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025 - Die toten Augen von London

025 - Die toten Augen von London

Titel: 025 - Die toten Augen von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Unannehmlichkeiten mehr ...« wiederholte der Alte.
    »Er phantasiert«, warf Dearborn ein. »Er bildet sich ein, daß man ihn beschuldigt, einem seiner Freunde unten einen Streich gespielt zu haben.«
    »Sprach er nicht von ›Jake‹?«
    »Ja, natürlich, wir haben einen Jake unten - Jake Horley. Ein harmloser, amüsanter kleiner Kerl - möchten Sie ihn sprechen?«
    Ohne zu antworten machte Larry kehrt und ging die Treppe hinunter. Hinter sich hörte er Reverend Dearborn sagen: »Ich habe mich über Ihren Besuch gefreut. Ich wünschte nur, wir würden auch sonst auf mehr Interesse stoßen. Sie haben nun einen kleinen Einblick in unsere Arbeit tun können und selbst gesehen, mit welchen Schwierigkeiten wir zu kämpfen haben.« Unten, bevor sie sich verabschiedeten, fragte er noch hastig: »Sagen Sie - warum suchen Sie diesen blinden Jake? Ich meine -es ist wegen meiner Leute, sie werden umkommen vor Neugierde über diesen polizeilichen Besuch.«
    »Gegen den blinden Jake liegt eine Anzeige vor. Eine Frau hat ihn ...«
    Reed, der begleitende Sergeant, starrte Larry verblüfft an. Es war gegen jede polizeiliche Gepflogenheit, den Angeber zu verraten.
    Die Hand auf der Türklinke, blieb Larry Holt noch einen Augenblick stehen.
    »Entschuldigen Sie die Frage, Mr. Dearborn, sind Sie selbst auch -?«
    »O ja, ich bin vollständig blind. Die Gläser trage ich nur aus Eitelkeit. Ich bilde mir ein, daß ich mit der Brille besser aussehe.« Er kicherte leise.
    »Auf Wiedersehen!« Larry schüttelte ihm die Hand. Dann zog er die Tür auf und stand Flimmer-Fred gegenüb er.
    Wie vom Donner gerührt starrte Fred ihn an und ging - nicht ohne Risiko für sich selbst - die wenigen Stufen rückwärts hinunter. Larry betrachtete ihn mit dem Ausdruck eines Huhnes, das eine neue Art Wurm vor sich sieht.
    »Wer von uns beiden läuft eigentlich wem nach? Sie mir oder ich Ihnen? Und warum so früh auf, Fred? Haben Ihre - hm -Geschäfte Sie die ganze Nacht in Anspruch genommen?«
    Fred fand keine Worte. Er war den ganzen langen Weg von der Jermyn Street bis Paddington zu Fuß gegangen, hatte alle erdenkliche Vorsicht angewandt, um ja nicht verfolgt zu werden, und nun . . . Endlich fand er seine Stimme wieder.
    »Also eine Falle«, stellte er bitter fest. »Das hätte ich mir denken können. Aber gegen mich liegt nichts vor, Mr. Holt!«
    »Doch, eine ganze Menge«, scherzte Larry, während er mechanisch die Haustür zuzog, bis sie ins Schloß schnappte. »Doch Fred - ich kann Ihr Gesicht nicht leiden, ich kann Ihre Schmucksachen nicht mehr sehen und Ihre Personalakten sind mir ekelhaft! Wohinein stecken Sie schon wieder Ihre Nase, Fred? Kommen Sie so zeitig, um den armen Blinden einen freiwilligen Beitrag zu spenden? Haben Sie endlich Gewissensbisse bekommen? «
    »Lassen Sie doch den Unsinn, Mr. Holt!« Zu Larrys Überraschung wich Fred nicht von Ihrer Seite. »Wollten Sie nicht in das Heim gehen? « »Nein«, antwortete Fred kurz und bissig. Schweigend gingen sie ihres Weges, ein sehr nachdenklicher Fred zwischen zwei den Polizeibeamten.
    »Ich habe keine Ahnung, warum Sie mich mitgenommen haben«, bemerkte Fred als sie schon die breite Edgeware Road erreicht hatten. »Sie können mich doch für eine alte Geschichte nicht nochmals fassen? «
    »Was ist eigentlich mit Ihnen los? Ich habe keine Ahnung, warum Sie uns nachlaufen. Sie haben uns ja Ihre wehrte Begleitung förmlich aufgedrängt. Doch da jetzt noch niemand unterwegs ist, der sehen könnte, in welch respektabler Gesellschaft wir uns befinden, können wir es gut noch eine Weile in Kauf nehmen. «
    »Wollen Sie damit sagen, daß ich nicht geschnappt bin?« stieß Fred ungläubig hervor und blieb stehen. »Nicht, daß ich wüßte. Wie kommen Sie darauf?« »Da soll sich einer noch auskennen«, stotterte Fred verdutzt. »Was soll das jetzt bedeuten?« »Kennen Sie jemand in dem Heim?«
    »Ich kenne das Heim so wenig wie 'nen Kuhstall. Ich habe einen Milchmann nach dem Weg fragen müssen.« »Sie hätten sich an einen Schutzmann wenden sollen. Es gibt eine ganze Menge davon.«
    »Für meinen Geschmack zuviel. Hören Sie, Mr. Holt«, sagte Fred plötzlich ernsthaft, »Sie sind ein anständiger Mensch, ich bin sicher, Sie legen mich nicht herein.«
    Larry überging das Kompliment mit Stillschweigen.
    »Nun?« fragte er.
    Fred langte in eine seiner Innentaschen und zog einen Brief hervor.
    »Was halten Sie davon?«
    Larry zog den Brief, der an Fred Grogan adressiert war, heraus und

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