dem rechten.
    »Entschuldigung, Sir«, rief Jack zu ihm hin. »Haben Sie nicht zufällig Mister Decker gesehen?«
    »Sicher hab’ich ihn gesehen«, knurrte Ralley. »Er ist an der Elef antenbox.«
    »Dann war er schlauer als wir«, griente Jack zufrieden. »Ich verdrücke mich jetzt. Es könnte auffallen, wenn man uns so oft zusammen sieht.«
    »Ja. Ich werde zu Phil gehen. Dass ich ein furchtbar neugieriger Mensch bin, wissen inzwischen alle. Da wird es nicht auffallen, wenn ich meine Nase auch in diese Geschichte hineinstecke.«
    Ich ging gemächlich hinter Ralley her, der schon vor mir im hinteren Zelteingang verschwunden war. Ich hatte das hintere der kleinen Zelte noch nicht durchquert, als Ralley im Durchgang zum mittleren erschien, sich verstört umsah, mich entdeckte und hastig rief: »Kenton. Kommen Sie doch schnell mal her.«
    Er drehte sich schon wieder um und lief zurück ins mittlere Zelt. Ich beeilte mich. Mir fuhr etwas eiskalt durch die Brust, als ich Phil neben dem Stützbalken der Elefantenbox liegen sah. Ich stürzte zu ihm hin. Er hob ein wenig 42 mühsam den Kopf und verzog schmerzlich das Gesicht.
    »Schade«, krächzte er. »Um Haaresbreite hätte ich ihn gehabt…«
    »Wen?«, riefen Ralley und ich wie aus einem Munde.
    »Na, wen wohl?«, brummte Phil. »Er wollte mich mit einem Vorschlaghammer umbringen. Bei Zoome, dem Privatdetektiv, wird er es wohl genauso gemacht haben. Leider war ich nicht schnell genug. Ich konnte ihn kaum als Schatten sehen, da erwischte mich auch schon der Hammerschlag.«
    Phil richtete sich zu einer sitzenden Stellung auf und betastete mit der linken Hand seine rechte Schulter. Ich sah ihm an, dass er starke Schmerzen hatte.
    Ich kniete nieder. Ralley half mir. Phil presste die Lippen aufeinander, dass sie zwei blutleere, weiße Striche wurden. Wir machten es so behutsam wie möglich, aber Phil stand trotzdem einiges aus. Auf seiner Stirn erschienen winzig kleine, kalte Schweißperlen. Endlich hatten wir ihm das Jackett ausgezogen. Ich löste ihm die Krawatte und knöpfte das Hemd auf.
    Ein einziger Blick genügte.
    »Das Schlüsselbein«, sagte ich. »Wahrscheinlich nicht weiter gefährlich, aber meistens ekelhaft schmerzend.«
    »Du kluges Kind«, stöhnte Phil.
    »Er muss sofort zu einem Arzt«, rief Ralley. »Werden Sie gehen können, Mister Decker?«
    »Ich rühre mich nicht von der Stelle, bis das da erledigt ist«, sagte Phil entschlossen. Er wollte mit dem rechten Arm etwas zeigen, zuckte zusammen,

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