025 - Der Dämon ist tot!
Scheusals.
Die Faust, die ihn niederstrecken sollte, krachte auf den Boden und löste sich auf. Der schuppige Armstumpf zuckte zurück. Hundeschädel wuchsen heraus, die schaurig heulten.
Der Ex-Dämon drang mit hochgeschwungenem Schwert auf das Untier ein. Wild schlug er auf die Bestie ein. Die Klinge des Höllenschwerts drang in den grauenerregenden Leib. Der Hüne sah drei rotglühende Herzen. Er hatte sie mit dem Schwert freigelegt. Alle drei Herzen durchbohrte der Ex-Dämon.
Das überlebte die Bestie nicht. Sie verendete und verging.
Während Mr. Silver das Monster vernichtete, nahm ich mir ebenfalls ein Scheusal vor. Es wollte mich mit dünnen, durch die Luft peitschenden Armen fangen. Ich duckte mich und schickte meinen Dämonendiskus auf die Reise. Diese Attacke konnte das Ungeheuer nicht überstehen. Die Scheibe drang durch Fleisch und Knochen und zerstörte das Horror-Wesen total.
Ich hatte nicht die Zeit, mir den Diskus wiederzuholen. Ich hätte mich darauf konzentrieren müssen, doch das ließ das dritte Ungeheuer nicht zu. Zwei häßliche Mäuler öffneten sich, und gelbe Dämpfe fauchten heran. Es gelang mir, sie mit meinem magischen Ring zu entgiften. Blitzschnell stieß ich meine Faust in die gelbe Wolke, die sich knapp vor mir aus dem doppelten Todeshauch gebildet hatte. Es knisterte kurz, und dann schwebten gelbe Flocken zu Boden.
Ich bewaffnete mich erneut mit dem Flammenwerfer.
Der Dämonendiskus hing in der Luft und wartete auf meinen Abruf. Ich würde ihn mir später wiederholen.
Wagemutig warf ich mich der Bestie, die mich angegriffen hatte, entgegen. Ich schnitt ihr alles ab, was sie mir entgegenstreckte. Aus einem häßlichen, riesenkürbisähnlichen Schädel wuchsen zwei graue, lange, spitze Hörner. Mit diesen wollte mich das Monster durchbohren. Der massige Schädel zuckte vor, direkt auf mich zu.
Ich blieb wie festgeleimt stehen. Keinen Millimeter wich ich zur Seite. Entschlossenheit spannte meine Züge. Ich wartete den richtigen Augenblick ab. Dann zog ich die Flamme meines Feuerzeugs blitzartig von oben nach unten.
Die Flamme spaltete das Ungeheuer in zwei Teile. Das Untier brannte aus.
Für mich war es erledigt.
Aber Mr. Silver wußte es besser. Er gab dem Scheusal mit dem Höllenschwert den Rest, während ich mich bereits mit der magischen Streitaxt durch ein Gewirr von Armen und Beinen schlug.
Scharfe Zangen wollten mich packen. Ich hieb sie auseinander. Ich wußte selbst nicht, woher ich die Kraft und den Mut nahm. Freßwerkzeuge, die mich entfernt an jene von Ameisen erinnerten, versuchten mich zu greifen. Sie schossen auf meinen rechten Arm zu.
Ich nahm meine Schulter blitzschnell zurück. Knirschend schnappten die Freßwerkzeuge ins Leere. Mir brach der Schweiß aus allen Poren. Das war verdammt knapp gewesen. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte meinen Arm verloren. Das steigerte meine Wut. In meinem Kopf hatte nur noch ein Gedanke Platz – ich mußte das Untier zerstören!
Wie von Sinnen hieb ich mit der magischen Streitaxt zu, traf etwas, das einer breiten Hornbrust ähnelte. Sie splitterte auseinander.
Ich hackte weiter. Fühler, Greifer fielen ab. Ein Schlag saß dann mitten im Kern des schwarzen Lebens. Damit erlosch es.
Vier Monster hatten wir geschafft. Ich konnte es kaum fassen.
Das fünfte Ungeheuer – jenes, das ich für Quaid hielt – zog sich zurück. Mein Gott, war das denn die Möglichkeit? Die Bestie gab auf, räumte das Feld. Hatte sie Angst vor uns?
Mr. Silver wollte das Horror-Wesen nicht entkommen lassen. Es durfte nicht abhauen, sich in Sicherheit bringen und sein schreckliches Treiben zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufnehmen.
Der Ex-Dämon war bekannt dafür, daß er stets Nägel mit Köpfen machte. Auch Monster Nummer fünf mußte sterben. Er stürmte hinter dem Scheusal, das soeben verschwunden war, her.
Ich brauchte ihm nicht zu helfen. Mit dem Höllenschwert war er dem Untier mit Sicherheit überlegen.
Schwer atmete ich aus. Jetzt merkte ich erst, wie sehr ich mich verausgabt hatte. Eine bleierne Müdigkeit stellte sich ein. Warum auch nicht? Die Schlacht war geschlagen. Wir hatten gesiegt.
Das dachte ich.
»Bravo! Großartig! Einmalig!« sagte jemand hinter mir.
Ich wandte mich um und sah jenen weißhaarigen Mann wieder, in dessen Begleitung sich vorhin Frank Esslin befunden hatte. Er nickte anerkennend und lachte. Sein dunkles Lachen wurde heller, wurde zu einem Mädchenlachen. Es paßte nicht zu ihm. Verrückt
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